Weihnachtszeit ist Bastelzeit ...
Nachdem ich hier im Forum den Beitrag: Nachtflugblätter - Eigenentwicklung ...
gelesen habe und dabei auch auf einen Wettbewerb "Mach flott den Schrott" gestossen bin, habe ich mir überlegt, man könnte doch mal was aus alten Teilen aus den Kruschtelkisten basteln ...
Und das ist's geworden:

Als Akkus boten sich die ausgemusterten Mignon Zellen aus meiner Digitalkamera an. Batteriekästen, Lochrasterplatine, IC-Sockel, Quarz, Elkos, Hex-Schalter, Reedkontakt, Elektromotor, LEDs, Fädeldraht, 9V Klips - alles da. Sogar ein alter, bereits teilgebrannter Zilog-Controller konnte "überbrannt" werden.
Einzig 8 superhelle LEDs mussten nachgekauft werden, die Standard-LEDs sind hier nicht recht zu brauchen, will man nicht ständig im Dunkeln sitzen ...

Um das Index-Signal zu erzeugen, "fährt" unter der unteren LED ein ganz normaler Reedkontakt mit (rot umrandet). Eigentlich sollte hier ein Hall-Geber hin, aber da müsste ich mit dem Magneten so ca. 1 mm hin, was nicht ganz unproblematisch ist. Aber nachdem das mit dem Reedkontakt so super geht, habe ich das mit dem Hall-Geber verworfen.

Der Reedkontakt erkennt den Magneten (links auf dem Radierer) bereits auf 4 cm Entfernung und schaltet zu meinem Erstaunen punktgenau. Belichtungszeit des Bildes ist 3 sec., das sind ca. 30 Umdrehungen des Rotors.

Mit dem Hexschalter kann man den Pixeltakt wählen. Danach richtet sich dann die Drehzahl. ßbrigens hat auch eine langsame Drehzahl ihren Reiz ...

Als Flansch zwischen Motor und Rotor wurde ein 5 mm Wellengleitlager "missbraucht". Zwei Bohrungen wurden angebracht für zwei M3 Madenschrauben die Gewinde geschnitten. Die Motorachse hatte zufällig genau 5 mm. Dazu noch eine Scheibe aus kupferkaschiertem Platinenabfall. Aus dem Zeugs lässt sich übrigens viel machen ...

Und hier noch die Verschaltung der Bauteile mit 0.28 mm Kupferlackdraht auf der Unterseite der Lochrasterplatine. Ist zwar recht mühsam, aber - wenn sorgfältig ausgeführt - auch recht robust und die Verschaltung kann auch leicht mal abgeändert werden.

Die Hebellänge ist so gewählt, dass in einer Umdrehung 32 Zeichen mit 5x7 bzw. 6x8 Pixel angezeigt werden können, bei denen dann auch das Seitenverhältnis stimmt. Das sind bei einer Umdrehung 1536 virtuelle Pixel.
Momentan gebe ich den ASCII-Zeichensatz aus. 3 x 32 Zeichen (20H-3FH, 40H-5FH, 60H-7FH) jeweils nach 16 bzw. 64 Umdrehungen wechselnd. Wahlweise durch Stecken eines Jumpers.
Durch Stecken eines zweiten Jumpers kann das Index-Signal von der Software ignoriert werden. Jetzt "läuft" der Text durch, wie beim Oszilloskop ohne Triggerung. Sieht auch gut aus, wenn man die passende Drehzahl erwischt. Ein Kostanter mit 10-Gang Poti ist hier Pflicht ...
Die Software ist mehr als Fingerübung zu betrachten und besteht aus 29 Zeilen (Anweisungen) Assembler plus den Pixeldaten für die einzelnen Zeichen.
Man könnte auch ein Gedicht oder so ausgeben, den Text nach eiener Umdrehungen um ein Pixel weiterschieben ...
Aber ich finde, sieht vorerst auch so ganz nett aus. Mal sehen, was ich noch draus mache ...
Schon erstaunlich, was über die Jahre so alles in den Kruschtelkisten "liegen" bleibt. Man sollte vielleicht öfter mal drin kruschteln ...
Gruss Günter
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