Ich war auf der Suche nach einer neuen Lötstation, denn bei meiner alten 30€ Lötstation ist die Spitze nicht mehr so gut und das Handling und Haptik entspricht einfach nicht dem was ich gern hätte.

Für die wenigen Sachen wozu ich es brauchte reichte es, aber da ich in letzter Zeit den Lötkolben mehr brauche wollte ich was besseres kaufen.
Aufgrund DIESES Threads habe ich mir eine ELV LS-100D II Lötstation online bestellt. Noch während es auf dem Weg zu mir war kamen mir Zweifel auf da ich auch Meldungen gelesen habe, dass die Lötspitze mit der Temperatur variert und ich schon den Zwang hatte einen Weller zu kaufen weil eh nur dieser und Ersa gut ist.
Eigentlich wollte ich nur die Temperatur messen aber wenn ich schon dabei bin, schreibe ich gleich einen kleinen Bericht, da es im Internet nichts genaueres hat. Zum Temperatur messen habe ich mir im Geschäft einen Fluke 62 mini IR Thermometer ausgeliehen, dieser kann Temperaturen bis 500 Grad messen.

Anmerkung: Ich bin Amateur und habe nicht mehr als Kabel, Stecker und kleine Bauteile auf Boards gelötet, meine Sicht auf das Gerät wird die Sicht eines "Aufsteigers" sein.
Lieferumfang:
- Schuko Kabel
- Netzteil
- Lötkolben, ans Netzteil schraubbar
- Lötspitze, Typ Bleistiftspitze
- Löthalter mit einer Art Stahlwolle um die Spitze von heissem Lot zu befreien
- Anleitung

Dazu optionale Lötspitzen gekauft:
- ELV Ersatzlötspitze D = 1,2 mm, beidseitig angeschrägt
- ELV Ersatzlötspitze, meißelförmig, Spitze 1,6 mm breit
- ELV Ersatzlötspitze, bleistiftspitz, D = 0,4 mm
::Netzteil::
Irgendwo habe ich gelesen, es sei so ein billiges Plastik zum anfassen, das kann ich überhaupt nicht bestätigen, es ist aus Hartplastik, aber fühlt sich stabil und wertig an. Es ist ebenfalls sehr massiv/schwer.
Die 3 Taster oben sind klar und präzise zum drücken, auf keinen Fall schwammig.
Auf den Werbebildern sieht das Display so aus, als es zu flach in der Flucht vom oberen Gehäuseteil wäre, aber dem ist nicht so.
Der Ein/Aus Schalter lässt sich ebenfalls präzise schalten, fühlt sich wertig an.
Auf der Rückseite befindet sich im Gehäuse eine Feinsicherung für den Fall der Fälle, die Halterung kann man wie üblich mit einem Schlitzdreher rausschrauben.

::Lötkolben::
Die reine Kabellänge beträgt 100cm. Das Kabe ist weich und folgt den Bewegungen gut mit. Das Kabel von der alten Lötstation war viel härter.
Ich finde den Griff sehr gelungen, ein bisschen filigran, nicht zu dick, man könnte fast schreiben damit.
Die Lötspitze kann man mit wenig Spiel über das Heizelement stülpen und anschliessend mit der Rohrhülse und Rändelmutter fixieren. Beim anschrauben federt das Heizelement in den Griff, sprich das Heizelement wird mechanisch in die Lötspitze gedrückt beim festziehen der Rändelmutter.

Nach dem einschalten dauert es weniger als 15sek. bis die Temperatur gemäss Anzeige 150 Grad erreicht hat. Wenn ich mit demIR Thermometer an der Rohrhülse messe, so habe ich lediglich 26 Grad auf der Anzeige, das kann nicht stimmen, der Lötkolben ist so heiss dass ich es nicht mehr anfassen kann.
Ich habe die Temperatur mittels Taster auf 250 Grad erhöht. Wenn ich den Taster gedrückt halte so kann ich die 100 Grad Differenz auf dem Display in knapp 3Sekunden erhöhen. Mit dem IR Thermometer habe ich immer noch 26 Grad. So wie vom Hersteller gewünscht habe ich die Spitze mit STANNOL Lötzinn "verzinnt".
Selbst wenn ich die Rohrhülse und die Lötspitze abschraube und den IR Thermometer direkt auf das Heizelement ziele zeigt er mir keine erhöhte Temperatur an.
Learnings: Mit einem IR Thermometer kann man die Temperatur an einer Lötspitze nicht messen

Ich wollte eigentlich jetzt noch Zahlen liefern, aber das wird wohl nicht gehen. Das nächste wäre das Löten selbst, aber das mag ich nicht mehr heute Abend machen. Bisher sieht das Paket viel besser aus als ich es dachte. Ich mache hier demnächst weiter.
Gruss
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