Eure Erfahrungen mit weniger fester Schraubensicherung

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  • Rotorblatt
    Member
    • 20.10.2008
    • 53
    • Wenzel

    #1

    Eure Erfahrungen mit weniger fester Schraubensicherung

    Hallo allerseits,

    so langsam wird mein E-Heli der 90er Grösse fertig. Da ich einiges geändert habe, den Heli immer wieder zerlegt habe, sind die Schrauben noch nicht gesichert. Das wird nun langsam fällig. Entgegen dem allgemeinem Trend liegt der Schwerpunkt auf einer langen Flugzeit bei geringst möglicher Drehzahl. Alles ist so leicht wie möglich gebaut.

    Bisher hatte ich den allseits empfohlenen Loctite 243 verwendet, aber irgendwie ist mir diese mittelfeste Schraubensicherung mit einem Losbrechmoment von 26 Nm doch etwas zu fest. Oft gab es erhebliche Probleme beim Lösen dieser Verbindungen, besonders bei Madenschrauben. Es gäbe da noch Loctite 242 mit 11.5 Nm Losbrechmoment und Loctite 222 mit 6 Nm Losbrechmoment. Also etwa die Hälfte und von der Hälfte nochmal die Hälfte.

    Ich würde zu Loctite 242 mit 11.5 Nm Losbrechmoment tendieren. Auch deshalb, weil ich einige hochfeste und farbig eloxierte M3 Schrauben aus Alu verbaut habe. Also Alu in Alu. Bevor ich nun loslege, würden mich eure Erfahrungen interessieren. Bestimmt hat der eine oder andere schon mit weniger festem Loctite experimentiert.

    Viele Grüße
    Wenzel
  • Golfracer
    Member
    • 29.06.2008
    • 41
    • Marc
    • Soest

    #2
    AW: Eure Erfahrungen mit weniger fester Schraubensicherung

    Also ich benutze das Loctite 243 und hab nur gute Erfahrungen damit gemacht. Ich benutze nur sehr wenig davon. Bei gelösten verschraubungen reicht es auch schon wenn das harte Loctite in der Bohrung zurückbleibt einfach die schraube wider rein drehen (ist oft sicherung genug). Ausserdem wenn eine verbindung sich wirklich nicht mehr lösen lässt, einfach einen lötkolben drann halten und die schraube lässt sich wider lösen. (Hat bis jetzt immer funktioniert). Ich hoffe ich konnte euch Helfen.

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    • Fibo
      Fibo

      #3
      Hi Wenzel!

      In welcher Form äusser sich Dein Problem beim Lösen der gesicherten Schraubverbindung?
      Fehlerursache kann. u.a. zu viel des Loctite sein, hier sollte man mittels Stäbchen nur etwas auf die ersten beiden Gewindegänge geben und das auch nur so, dass die Flüssigkeit zwischen die Gewindeflanken gelangt und nicht wie ein dicker Tropfen darauf sitzt.

      Des weiteren braucht es gescheihtes Werkzeug.
      Die meisten Inbusschrauber sind zu klein Dimensioniert.
      Hier gibt es z.B. super Werkzeug von Align, welches ein leichtes ßbermaß bereit hält und so perfekt im Schraubenkopf versinkt.

      Ansonsten müsste man schauen an welchen Stellen überhaupt Loctite wirklich von Nöten ist. Bei Elektromodellen kann oft sinnloses eingespart werden.

      Gruss
      Franco
      Zuletzt geändert von Gast; 21.04.2012, 06:57.

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      • Teal69
        Senior Member
        • 07.04.2010
        • 1279
        • Dennis
        • Berlin / Tempelhof

        #4
        AW: Eure Erfahrungen mit weniger fester Schraubensicherung

        Zitat von Fibo Beitrag anzeigen
        Hi Wenzel!

        In welcher Form äusser sich Dein Problem beim Lösen der gesicherten Schraubverbindung?
        Fehlerursache kann. u.a. zu viel des Loctite sein, hier sollte man mittels Stäbchen nur etwas auf die ersten beiden Gewindegänge geben und das auch nur so, dass die Flüssigkeit zwischen die Gewindeflanken gelangt und nicht wie ein dicker Tropfen darauf sitzt.

        Des weiteren braucht es gescheihtes Werkzeug.
        Die meisten Inbusschrauber sind zu klein Dimensioniert.
        Hier gibt es z.B. super Werkzeug von Align, welches ein leichtes ßbermaß bereit hält und so perfekt im Schraubenkopf versinkt.

        Ansonsten müsste man schauen an welchen Stellen überhaupt Loctite wirklich von Nöten ist. Bei Elektromodellen kann oft sinnloses eingespart werden.

        Gruss
        Franco
        Aber vibrieren tun sie alle , und ich hab auch schon bei Elektromodelen die Teile fliegen sehen
        |700xx|480xx|130x|X5|G700l450PRO DFC|690sx|Banshee|V700

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        • Fibo
          Fibo

          #5
          Hi Dennis!

          Dann war sicherlich was anderes Faul. Warscheinlich nicht gescheiht festgezogen oder eben die falsche Schraube (Position) ohne Schraubensicherung verbaut.

          Siehe Dir mal Helis wie Voodoo, Rigid & Co an. Wie wenige Schrauben dort ohne Loctite auskommen. Gewusst wo, ist hier die Frage.

          Im übrigen sollte man bei den ersten Flügen alles genau prüfen. Wenn nach z.B. nach 5 Flügen alles fest ist, kann man schon davon ausgehen, dass es fest bleibt


          Gruss
          Franco

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          • Fabry
            Member
            • 15.03.2010
            • 577
            • Olli
            • Taunus

            #6
            AW: Eure Erfahrungen mit weniger fester Schraubensicherung

            Hi Franco

            Das klingt gut, kannst du uns Tipps geben welche schrauben unbedingt und welche nicht gesichert werden sollen?
            Bis jetzt habe ich auch immer alle Metall / metallverbindungen gesichert und finde den Ansatz gut hier einzuschränken
            Danke und Gruß Oliver
            Ein- , Zwei- und Vier Rotoren - Auf jeden Fall zu viele Modelle im Keller

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            • BugBear
              BugBear

              #7
              AW: Eure Erfahrungen mit weniger fester Schraubensicherung

              Hallo Wenzel,

              dein "Losbrechmoment" kann man minimieren indem man die gesicherte Verbindung etwas erwärmt. Ich habe bislang noch keine Probleme mit Mittelfeste Schraubensicherung gehabt beim lösen. Wohl aber das sich solche Verbindung im Benzinheli nicht gewollt gelöst haben. Deshalb verwende ich teilweise wo es geht auch die Hochfeste Schraubensicherung.

              Gruß Volker

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              • Rotorblatt
                Member
                • 20.10.2008
                • 53
                • Wenzel

                #8
                AW: Eure Erfahrungen mit weniger fester Schraubensicherung

                Hallo und erstmal vielen Dank für die Antworten !

                Wie Fibo bin ich der Ansicht, dass man bei einem E-Heli, der zudem vernünftig betrieben wird, nicht alle Schrauben sichern muss. Bleibt die Frage, was sichern - und was nicht. Das wird jeder nach Helikonstruktion selber entscheiden müssen. Ich denke mal, dass bei den ganzen Schrauben, die den Heli statisch zusammenhalten, eine Schraubensicherung nicht unbedingt notwendig ist.

                Zwingend sichern werde ich bei meiner Konstruktion: Blattlagerwelle, Antriebsriemenscheibe, Hauptzahnrad, Zahnriemscheibe der Zwischenwelle, Freilaufriemenscheibe, Heckriemenscheibe, Heckhebelbefetigung, alle Schrauben am Rotorkopf und alle Kugelköpfe. Hier frage ich mich aber weiterhin, ob es das m.M. doch recht feste Loctite 243 sein muss, oder ob nicht das halbe Losbrechmoment des Loctite 242 reichen würde.

                @Golfracer:
                > Ich benutze nur sehr wenig davon.
                Bei meinen Riemenrädern ist das Gewinde rel. lang, wenn ich hier nur bischen Schraubensicherung auf die Made mache, wird ganz unten an der Welle nichts mehr ankommen.

                > wenn eine verbindung sich wirklich nicht mehr lösen lässt, einfach einen lötkolben drann halten
                Dann ist hier z.B. das Hauptzahnrad hinüber, bei anderen Teilen ist es ähnlich.

                @Fibo:
                > In welcher Form äusser sich Dein Problem beim Lösen der gesicherten Schraubverbindung?
                Wenn sich z.B. beim Lösen einer Made schon gutes Werkzeug aufdreht, dann sitzt einfach die Schraube zu fest. Bei so kleinen Schrauben ist das Drehmoment begrenzt, das der Kopf der Schraube übertragen kann.

                > Des weiteren braucht es gescheihtes Werkzeug.
                Das Werkzeug ist nur die halbe Miete. Ob die Maden was taugen, weisst du erst hinterher.

                > Im übrigen sollte man bei den ersten Flügen alles genau prüfen.
                > Wenn nach z.B. nach 5 Flügen alles fest ist, kann man schon davon ausgehen, dass es fest bleibt.
                Genau so habe ich das bisher gehandhabt. Dann noch so 2x pro Jahr. Mit der Methode habe in 6 Jahren keine lose Schraube entdeckt. Habe zudem den Eindruck, dass sich bei einer Schraube, die lange sitzt, ein gewissen Losbrechmoment von selbst ausbildet.

                Viele Grüsse
                Wenzel

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                • Rotorblatt
                  Member
                  • 20.10.2008
                  • 53
                  • Wenzel

                  #9
                  AW: Eure Erfahrungen mit weniger fester Schraubensicherung

                  Zitat von BugBear Beitrag anzeigen
                  dein "Losbrechmoment" kann man minimieren indem man die gesicherte Verbindung etwas erwärmt.
                  An welche Temperatur denkst du da ?
                  Ich denke gerade an befestigte oder angrenzende Teile aus POM, CFK o.ä.

                  > Wohl aber das sich solche Verbindung im Benzinheli nicht gewollt gelöst haben.
                  > Deshalb verwende ich teilweise wo es geht auch die Hochfeste Schraubensicherung.
                  Interessant - sind die Schrauben, die sich im Benzinheli nicht gewollt gelöst haben, vielleicht heiss geworden ?

                  Viele Grüsse
                  Wenzel

                  Kommentar

                  • Pingu
                    Pingu

                    #10
                    AW: Eure Erfahrungen mit weniger fester Schraubensicherung

                    Eine kleine Anregung am Rande: mit Loctite sehr fest sitzende Schrauben löse ich immer mit einem "Ruck". Also nicht langsam Kraft aufbauen und auf das Losbrechmoment warten sondern einmal mit einem kräftigem "zack" drehen. Ob es physikalisch einen Unterschied macht weiß ich nicht, dürfte ja eigentlich nicht, aber mir kommt es so vor, als wenn sich bei langsamem Kraftaufbau das Loctite schwerer lösen lässt als mit einem Ruck. Ob sich das Zeug bei langsamen Drehen eher noch verdichtet als loszubrechen?

                    Erwärmt habe ich Schrauben noch nie, auch wenn ich mal Schrauben mit viel Loctite zu lösen hatte. Ging bisher Dank perfekt sitzendem Inbus auch so. Auch bei Maden.

                    Kommentar

                    • BugBear
                      BugBear

                      #11
                      AW: Eure Erfahrungen mit weniger fester Schraubensicherung

                      Hallo Wenzel,

                      z.B. Innensechskant Stiftschrauben lassen sich viel besser lösen wenn man diese etwas mit einem Lötkloben (mit feiner Spitze) erwärmt und zwar bevor der "Inbusschlüssel" nicht mehr richtig fast.

                      Und am Benzinheli haben sich nicht die Schrauben gelöst die im Betrieb warmgeworden sind.

                      Gruß Volker

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                      • Rotorblatt
                        Member
                        • 20.10.2008
                        • 53
                        • Wenzel

                        #12
                        AW: Eure Erfahrungen mit weniger fester Schraubensicherung

                        Finde eben beim Stöbern in den Datenblättern zu den Loctite Schraubensicherungen, dass es ein neues Datenblatt (März 2012) zum Loctite 243 gibt. Offensichtlich wurde die Mixture des 243 ab Juli 2009 verändert.

                        Bei der alten Mixture erniedrigte sich das Losbrechmoment bei Erwärmung auf 100 Grad auf 50%, bei der neuen bei 100 Grad auf knapp 90% und bei 200 Grad auf knapp 70%. Bei dem neuen Zeugs ist also richtig brutzeln angesagt.
                        Zuletzt geändert von Rotorblatt; 21.04.2012, 15:24.

                        Kommentar

                        • Fibo
                          Fibo

                          #13
                          AW: Eure Erfahrungen mit weniger fester Schraubensicherung

                          Zitat von Teal69 Beitrag anzeigen
                          Aber vibrieren tun sie alle , und ich hab auch schon bei Elektromodelen die Teile fliegen sehen
                          Hi Dennis,
                          dass passiert eigentlich nur, wenn man nicht bedacht die Schrauben anzieht oder an falscher Stelle kein Loctite verwendet.

                          Zitat von Fabry Beitrag anzeigen
                          Das klingt gut, kannst du uns Tipps geben welche schrauben unbedingt und welche nicht gesichert werden sollen?
                          Hi Olli,
                          im Grunde sollten an direkt drehenden Teilen, wie dem Rotor- bzw. Heckrotorkopf, gesichert werden. Bei Verwendung von Muttern möglichst auf Stoppmuttern zurück greifen. Das Heck würde ich insgesamt sichern, Da es bei wilden Manövern, der hohen Heckdrehzahl und generell hohen Bewegungen ausgesetzt ist. Statische Dinge wie das Chassis würde ich nicht unbedingt sichern. z.B. die Align Chassis ... diese sollen Herstellerseitig komplett mit Loctite versehen werden. Habe ich nie gemacht und häufig geprüft. Nie ein Problem oder die Willigkeit einer sich lösenden Schraube.

                          Zitat von Rotorblatt Beitrag anzeigen
                          Wenn sich z.B. beim Lösen einer Made schon gutes Werkzeug aufdreht, dann sitzt einfach die Schraube zu fest. Bei so kleinen Schrauben ist das Drehmoment begrenzt, das der Kopf der Schraube übertragen kann.
                          Hi Wenzel,
                          hier liegt schon wieder der Hund begraben. Mit qualitativ hochwertigem Werkzeug passiert dies absolut nicht. Da geht stehts die (Maden)schraube kaputt, nicht der Dreher. Nimm defintiv das ALIGN Inbusset und Du möchtest nichts anderes mehr. Hier hat ALIGN wirklich ein top Produkt am Start
                          Zitat von Rotorblatt Beitrag anzeigen
                          Das Werkzeug ist nur die halbe Miete. Ob die Maden was taugen, weisst du erst hinterher.
                          Auch das ist relativ. Madenschrauben bringen von Hause aus eine hohe Eigenfestigkeit mit gewisser Zähigkeit mit. Wenn diese wirklich versagt ist der Fehler in 90% der Fällen auf Dinge wie zu hohes Festdrehmoment oder zu hohe Menge an Schraubensicherung zurückzuführen.

                          So, aus einem anderen THREAD noch ein von mir gepostetes Bild wie es mit Loctite ausschauen sollte. Prinzipiell sollte man einen winzigen Tropfen mit einem Zahnstocher, Stäbchen oder dergleichen aufnehmen und gerade so um die ersten 2-3 Zahnflanken geben. Natürlich von der Schraubenlänge abhängig. Des weiteren gibt es die Alternative, das Loctite in die Gewindebohrung zu geben. Auch hier gilt ganz klar, weniger ist oftmals mehr!



                          Eine weitere Wichtigkeit ist, dass demontierte Schrauben, dessen Zahnflanken mit feiner Messing/Drahtbürste, noch vor erneuter Montage, gesäubert werden. Sollte sich mal eine "Loctitekruste" in der Zahnflanke gebildet haben, einfach mit einer Cutterklinge, bzw. dessen Spitze vorsichtig anstechen. Gut sind auch Schneideisen. Am besten sind aus dem Fachhandel solche "Gewindereibahle" bzw. "Gewindefeilen".
                          Henkel gibt auch vor, reste mit speziellen Lösungsmitteln zu entfernen, aber wir wollen nicht päpstlicher als der Papst selbst sein



                          Generell würde ich keine andere Schraubensicherung als Loctite 243 blau, mittelfest, nutzen. Das Zeug ist perfekt und für unseren Zweck ausgelegt. Wenn es hier hapert, sollte man sich an der eigenen Nase zupfen und herausfinden was der eigentliche Fehler war. Zu viel verwendet? Zu wenig verwendet? unbedingt nötig? Zu fest angezogen? Zu gering angezogen? usw.

                          Gruß
                          Franco
                          Angehängte Dateien
                          Zuletzt geändert von Gast; 22.04.2012, 09:40.

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                          • Pingu
                            Pingu

                            #14
                            AW: Eure Erfahrungen mit weniger fester Schraubensicherung

                            Zitat von Rotorblatt Beitrag anzeigen
                            Bei der alten Mixture erniedrigte sich das Losbrechmoment bei Erwärmung auf 100 Grad auf 50%, bei der neuen bei 100 Grad auf knapp 90% und bei 200 Grad auf knapp 70%. Bei dem neuen Zeugs ist also richtig brutzeln angesagt.
                            Richtig brutzeln ist ja so eine Sache, denn es müssen dann ja schon deutlich über 100° an der Stelle mit dem Loctite ankommen. Oder bedeutet der geniale Hinweis von Dir auf die umgestellte Mixtur, dass das kurze Draufhalten mit dem Lötkolben heutzutage eigentlich gar nichts mehr Entscheidendes bringt?

                            Kommentar

                            • Fibo
                              Fibo

                              #15
                              AW: Eure Erfahrungen mit weniger fester Schraubensicherung

                              Zitat von Pingu Beitrag anzeigen
                              dass das kurze Draufhalten mit dem Lötkolben heutzutage eigentlich gar nichts mehr Entscheidendes bringt?
                              Aufwärmen bringt immer etwas! Aber nutzen musste ich dergleichen noch nie. Stellt euch in solch einem Moment die Frage, wo liegt der Fehler.

                              Immerhin schrauben wir an Helis und nicht an Oldtimern

                              Gruß
                              Franco

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