Schwenkgelenke

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    #1

    Schwenkgelenke

    Hallo zusammen,

    da es hin und wieder immer mal wieder Rätselraten über ein bestimmtes Phänomen gibt, hier folgende Empfehlung:

    Einstellung der Blatthalteschrauben:
    Die Blatthalteschrauben sollen nur soweit angezogen werden, dass der Druck einer Küchenwaage von 400 g am Blattende bei festgehaltenem Blattgriff das Blatt wegschwenken lässt.


    Zieht man die Blätter lockerer an, schwenken sie beim Anfahren des Motors durch den Drehmomentstoss sehr weit nach hinten und können sogar am Blattgriff anschlagen.
    Zieht man die Blätter aber zu fest an, kann man folgendes beobachten:
    Der Hubschrauber taumelt leicht unter dem Rotor, sowohl beim schnellen Vorwärtsflug, als auch beim Schwebeflug, vor allem bei Wind oder plötzlichen, kurzen Steuerausschlägen. Die Ursache liegt darin, dass das vorlaufende Blatt durch die Zusatzanströmung abgebremst wird und nach hinten schwenken will, während das rücklaufende Blatt weniger Widerstand hat und wieder nach vorne schwenkt. Zieht man die Blatthalteschrauben nun zu fest an, wird die gesamte Blattlagerwelle zweimal pro Umdrehung in Flugrichtung gesehen nach hinten gedrückt. Die Folge sind Schwingungen um die Querachse, was man an einem leicht auf und niederschwingendem Heck gut erkennen kann. Ferner neigt der Heli im schnellen Vorwärtsflug dadurch zum Aufbäumen, man muss ständig nachdrücken.

    Der beschriebene Effekt hat allerdings nichts mit sogenannten Starrkörpereigenfrequenzen zu tun, diese liegen beide unter der Betriebsdrehzahl, die zweite kann nur erreicht werden, wenn man den Heli bei fast leerem Akku und voll Pitch noch versucht, in der Luft zu halten. Dann kann man bei einer ganz bestimmten Drehzahl beobachten, wie der Heli unter dem Rotor zu taumeln beginnt , während dieser ruhig dreht. Das ist die sogenannte zweite Starrkörpereigenfrequenz.
    Mit der ersten hat man nur kurz beim Hochfahren des Antriebs zu tun. Sie liegt einige hundert Umdrehungen niedriger als die zweite und die Schwingungen sind hier genau umgekehrt. Der Hubschrauber steht nahezu still, während der Rotor kurz, aber heftig taumelt. Die Abhilfe ist ganz einfach: Man solte sich nie in diesen Drehzahlbereichen länger aufhalten, sondern sie möglichst schnell durchfahren.

    Das ist jetzt keine auf den Joker bezogene Physik, sondern allgemein für jeden Heli gültig (auch für die grossen, manntragenden).

    Gruss, Gerd
















    Edited by - Gerd Guzicki on 12/12/2001 00:20:19
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