Test: ELV LS-100D II Lötstation

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  • Rotorix
    Member
    • 09.07.2017
    • 821
    • Attila
    • Wild - überall wo ein Heli starten kann

    #1

    Test: ELV LS-100D II Lötstation

    Hallo zusammen

    Ich war auf der Suche nach einer neuen Lötstation, denn bei meiner alten 30€ Lötstation ist die Spitze nicht mehr so gut und das Handling und Haptik entspricht einfach nicht dem was ich gern hätte.

    Für die wenigen Sachen wozu ich es brauchte reichte es, aber da ich in letzter Zeit den Lötkolben mehr brauche wollte ich was besseres kaufen.

    Aufgrund DIESES Threads habe ich mir eine ELV LS-100D II Lötstation online bestellt. Noch während es auf dem Weg zu mir war kamen mir Zweifel auf da ich auch Meldungen gelesen habe, dass die Lötspitze mit der Temperatur variert und ich schon den Zwang hatte einen Weller zu kaufen weil eh nur dieser und Ersa gut ist.

    Eigentlich wollte ich nur die Temperatur messen aber wenn ich schon dabei bin, schreibe ich gleich einen kleinen Bericht, da es im Internet nichts genaueres hat. Zum Temperatur messen habe ich mir im Geschäft einen Fluke 62 mini IR Thermometer ausgeliehen, dieser kann Temperaturen bis 500 Grad messen.


    Anmerkung: Ich bin Amateur und habe nicht mehr als Kabel, Stecker und kleine Bauteile auf Boards gelötet, meine Sicht auf das Gerät wird die Sicht eines "Aufsteigers" sein.

    Lieferumfang:
    - Schuko Kabel
    - Netzteil
    - Lötkolben, ans Netzteil schraubbar
    - Lötspitze, Typ Bleistiftspitze
    - Löthalter mit einer Art Stahlwolle um die Spitze von heissem Lot zu befreien
    - Anleitung


    Dazu optionale Lötspitzen gekauft:
    - ELV Ersatzlötspitze D = 1,2 mm, beidseitig angeschrägt
    - ELV Ersatzlötspitze, meißelförmig, Spitze 1,6 mm breit
    - ELV Ersatzlötspitze, bleistiftspitz, D = 0,4 mm

    ::Netzteil::
    Irgendwo habe ich gelesen, es sei so ein billiges Plastik zum anfassen, das kann ich überhaupt nicht bestätigen, es ist aus Hartplastik, aber fühlt sich stabil und wertig an. Es ist ebenfalls sehr massiv/schwer.
    Die 3 Taster oben sind klar und präzise zum drücken, auf keinen Fall schwammig.
    Auf den Werbebildern sieht das Display so aus, als es zu flach in der Flucht vom oberen Gehäuseteil wäre, aber dem ist nicht so.
    Der Ein/Aus Schalter lässt sich ebenfalls präzise schalten, fühlt sich wertig an.
    Auf der Rückseite befindet sich im Gehäuse eine Feinsicherung für den Fall der Fälle, die Halterung kann man wie üblich mit einem Schlitzdreher rausschrauben.


    ::Lötkolben::
    Die reine Kabellänge beträgt 100cm. Das Kabe ist weich und folgt den Bewegungen gut mit. Das Kabel von der alten Lötstation war viel härter.
    Ich finde den Griff sehr gelungen, ein bisschen filigran, nicht zu dick, man könnte fast schreiben damit.
    Die Lötspitze kann man mit wenig Spiel über das Heizelement stülpen und anschliessend mit der Rohrhülse und Rändelmutter fixieren. Beim anschrauben federt das Heizelement in den Griff, sprich das Heizelement wird mechanisch in die Lötspitze gedrückt beim festziehen der Rändelmutter.


    Nach dem einschalten dauert es weniger als 15sek. bis die Temperatur gemäss Anzeige 150 Grad erreicht hat. Wenn ich mit demIR Thermometer an der Rohrhülse messe, so habe ich lediglich 26 Grad auf der Anzeige, das kann nicht stimmen, der Lötkolben ist so heiss dass ich es nicht mehr anfassen kann.

    Ich habe die Temperatur mittels Taster auf 250 Grad erhöht. Wenn ich den Taster gedrückt halte so kann ich die 100 Grad Differenz auf dem Display in knapp 3Sekunden erhöhen. Mit dem IR Thermometer habe ich immer noch 26 Grad. So wie vom Hersteller gewünscht habe ich die Spitze mit STANNOL Lötzinn "verzinnt".

    Selbst wenn ich die Rohrhülse und die Lötspitze abschraube und den IR Thermometer direkt auf das Heizelement ziele zeigt er mir keine erhöhte Temperatur an.
    Learnings: Mit einem IR Thermometer kann man die Temperatur an einer Lötspitze nicht messen

    Ich wollte eigentlich jetzt noch Zahlen liefern, aber das wird wohl nicht gehen. Das nächste wäre das Löten selbst, aber das mag ich nicht mehr heute Abend machen. Bisher sieht das Paket viel besser aus als ich es dachte. Ich mache hier demnächst weiter.


    Gruss
    Zuletzt geändert von Rotorix; 27.10.2018, 00:17.
    Jeti DS-12 - 380 Buddy - 570Sport - Kraken 700 - TDSF - YGE 65/135/205/135slim -Spirit RS
  • Ulli600
    Senior Member
    • 02.07.2012
    • 4223
    • Ulrich
    • Hamburg

    #2
    AW: Test: ELV LS-100D II Lötstation

    Die mit dem billigen Plastik war die AT 80D. Ein völlig anderes Teil. Da hast du was verwechselt.
    Mindestens haltbar bis: 17.04.2020

    Kommentar

    • benni_bear
      Gelöscht
      • 08.11.2009
      • 339
      • Benni
      • MSC-Falke Frotheim

      #3
      AW: Test: ELV LS-100D II Lötstation

      Cooler Bericht bisher...

      Zum IR Thermometer ist zu sagen das die meisten Geräte nicht exakt da messen wo der Laser Punkt hin zeigt. Schon gar nicht wenn man unter 40cm Mess-Entfernung kommt und recht kleine Flächen zum messen hat... Da muss man ein wenig drüber oder drunter halten um ein Ergebnis zu bekommen. Musst mal ein bisschen probieren.....

      Kommentar

      • Rotorix
        Member
        • 09.07.2017
        • 821
        • Attila
        • Wild - überall wo ein Heli starten kann

        #4
        AW: Test: ELV LS-100D II Lötstation

        Zitat von benni_bear Beitrag anzeigen
        Zum IR Thermometer ist zu sagen das die meisten Geräte nicht exakt da messen wo der Laser Punkt hin zeigt. Schon gar nicht wenn man unter 40cm Mess-Entfernung kommt und recht kleine Flächen zum messen hat.
        Guter Hinweis. Aber auch mit dem "vorbeizielen" kam ich bei eingestellten 300 Grad auf nicht mehr als 71 Grad Messergebnis. Die Fläche ist wohl entscheidend. Die Rohrhülse ist zuwenig Fläche für eine Messung. Das aufheizen auf die 300 Grad beträgt ca. 16 Sekunden.

        Was mir heute aufgefallen ist: Wenn der Lötkolben in die Halterung gesteckt wird ist die Lötspitze zu nahe am Kunststoffgehäuse vom Halter:


        Das kann ganz einfach korrigiert werden indem man die zwei Kreuzschrauben von der Halterung löst und die Halterung verschiebt:


        Alternatives Ablegen auch möglich (ob es vom Hersteller so gedacht ist bezweifle ich):


        ::Nachregelung der Temperatur::
        Irgendwo wurde die Nachregelung bemängelt, weiss aber nicht mehr obs beim 80D oder 100D war, dies kann ich rein visuell gesehen dementieren.
        Anzeige sieht so aus:


        Wenn er nachregelt wird das mit einem Punkt unten rechts bei der letzten Zahl angezeigt:


        Die Nachregelabstände betragen ca. 2-6 Sekunden (Zeitpunkt vom ablöschen der Punkt Anzeige bis zum Wiederanzeigen des Punktes)

        Nach einer gewissen Zeit inaktivität regelt das Netzteil die Heizleistung auf 150 Grad herunter (während ich hier schreibe). In der Anleitung steht, dass sich die Station nach 40 Minuten inaktivität selbst ausschaltet, danach muss man den Hauptschalter aus/ und wieder einschalten damit der Lötkolben wieder auf Temperatur kommt.


        ::Kurzfazit::
        Das löten selbst geht ausgezeichnet, der Lötkolben liegt gut in der Hand. Leider kann ich keine genauen Temperaturen liefern zwischen soll und ist.

        Da ich auch mit der 30€ Lötstation gute Ergebnisse gemacht habe war im Voraus klar, dass es mit der ELV LS-100D II noch besser wird. So fühlt es sich auch an. Was mir besonders gut gefällt ist die kurze Zeit nach dem Einschalten bis der Lötkolben auf Temperatur kommt, das weiche (Silikon?) Kabel zum Lötkolben und die angenehme Griffigkeit im Vergleich zum billigen Vorgänger, da liegen Welten dazwischen.

        Jetzt gibt es keine Ausreden mehr, damit kann man gut und einfach löten. Für mich reicht es. Ich bezweifle, dass ich jemals an die Grenze kommen werde und nach einer Weller hochschauen möchte.

        Was ich auch noch anmerken möchte ist das umfangreiche Zubehör für die Lötstation. Ebenfalls kann man einen SMD-Tweezer "Kolben" anschliessen wenn man SMD Bauteile ab- oder anlöten möchte.

        Auch wenn ich Anfangs durch das(zu-)viele lesen skeptisch war bin ich mit dem Gesamtpaket sehr zufrieden.

        Im Moment gebe ich dem Gerät 5 Sterne und werde hier weiter ergänzen aus dem praktischen Alltag.

        Noch ne kleine Ergänzung: Ich sitze hier im Hobbyraum im Keller, meine Wohnung ist im zweiten Stock. Internet habe ich über Powerline, es gibt Geräte (bei mir Chargery S1200) welche das Internet blockieren wenn ich es einschalte. Das Netzteil vom LS-100D II stört die ßbertragung nicht, das bedeutet für mich, dass das Netzteil aus hochwertigeren Komponenten besteht und gut geschirmt ist.
        Zuletzt geändert von Rotorix; 27.10.2018, 11:55.
        Jeti DS-12 - 380 Buddy - 570Sport - Kraken 700 - TDSF - YGE 65/135/205/135slim -Spirit RS

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        • TheFox
          Gelöscht
          • 28.10.2016
          • 7876
          • Peter
          • Ingolstadt/Bayern

          #5
          AW: Test: ELV LS-100D II Lötstation

          Ich nehme an, die Kritiker an der Funktion diverser Lötstationen haben ähnlich gemessen wie Du. Darum die Kritik.
          Wenn Du eine Wärmebild-Kamera ausleihen würdest, wäre das wohl hilfreicher.
          Vielleicht hat ein Bekannter von Dir sowas....oder ein CAT S60 Smartphone, das hat sowas integriert.
          Viele Multimeter sind mit einem Nickel-Chrom-Nickel Temperaturfühler ausgestattet und können ebenfalls Temperatur messen - der Fühler muss dann mit einem Clip am Lötkolben befestigt werden.

          Danke für den Bericht - finde ich spitze. Wär schön, wenn sich Andere mit ihren Systemen mit einbringen...

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          • freakystylez
            Senior Member
            • 09.08.2011
            • 9332
            • Stefan
            • Mal hier,... mal da... :)

            #6
            AW: Test: ELV LS-100D II Lötstation

            Zitat von Rotorix Beitrag anzeigen
            Learnings: Mit einem IR Thermometer kann man die Temperatur an einer Lötspitze nicht messen
            hab dich nicht so! Greif halt mal ran und schätze die Temperatur! So macht das ein richtiger Mann!
            Banshee 850 #05 / Voodoo 700 / KDS Chase 380 / DX18 / IISI

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            • TheFox
              Gelöscht
              • 28.10.2016
              • 7876
              • Peter
              • Ingolstadt/Bayern

              #7
              AW: Test: ELV LS-100D II Lötstation

              hab dich nicht so! Greif halt mal ran und schätze die Temperatur! So macht das ein richtiger Mann!

              Für solche (und ähnliche) Situationen hab ich mir einen Standardsatz zugelegt.
              "Du zuerst"!

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              • Backfisch
                Member
                • 28.04.2013
                • 666
                • Sebastian
                • Wildflieger

                #8
                AW: Test: ELV LS-100D II Lötstation

                Super Bericht Attila
                Lg Bastian

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                • M@ttis
                  Member
                  • 23.11.2014
                  • 233
                  • Martin
                  • Berlin, Karlsruhe

                  #9
                  AW: Test: ELV LS-100D II Lötstation

                  Sehr schöner Bericht.

                  Lustig, das Fluke 62 mini habe ich auch. Das ist eines der präzisesten IR-Thermometer. Der Haken ist allerdings, dass man den Emmisionsgrad nicht einstellen kann. Bin aber noch nie auf die Idee gekommen, damit die Lötspitzentemperatur zu messen
                  Weil blanke metallische Oberflächen fast unmessbar sind. Gut zu wissen für das Messen mit IR-T. ist Emissionsgrad und noch ausführlicher die dort unten verlinkte PDF Grundlagen der berührungslosen Temperaturmessung mit toller Tabelle für sehr viel verschiedene Materialien.

                  Wenn man trotzdem mal so ein Fall hat, z.B. man will messen, wie warm ein LED-Spot mit blankem Alu-Kühlkörper drumrum ist, hilft z.B. Klarlack (Nagellack ) und schon kann man prima messen. Bei Sachen die Heißer werden dann Ofen- oder Auspufflack.
                  Kerzenruß geht zur Not auch

                  Die Lötspitze ist eh zu klein und der Kolben vermutlich auch für diesen IR-Thermometer, auch wenn er schon eine recht gute Optik mit 1:10 hat. D.h. selbst wenn man die zu messenden Oberflächen mit Ofenlack oder Ruß verunstaltet, ist der Meßfleck bei dem kleinen Kolben nicht groß genug.
                  aut viam inveniam aut faciam

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                  • Rotorix
                    Member
                    • 09.07.2017
                    • 821
                    • Attila
                    • Wild - überall wo ein Heli starten kann

                    #10
                    AW: Test: ELV LS-100D II Lötstation

                    Gestern habe ich einen 6mm Stecker auf eine Platine gelötet und irgendwie wollte das Lötzinn nicht so sauber verarbeitet werden, habe es zuerst mit 300 Grad und kurze Zeit später mit 350 Grad versucht, dazu die 1.6mm Meissellötspitze.

                    ich musste ziemlich viel Zinn verwenden, aber irgendwie ist das ganze nicht so sauber geschmolzen wie ich es sonst vom Kabel löten kenne.



                    Nach einem Tipp habe ich die Löttemperatur auf 400 Grad erhöht und das Zinn ist in wenigen Sekunden sauber geschmolzen, jetzt bin ich doch noch zufrieden geworden mit dieser Lötstelle. Es war meine erste "grossflächige" Lötstelle und war wegen der Temperatur unsicher.

                    Learnings: Lieber kurz 400 Grad statt lange zu erwärmen mit 350 Grad.



                    Bisher immer noch sehr zufrieden mit der Lötstation.
                    Jeti DS-12 - 380 Buddy - 570Sport - Kraken 700 - TDSF - YGE 65/135/205/135slim -Spirit RS

                    Kommentar

                    • Daniel Schmidt
                      Gelöscht
                      • 02.03.2009
                      • 6426
                      • Daniel

                      #11
                      AW: Test: ELV LS-100D II Lötstation

                      Das ist genau das Problem welches man hat wenn die Leistung nicht schickt. Viele Bauteile werden bei solchen Temperaturen schon beschädigt. Wenn da dann eine etwas höherwertige hat, lötet sie das auch mit 320°, weil sie eben genug Reserven hat und es durch ihre Leistung aufheizt.

                      Kommentar

                      • Derfnam
                        Gelöscht
                        • 09.12.2017
                        • 1544
                        • Manfred
                        • Finning, auf dem ehemaligen Heuboden, im Garten und auf der Wiese

                        #12
                        AW: Test: ELV LS-100D II Lötstation

                        Da mangelt es nicht an Temperatur, da mangelt es an Watt...

                        Kommentar

                        • Rotorix
                          Member
                          • 09.07.2017
                          • 821
                          • Attila
                          • Wild - überall wo ein Heli starten kann

                          #13
                          AW: Test: ELV LS-100D II Lötstation

                          Ein Elektroniker welcher mit einer Ersa lötet gab mir den Tipp mit 400Grad da er mit der Ersa so grosse Sachen auch mit dieser Temperatur lötet. Der Lötzinn ist in Sekunden geschmolzen umd die Umgebumg wurde nicht so heiss wie zuvor mit 350 Grad aber fast 3x so lange die Spitze angesetzt.

                          Für mich hat es so gepasst.
                          Jeti DS-12 - 380 Buddy - 570Sport - Kraken 700 - TDSF - YGE 65/135/205/135slim -Spirit RS

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                          • Derfnam
                            Gelöscht
                            • 09.12.2017
                            • 1544
                            • Manfred
                            • Finning, auf dem ehemaligen Heuboden, im Garten und auf der Wiese

                            #14
                            AW: Test: ELV LS-100D II Lötstation

                            Hauptsache es funktioniert!

                            Kommentar

                            • TheFox
                              Gelöscht
                              • 28.10.2016
                              • 7876
                              • Peter
                              • Ingolstadt/Bayern

                              #15
                              AW: Test: ELV LS-100D II Lötstation

                              Warum solche Monströsen Stecker an die kleine Platine? Die hält den Strom den die Stecker könnten eh nicht aus. Auch nicht wenns draufsteht...
                              Größere Stecker, Kabel oder auch Batterie-Pole löten sich besser mit einer Spitze dir mehr Masse hat - die lässt sich von der Lötstelle nicht so sehr abkühlen.

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