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  • WGS
    WGS
    Member
    • 15.09.2010
    • 675
    • Wolfgang

    #16
    AW: Graupner Bell 212 TwinJet - das Ende...

    Das fehlende Gebläsegehäuse ließ mich wieder über ein anderes, damit zusammenhängendes Thema nachdenken, nämlich die Abhängigkeit
    des Wirkungsgrades der Motorkühlung von der Gestaltung des Gebläsegehäuses.

    Für diejenigen, die sich mit diesem Thema noch nicht auseinandergesetzt haben, zunächst etwas (vereinfachte) Theorie:
    ("Ich hab' da mal was vorbereitet ..." )

    Funktionsweise eines Radialgebläses
    Durch die radial angeordneten Lüfterschaufeln wird die Luft bei Rotation des Lüfterrades nach außen in das Gebläsegehäuse gepreßt,
    wodurch sich der Druck ringsum erhöht. Da sich das Gehäuse von der -Abreißkante- aus radial kontinuierlich erweitert, nimmt auch der
    Druck entsprechend ab, woraus eine Luftströmung entsteht vom Bereich hohen Druckes hin zum Bereich niedrigeren Druckes; diese
    Luftströmung erfolgt im Drehsinn des Lüfterrades und wird durch dessen Rotation zusätzlich unterstützt. Die -Abreißkante- ist die engste
    Stelle des Gebläsegehäuses; sie bewirkt, daß sich der Luftstrom vom Umfang des Lüfterrades löst und in den Luftführungskanal geleitet
    wird, durch den er schließlich zum Zylinderkopf gelangt.



    Beim Einsatz dieses Gebläsetyps für die Motorkühlung im Modellhubschrauber gilt:
    - Die Kühlwirkung für den Motor wird bestimmt durch die Luftmenge, die am Zylinderkopf vorbeigeführt wird und damit die Wärme abführt,
    nicht etwa durch den Luftdruck gegen den Zylinder.
    - Keine Kühlwirkung erzeugt Luft, die sich lediglich vor dem Zylinderkopf staut, nicht aber an ihm vorbeiströmt, weil damit keine Wärme
    wegtransportiert wird. Daraus folgt, dass möglichst die gesamte geförderte Kühlluft den Zylinder(kopf) umströmen und dahinter auch
    ungehindert wieder abfließen können muß.
    - Der Luftdurchsatz, also die Luftmenge, die vom Gebläse transportiert wird, hängt in erster Linie ab vom Druck, der im runden Teil des
    Gebläsegehäuses erzeugt wird.
    - Der Druck wird (bei gegebener Drehzahl) um so höher sein, je dichter das Gehäuse am Lüfterrad abschließt. Das läßt sich praktisch vor
    allem durch ein weitgehendes Umschließen des Lüfterrades durch das Gebläsegehäuse erreichen.
    - Auf der Lufteinlaßseite erzeugt dieser Gebläsetyp einen nur sehr geringen Unterdruck; die Luft muß also möglichst ungehindert in das
    Gebläse einströmen können. Eine Optimierung der Größe der Einlaßöffnung läßt sich erreichen, indem man sie gerade so groß gestaltet,
    dass sie der einströmenden Luft keinen Widerstand entgegensetzt, andererseits aber nicht so groß wird, dass dadurch der Druck im äußeren
    Bereich des Gehäuses abnimmt. So kann unter Umständen die Verkleinerung des Lufteinlasses den Luftdurchsatz steigern, weil dadurch der
    Druck im Gehäuse erhöht wird.

    Unter Berücksichtigung des zuvor Ausgeführten werden die konstruktiven Mängel deutlich, die bei den Gebläsen vieler Helis zu einer
    gravierenden Verringerung des Wirkungsgrades führen. Dabei handelt es sich nicht nur um Modelle aus der "Gründerzeit; vielmehr werden
    auch aktuell noch zahlreiche Modelle so angeboten:



    - Das Gebläsegehäuse ist in der Draufsicht weitgehend symmetrisch gestaltet; es besitzt keine Abreißkante und erweitert sich nicht
    entlang des Umfanges. Dementsprechend erzeugt der Druck im runden Teil des Gehäuses keinen Luftstrom in Richtung Luftführungskanal.
    - Das Gebläsegehäuse ist nach unten offen, so dass sich der radial erzeugte Luftdruck sofort nach unten abbaut.
    - Allein der Teil des Lüfterrades, der zum Luftführungskanal hin weist (nur ca. ¼ des Rades), erzeugt durch die hier radial
    beschleunigte Luft eine geringe Strömung in Richtung Zylinder. Da der Luftführungskanal jedoch einerseits unten völlig offen ist und
    andererseits auf dem Zylinder aufliegt, wird so eine nur sehr geringe Luftmenge am Zylinderkopf vorbeigeführt, die der Kühlung dienen
    könnte. (Die Luft nimmt immer den Weg des geringsten Widerstandes, und der führt hier überall hin, nur nicht über den Zylinderkopf.)
    - Der Lufteinlass wird durch die davorliegende Kupplung (bei dieser Hubschrauberkonstruktionsart unvermeidlich) behindert. Die
    Einlaßöffnung muß hier dementsprechend groß gestaltet werden. Um einen damit verbundenen, negativen Einfluß auf den Druck im Gehäuse zu
    vermeiden, muss dann auch der Gesamtdurchmesser des Gebläses möglichst groß gehalten werden. (Im vorliegenden Fall ist das allerdings
    unerheblich, da ohnehin kein nennenswerter Druck aufgebaut wird.)

    Betrachtet man vor diesem Hintergrund die Gebläse der Oldies, eröffnen sich einige Sünden und Möglichkeiten zu Optimierung, welche den
    optischen Eindruck nicht oder kaum beeinträchtigen, die Funktion aber wesentlich verbessern können. Bei Bernhardt hatte man das offenbar
    auch erkannt, und so gibt es bei den "STAMO"-Motoren drei unterschiedliche Gebläse, deren Teile aber alle unter den selben
    Bestellnummern geliefert wurden, so dass man sie von daher nicht unterscheiden kann:



    Da ist zunächst des Gebläse des "61 Rotkopf" (1). Der Motor hat einen normalgroßen Zylinderkopf, das Gebläse besitzt keine Abreißkante, aber
    wenigstens schon eine Abdeckplatte als Boden des Gehäuses.

    Bei der zweiten Ausführung (2) hat der leistungsstärkere "61 PDP" einen großen, flachen, eckigen Zylinderkopf; das Gebläsegehäuse, sonst wie
    die erste Ausführung, besitzt Ausschnitte im Luftführungskanal, die es eng am Zylinderkopf anliegen lassen - der Versuch, die Kühlluft
    durch die Verrippung des Zylinderkopfes zu pressen.

    Bei der dritten Ausführung (3) schließlich hat der "61 PDP" einen hohen, runden Extremkühlkopf, dessen obere Rippen außerhalb des
    Gebläse-Luftstroms liegen, aufgrund des geringen Querschnitts der Verbindung zum unteren Teil des Zylinderkopfes aber ohnehin kaum einen
    nennenswerten Beitrag zur Motorkühlung leisten. Das Gebläsegehäuse weist nun aber eine Abreißkante auf, und in Verbindung mit der
    vergößerten Grundplatte des Gebläses wird jetz ein deutlich kräftigerer Luftstrom erzeugt, der auch tatsächlich den (wesentlichen) Teil
    des Zylinderkopfes überstreicht.

    Für eine möglichst gute Motorkühlung (und damit eine hohe, problemlos nutzbare Motorleistung) möchte man also das Kühlgebläse möglichst
    weitgehend so gestalten, wie oben beschrieben. (Das gilt natürlich nicht nur für die hier beschriebenen Bernhardt-Mechaniken, sondern
    für alle Helis, vor allem die aus den "Gründerjahren").

    Im konkreten Fall bedeutet das:
    - Für möglichst ungehinderten Zufluss kalter Umgebungsluft sorgen weil dieser Gebläsetyp kaum saugt. Beim Bell Trainer kann man große,
    runde ßffnungen in den Frontscheiben anbringen, wie ich mal an anderer Stelle beschrieben habe, beim TJ bringt man dazu einen
    vergitterten Kühllufteinlass oben in der Rumpfnase an.
    - Wenn der eingesetzte Motor nicht schon die dritte Ausführung des Gebläsegehäuses besitzt, rüstet man die Abreißkante innen im Gehäuse
    nach und verlängert die Alu-Grundplatte nach oben. Das bietet sich natürlich auch für den "Rotkopf" an, der ja ohnehin mit einem kleinen
    Zylinderkopf aus dem Flächenmodell-Bereich auskommen muss.

    Da ich als Ersatzteil leider nur Gehäuse in der zweiten Ausführung besitze, bedeutet das für mein Projekt hier also auch Bastelarbeiten
    für den Einbau einer Abreißkante.


    (wird fortgesetzt)

    .
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    Grüsse
    Wolfgang

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    • caravelle
      Member
      • 09.08.2008
      • 770
      • horst
      • Verein oder auch schon mal wild

      #17
      AW: Graupner Bell 212 TwinJet - das Ende...

      Hallo Wolfgang,
      danke für deine Berichte! So habe ich das mit den HB Motoren irgendwann mal gelesen -bestimmt 30 Jahre her. Ich hatte einen HB 60 PDP mit Pumpe für die Flächenmodelle.Die Leistung war eher gering, im Vergleich zu einen Webra Speed 61.
      Mein damaliger Vereinskamerad (Dieter Suhr), du wirst ihn bestimmt kennen, hatte auch immer Probleme mit der Kühlung in der Bell. Damals war ich noch Jugendlicher und hatte keine " Kohle" für Hubschrauber.
      Ich habe den Dieter immer beim Training gesehen und bewundert! Habe für ihn damals eine CriCri als Modell gebaut.
      Später ist der Kontakt dann abgerissen, da unser Verein aufgelöst wurde.
      Heute lebt Dieter in Canada.

      Ich habe meine Bell ja im November, bei kühlen Temperaturen eingeschwebt, da wurde der Motor schon ganz schön warm. Werde mir einen Sensor zur Temp. ßberwachung einbauen.
      Telemetrie ist schon ein Segen.

      Ich habe ja noch die erste Variante der Kühlung, werde also mal sehen wie ich da Abhilfe schaffe.
      Habe mal über einen E-Lüfter nachgedacht, der zusätzlich kühle Luft an den Kopf bläst.
      Da ich eh noch Blei in die Nase bringen muss, könnte ich einen kl. Lüfter mit einen kl. Akku einbauen.
      Mal sehen, was mir da so einfällt. Ist ja alles recht eng da vorne.
      Bin auch schon gespannt wie du die Abreißkante in das Gehäuse einbaust.

      Gruß Horst

      Kommentar

      • WGS
        WGS
        Member
        • 15.09.2010
        • 675
        • Wolfgang

        #18
        AW: Graupner Bell 212 TwinJet - das Ende...

        Hallo Horst,

        ja, Dieter Suhr und ich kennen uns, habe ihn zuletzt bei Veranstaltungen Ende der 80er noch getroffen, als er aus Kanada seine alte Heimat besucht hat, es könnte in Koblenz gewesen sein oder auch Dietzenbach.

        Das mit dem Elektrolüfter, denke ich, kannst Du Dir sparen. Meine "alte" 212 (vom ersten Foto dieses Threads) ist ja sogar einige Jahre ohne Lufteinlaßöffnung in der Nase und mit unmodifiziertem Gebläse auch im Sommer geflogen, da müßten dann die angekündigten Optimierungen der Kühlung eigentlich reichen. Wenn natürlich ein Motor einmal richtig "sauer" geflogen ist, hilft das nur in Verbindung mit einer neuen Laufgarnitur. Ansonsten müßten die Maßnahmen ausreichende Sicherheitsreserven auch für warmes Wetter bringen.
        Grüsse
        Wolfgang

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        • WGS
          WGS
          Member
          • 15.09.2010
          • 675
          • Wolfgang

          #19
          AW: Graupner Bell 212 TwinJet - das Ende...

          "Nicht zur Strafe, sondern zur ßbung" habe ich das Gebläsegehäuse in allen drei Varianten erst einmal mit SolidWorks nachkonstruiert und
          die Abreißkante der Version 3 noch etwas modifiziert, so dass der ßbergang in den Luftführungskanal rund verläuft, statt eckig. Diese
          Abreißkante kann nun in allen drei Varianten verwendet werden.
          Sinn dieser Aktion war es, für den Fall, dass es einmal wirklich eng werden sollte mit der Beschaffung der Gehäuse als Ersatzteil, die CAD-
          Daten vorhanden sind, um die Teile gleich in optimierter Form im Laser-Sinter-Verfahren oder einer anderen Methode des Rapid Prototyping
          nachfertigen zu können. (Falls jemand Interesse hat, kann er gern die Daten von mir bekommen).



          Für mein aktuelles Projekt ist ein derartiger Aufwand jedoch nicht notwendig, da ja noch Gehäuse vorhanden sind, nur eben ohne Stufe.
          Der zu erstellende Einsatz selbst ist eigentlich kein Problem, kritisch ist nur die exakte Positionierung, da die Abreißkante recht dicht an
          das Lüfterrad herankommt, andererseits aber nichts schleifen darf und die kontinuierliche Erweiterung des Luftkanals sichergestellt werden
          sollte, ohne "Stolperkanten", die den Wirkungsgrad wieder verringern würden. Es ist also eine Form nötig, welche die korrekte Position der
          Abreißkante sicherstellt.
          Da mein Bell Trainer ja ein "Version 3"-Gehäuse besitzt, habe ich mir das "ausgeliehen" und mit Gips ausgegossen.



          Nach dem Aushärten habe ich den Block, der ja auch in die anderen beiden Gehäusevarianten paßt, sicherheitshalber (und gegen krümeln)
          mit Folientrennlack überzogen und nach dessen Trocknen in das vorgesehene V2-Gehäuse eingesetzt.
          Zwei 20 mm breite Streifen aus 0,5mm ABS konnte ich nun als Außenwände in den Ausschnitt einsetzen und mit Cyanokleber am Gehäuse
          fixieren; der eine Streifen legt sich genau an der runden Fläche um das Lüfterrad an, dem anderen Streifen habe ich mit einem eingeklemmten
          Stück Kunststoffrohr etwas Wölbung gegeben, ähnlich dem CAD-Entwurf.



          Der Cyanokleber hält zwar auf dem Kunststoff des Gehäuses, aber ich wollte sicher gehen, dass sich die Einbauten nicht doch irgendwann
          lösen und ins Gebläserad geraten. Daher habe ich innerhalb des Dreiecks ein M3-Gewinde in die Außenfläche des Gehäuses geschnitten und
          von außen eine M3-Schaube hineingedreht. Den Raum innerhalb des Dreiecks habe ich dann von innen mit Stabilit express aufgefüllt, was
          durch seinen Styrolgehalt mit ABS eine sehr feste Verbindung eingeht und die Schraube als Anker der eingebauten Einheit stabil eingießt.



          Oben 'drauf kam noch ein Stück selbstklebenden Moosgummis zur weiteren Abdichtung, und dann mußten nur noch die Ausschnitte in der
          Luftführung von V2 auf Version 3 geändert werden; hier habe ich schwarze ABS-Stücke eingeklebt. Abschließend etwas schwarze Farbe,
          und fertig ist das V3-Gebläsegehäuse für meine Mechanik.
          (Bei meinem "alten" TJ werde ich das Gehäuse genau so modifizieren, den Gipsklotz habe ich ja jetzt).





          (wird fortgesetzt)

          .
          Angehängte Dateien
          Grüsse
          Wolfgang

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          • caravelle
            Member
            • 09.08.2008
            • 770
            • horst
            • Verein oder auch schon mal wild

            #20
            AW: Graupner Bell 212 TwinJet - das Ende...

            Hallo Wolfgang,
            das gefällt mir sehr gut, denke diese Lösung werde ich auch ausprobieren.

            Ich habe ja nur ein Gehäuse zur Verfügung und darf es nicht verderben.

            Großes Lob an dich!

            Gruß Horst

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            • UliF
              Member
              • 19.10.2010
              • 170
              • Uli

              #21
              AW: Graupner Bell 212 TwinJet - das Ende...

              Hallo Wolfgang,

              das Mitverfolgen Deines Berichts macht Spaß und es ist eine Freude, wenn man aus Deinen profunden Kenntnissen und Erfahrungen das eine oder andere mitnehmen und davon profitieren kann. Vielen Dank dafür.
              Was die Motorkühlung meiner beiden TwinJets angeht, hatte ich bis jetzt selbst bei hohen Aussentemparaturen auch noch keine Probleme: der, den ich letztes Jahr in Kitzingen geflogen habe, ist mit der letzten Gebläseversion (V3) ausgerüstet und fliegt ohne zusätzliche ßffnung in der Rumpfnase. Der Andere hat das Lüftergehäuse Version 2 , wobei ich die Aussparungen für den rechteckigen Kopf verschlossen und die Luftführung etwas nach vorne über den (normalen, runden) Zylinderkopf verlängert habe. Allerdings hat dieses Modell eine recht große, vergitterte ßffnung in der Nase. Evtl.werde ich das Gebläsegehäuse dennoch bei Gelegenheit mal nach der von Dir aufgezeigten Methode modifizieren.
              Probleme hatte ich in meiner Anfangszeit mit der Bell 212 mit dem Kunststoffmitnehmer, der sich auf der Welle des Lüfterrades gelockert hatte, so dass das Lüfterrad nicht mehr mit der vollen Motordrehzahl lief. Eine nachgefertigte Stahlwelle mit Flansch, an dem ein Alu-Mitnehmer mit drei kleinen Senkkopfschräubchen befestigt ist, hat diese Schwachstelle aber nachhaltig beseitigt.

              Gruß

              Uli

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              • WGS
                WGS
                Member
                • 15.09.2010
                • 675
                • Wolfgang

                #22
                AW: Graupner Bell 212 TwinJet - das Ende...

                Hallo Uli,
                freut mcih, wenn's gefällt.

                Gut, daß Du das Thema ansprichst: Daß der Mitnehmer gelegentlich Probleme machte, hatte man wohl auch bei Bernhardt gemerkt.
                Hatte der "Rotkopf" anfangs (?) noch einen Mitnehmerzapfen in Form einer Schlitzschraube von 5 mm Durchmesser, die nicht allzu weit in
                eine flache Tasche in der Kunststoff-Mitnehmerscheibe eingriff, so haben die späteren (61 PDP) Motoren den schon abgebildeten
                Mitnehmerzapfen von 7,5 mm Durchmesser mit Flansch und M3-Linksgewinde, der in der vollen Dicke der Mitnehmerscheibe in deren
                Schlitz eingreift.



                Wichtiger eigentlich: Während die in die Mitnehmerscheibe eingespritzte Welle bei der ursprünglichen Ausführung - warum auch immer-
                dort, wo sie eingespritzt ist, im Durchmesser von 6 auf 5 mm verringert ist, besitzt sie bei der späteren Ausführung durchgehend 6 mm.

                Es ist, auch wenn die spätere Ausführung eigentlich einen zuverlässigen Eindruck macht, sicher ein guter Rat, den Antrieb des Lüfterrades
                regelmäßig zu kontrollieren, was ja recht einfach ist:
                Schwungscheibe festhalten und prüfen, ob sich das Lüfterrad dennoch dehen läßt. Wenn ja, ist der Mitnehmer defekt.
                Ewald Glanzer (Helioldie.at) liefert übrigens für beide Versionen Mitnehmer in Aluminiumausführung.
                Angehängte Dateien
                Grüsse
                Wolfgang

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                • DernetteMann1982
                  Henseleit
                  Teampilot
                  • 07.11.2007
                  • 4208
                  • Holger
                  • MFSV Haiger-Allendorf

                  #23
                  AW: Graupner Bell 212 TwinJet - das Ende...

                  Schöner Bericht Wolfgang, danke sehr dafür.

                  Habe eine kurze Zwischenfrage:

                  Wie startest du den Motor, über den original Riemen oder kann man auch einen Sechskantadapter aufs Lüfterrad montieren und über den Mitnehmer starten?

                  Gruß Holger
                  T-Rex 250, 450, 600, Bell 212 Twin Jet, Three Dee V4, MP V91, TDR, TDR 2, TDF, TDS, TDSF

                  Kommentar

                  • WGS
                    WGS
                    Member
                    • 15.09.2010
                    • 675
                    • Wolfgang

                    #24
                    AW: Graupner Bell 212 TwinJet - das Ende...

                    Hallo Holger,

                    den Motor starte ich, wie vorgesehen, über den Keilriemen.

                    Wie oben ja schon erwähnt, wird der Mitnehmer für das Lüfterrad schon im Normalbetrieb manchmal überlastet; den Motor darüber starten zu wollen, würde höchstens einige Male funktionieren, bis er defekt ist, obgleich das wohl gelegentlich probiert wurde. Wahrscheinlich sind einige der durchdrehenden Mitnehmer, die man heute bei den gebrauchten STAMOs findet, eine Folge dieser Versuche .
                    Da man einerseits für diese Anlassmethode noch ein weiteres, häßliches Loch in die Modellnase bohren müßte, andererseits das Anlassen per Keilriemen einwandfrei funktioniert, gibt es keinen Grund, sich hier Probleme einzuhandeln.
                    Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass man die Bernhardt-Helis ohnehin auf einem Stativ, mit frei über dem Kopf drehendem Hauptrotor anlassen muss, um die Kunststoff-Kupplungsbacken nicht zu zerstören, und das funktioniert mit dem Keilriemen sogar besser, als mit einer Anlasswelle von vorn.
                    Grüsse
                    Wolfgang

                    Kommentar

                    • WGS
                      WGS
                      Member
                      • 15.09.2010
                      • 675
                      • Wolfgang

                      #25
                      AW: Graupner Bell 212 TwinJet - das Ende...

                      Da in den Rumpf ja schon einmal eine Mechanik eingebaut war, beschränkte sich das Einpassen zunächst auf das ßberprüfen, ob das
                      Chassis mit Motor und Hauptgetriebe plan und spannungsfrei auf den Montageflächen aufliegt und ob alle Einschlagmuttern fest sitzen
                      und die Gewinde gängig sind; hier war nur geringfügiges Nacharbeiten erforderlich.

                      Etwas umständlicher war das Auswechseln des falsch herum montierten Gas-Umlenkhebels (keine Einschlagmutter vorhanden), aber da
                      die Fingeröffnungen in den Längsspanten ohnehin offen waren, war auch das zu bewerkstelligen - jetzt ist eine Einschlagmutter vorhanden
                      aber wahrscheinlich wird es auch nie wieder erforderliche werden, den Umlenkhebel auszubauen.

                      Neu einzupassen war der größere Schalldämpfer der neueren Mechanik. Dafür muss ein Spant stärker ausgespart und ein Loch für das
                      Auslassrohr an der Rumpfunterseite angebracht werden. Die Anleitung des Zubehörsatzes gibt an, dass der Schalldämpfer nur in den
                      Rumpf eingesetzt werden könne, wenn die Mechanik noch nicht montiert ist. Das stimmt aber nur, wenn man das nach unten ragende
                      Auslassrohr des Dämpfers in seiner vollen Länge belässt. Wenn man es auf ein vernünftiges Maß kürzt, so dass es gerade aus dem Rumpf
                      herausragt, kann man den Schalldämpfer bequem auch bei montierter Mechanik ein- und ausbauen.



                      Der Tank sollte, wie damals üblich, mit Gummiringen befestigt werden, für die kleine Einschraubösen in die Spanten gedreht werden sollten.
                      Da man mit Gummiringen noch nie etwas hat dauerhaft und zuverlässig befestigen können, verwende ich sie grundsätzlich nicht.
                      Hier habe ich aus 1,5mm Eisendraht zwei Bügel gebogen und in den Spanten verankert, durch die dann ein langer (oder mehrere
                      aneinandergehängte) Kabelbinder gezogen werden kann, der den Tank dauerhaft und fest auf seiner Auflage fixiert; bei Bedarf kann man
                      ihn ja durchschneiden und durch einen neuen ersetzen. Der Tank bekam die üblichen drei Anschlüsse, wovon der Anschluss zum Be- und
                      Enttanken zu einem Tankfüllventil führt. Ob ich den Motor mit Drucktank betreibe, oder ihn saugen lasse, habe ich noch nicht entschieden,
                      beide Möglichkeiten sind gegeben.
                      Bei der endgültigen Montage später wird auch das als "Platzhalter" dienende "Flusensieb" in der Leitung zum Vergaser durch einen richtigen
                      Microfilter ersetzt.

                      Nun konnten die Fingeröffnungen verschlossen werden, was gemäß Bauanleitung durch ßberspannen mit Bespannpapier erfolgen soll. Es
                      spricht eigentlich nichts dagegen, es so zu machen, und so hat sich der örtliche Modellbauhändler ziemlich gewundert, dass jemand nach
                      einem Bogen Bespannpapier gefragt hat. Zum Aufbringen habe ich allerdings keinen Tapetenkleister (Glutofix) verwendet, sondern die
                      Papierstreifen gleich mit Porenfüller aufgeklebt und mehrfach überstrichen - das geht schneller, und so konnte der Innenraum jetzt, wie
                      vorgesehen, erst einmal mit grauem 2K-Autolack gestrichen werden (Grundanstrich).

                      Wenn man in die Gewinde der Kufenbefestigungen kürze M4-Inbusschrauben eindreht, steht der Rumpf stabil auf diesen Schraubenköpfen,
                      selbst wenn der Zylinderkopf, wie im vorliegenden Fall, etwas unten heraussteht. Das arbeitet sich dann besser daran, als wenn der Rumpf
                      auf dem Tisch herumkugelt, oder mit einem sperrigen Kufenlandegestell daran.

                      Die Hauptrotorwelle verlief bei montierter Mechanik, wie vorgesehen, zentrisch durch die vorhandene Bohrung an der Rumpfoberseite. Zwar
                      waren auch vier Einschlagmuttern zu Befestigung des Domlagers vorhanden, aber es gab keine zwei davon, die gleichzeitig mit den Bohrungen
                      im Flansch des Domlagers gefluchtet hätten - tolle Leistung des ursprünglichen Erbauers. Es war auch keine, gemäß Anleitung aus 2K-Kleber
                      aufgebrachte, ebene Auflagefläche für das Domlager erkennbar, wobei es letztlich unerheblich ist, ob sie nie vorhanden war, oder zusammen
                      mit der Lackierung weggeschliffen wurde.
                      Da ich ja den Rumpfrücken mit der dicken Buchenlleiste zusätzlich stabilisiert hatte, mußte die Auflage ohnehin neu gemacht werden, damit
                      sie wirklich senkrecht zu Rotorwelle und plan ist. Zuvor habe ich noch die vorhandenen Einschlagmuttern entfernt und hinterher das Domlager
                      um 45° gedreht montiert.


                      (wird fortgesetzt)

                      .
                      Angehängte Dateien
                      Grüsse
                      Wolfgang

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                      • caravelle
                        Member
                        • 09.08.2008
                        • 770
                        • horst
                        • Verein oder auch schon mal wild

                        #26
                        AW: Graupner Bell 212 TwinJet - das Ende...

                        Hallo Wolfgang,
                        sehr schöne Arbeit! Gefällt mir!
                        Sehe ich das richtig, das auf dem Antriebsrad ein Freilauf montiert ist??
                        Mechanik ist eine von der Bell 222? wenn ich das richtig verstanden habe.
                        Diese Mechanik kenne ich (noch) nicht.
                        Gruß Horst

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                        • WGS
                          WGS
                          Member
                          • 15.09.2010
                          • 675
                          • Wolfgang

                          #27
                          AW: Graupner Bell 212 TwinJet - das Ende...

                          Hallo Horst,

                          also:
                          Es gibt in diesem System insgesamt 4 unterschiedliche Mechaniken, die untereinander weitgehend kompatibel sind.

                          Unter Best.-Nr. 80 läuft die Urversion, wie sie im TJ seit 1973 eingebaut war.
                          (HB 61 "Rotkopf", alter Rotorkopf mit starr montierten, 55mm breiten Blättern)

                          1980 erschien zusätzlich eine überarbeitete Version der Mechanik unter der Best.-Nr. 79, die den leistungsgesteigerten Motor "HB 61 PDP" enthielt sowie einen neuen Rotorkopf samt Taumelscheibe, der ohne Hillerrotor auskommen sollte (heute würde man "flybarless" dazu sagen) und frei schwenkbare Rotorblätter von nach wie vor 55 mm Tiefe besaß, die allerdings große Bleieinlagen außen aufwiesen. Die (irrige) Vorstellung war, die Funktion des Hillerrotors durch eine große Kreiselmasse im Rotor zu ersetzen. Eine weitere ßnderung gegenüber der Mechanik #80 bestand im Heckrotor, dessen ßbersetzung dahingehend geändert wurde, dass er jetzt schneller lief, um mit den neuen, kleineren Kunststoffblättern zurechtzukommen. Für die kleineren, aber schwereren, schneller laufenden Heckrotorblätter wurden auch die Blatthalter und die Steuerbrücke geändert.

                          (Auch die Mechanik #80 wurde jetzt mit dem HB 61 PDP geliefert, mit großem, eckigem Extremkühlkopf und Gebläsegehäuse #2).

                          Zur Anpassung an den Zeitgeist (selbsttragendes Alu-Chassis mit darumgehängtem Rumpf) erschien gleichzeitig das sogenannte "Kompakt-Chassis" in Form des "Platinen-Sets" (Best.-Nr. 98), in das sowohl die "neue" Mechanik #79 eingebaut werden konnte, als auch die bisherige Mechanik #80 aus dem TwinJet. Als Verkleidung gab es zwei Karosserien aus Lexan, die Bell 222, was sich als Name für das gesamte neue System in den Köpfen festgesetzt hat, und den Bell Trainer.

                          Das unausgereifte "Flybarless-System" floppte, und so versuchte man, das ganze mit einem nachgerüsteten Hiller-Rotor zu retten, wofür es 1981 einen Nachrüstsatz gab (Best.-Nr. 79/85).
                          Gleichzeitig erschien eine modifizierte, komplette Mechanik unter der Best.-Nr. 73. Diese besaß von vorn herein den Rotorkopf mit der Bell/Hiller-Mischsteuerung und die dazu gehörenden Rotorblätter mit 65 mm Tiefe und ohne Bleieinlagen (Best.-Nr. 74). Ferner besaß diese Mechanik serienmäßig einen Autorotationsfreilauf und einen vergrößerten möglichen Pitchbereich für den gerade aufkommenden Rückenflug.

                          Als Ergebnis von Messungen der Vibrationsbelastungen der Fernsteuerungskomponenten im Flug wurde gleichzeitig auch das Platinenset (#98) um Teile zum schwingungsgedämpften Anlageneinbau ergänzt; diese Teile waren für ältere Platinensets auch wieder als Nachrüstsatz (Best.-Nr. 98/6) lieferbar. Ebenso gab es die Teile für die Autorotationseinrichtung zum Nachrüsten der Mechanik #79.

                          Diese Autorotationseinrichtung bestand aus einem Klemmnadelfreilauf in einer Alunabe, der keinerlei Zentrierung ober- und unterhalb besaß, dafür aber zusätzlich Axial-(Druck-)Lager nach oben und nach unten. Außerdem war die Hauptrotorwelle im Bereich des Freilaufs auf 9,5 mm abgesetzt. Wer, aus welchem Grund auch immer, auf diese Konstruktion gekommen ist, bleibt unklar, nur funktioniert hat es nicht zufriedenstellend. Da aber das Autorotieren gerade erst in den Kinderschuhen steckte, dauerte es einige Zeit, bis man herausfand, dass es nicht immer das Unvermögen des Modellfliegers war, wenn Autorotationen mißlangen.

                          Jedenfalls erschien noch im Laufe des Jahres '81 eine überarbeitete Version der Autorotationseinrichtung: Welle wieder durchgehend 10 mm und der Klemmnadelfreilauf auf beiden Seiten (oben/unten) mit je einem Radiallager zentriert. Auch das gab es wieder als Ergänzungssatz für die älteren Mechaniken.
                          Die vollständige Mechanik, die serienmäßig diesen neuen AR-Kram enthielt, wurde unter der Best.-Nr. 73A geliefert.

                          Nur der Vollständigkeit halber: Es gab für die Mechaniken 73 bzw 73A auch einen Umrüstsatz auf "Flybarless", also den Rotorkopf der Mechanik 79. Um auch damit autorotieren zu können, gab es dazu 65 mm breite Rotorblätter mit Bleieinlagen (Best.-Nr. 74/1).


                          Für die Mechaniken #73 bzw. #73A gab es auch einen Ergänzungssatz unter der Best.-Nr. 102, mit dem diese Mechaniken in den TwinJet-Rumpf eingebaut werden konnten, weil man den Vertrieb der alten Mechanik #80 wohl einstellen wollte.
                          Mein Projekt hier ist eben genau diese Variante, und einer der (für mich) wesentlichen Vorteile ist gerade die Möglichkeit, im Notfall mit dem TJ autorotieren zu können.
                          Grüsse
                          Wolfgang

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                          • caravelle
                            Member
                            • 09.08.2008
                            • 770
                            • horst
                            • Verein oder auch schon mal wild

                            #28
                            AW: Graupner Bell 212 TwinJet - das Ende...

                            Hallo Wolfgang,
                            beindruckend was du alles weiß, und vielen Dank das wir an deinem Wissen teilhaben dürfen!!
                            Meiner lieber Mann, das du das alles noch so behalten hast, bei der Vielzahl an Varianten!
                            Wenn ich das so lese, kann mal also nicht eine Bell 222 Mechanik mit der vom Twin mischen/verbessern!? Man braucht dieses Ergänzungsset.

                            Welche Teile wären denn für die Umrüstung nötig?
                            Hat sich an den ßbersetzungen Motor/Rotorkopf/Heckrotor weltbewegend etwas verändert. Du hast ja beschrieben, das das System schneller dreht. Blatttiefe um 10 mm vergrößert ect...

                            Ist schon alles ganz schön spannend.
                            Gerade für mich als Neueinsteiger im Oldie - Bereich.
                            Ich habe ja 1980 mit einem Schlüter Mini-Boy meine ersten Versuche gemacht.
                            Bin bis zum kreisfliegen gekommen und habe dann aus beruflichen Gründen den Modellbau aufgegeben müssen.

                            Habe noch einen Vereinskameraden, der wohl auch mit Graupner und der Entwicklung der Helis zu tun hatte. Sagt dir der Name Wolfgang Eschweiler etwas?
                            Welche Beziehungen da bestanden haben muss ich mal erfragen. Er ist ja seit Jahren nicht mehr aktiv.

                            Ich hoffe das ich in Bregenz dabei sein kann. Leider bin ich beruflich sehr eingespannt und kann nur kurzfristig absehen ob es klappt.

                            Gruß Horst

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                            • WGS
                              WGS
                              Member
                              • 15.09.2010
                              • 675
                              • Wolfgang

                              #29
                              AW: Graupner Bell 212 TwinJet - das Ende...

                              Hallo Horst,

                              Zitat von caravelle Beitrag anzeigen
                              Wenn ich das so lese, kann mal also nicht eine Bell 222 Mechanik mit der vom Twin mischen/verbessern!?
                              Doch, genau das ist ja auch schon oft (vielleicht manchmal unbewußt) gemacht worden.

                              Zitat von caravelle Beitrag anzeigen
                              Man braucht dieses Ergänzungsset.

                              Welche Teile wären denn für die Umrüstung nötig?
                              Hat sich an den ßbersetzungen Motor/Rotorkopf/Heckrotor weltbewegend etwas verändert. Du hast ja beschrieben, das das System schneller dreht. Blatttiefe um 10 mm vergrößert ect...
                              Das Ergänzungsset #102 besteht aus einer längeren Hauptrotorwelle mit passender Pitchstange sowie dem hohen Domlager (Abmessungen fast identisch mit den Teilen für die lange Hauptrotorwelle beim TJ), ferner einem langen Pitchhebel mit der neuen Befestigung der Pitchstange über zwei Kugelköpfe, der Kunststoff-Führungskulisse für den Pitchhebel durch den Spant, einem langen Kugelbolzen für die Taumelscheibenführung sowie den langen Befestigungsschrauben für die Mechanik im Rumpf - das ist alles.



                              An der ßbersetzung des Hauptgetriebes hat sich nichts geändert, lediglich im Heckrotorgetriebe. Der TJ hat ja einen hochliegenden Heckrotor, bei dem die recht großen Holz-Heckrotorblätter relativ ungefährdet vor Bodenberührungen laufen; der Rotordurchmesser ist recht groß (160 cm) und wird vom HB Rotkopf mit ziemlich niedriger Drehzahl getrieben - es war ja sogar vorgesehen, das Modell auch mit festgelegter Pitchsteuerung rein drehzahlgesteuert zu betreiben, und der Normalbetrieb war ja eine Kombination aus Drehzahlsteuerung und überlagerter Pitchsteuerung (keine negativen Pitchwerte !!! etc.)
                              Der neuere HB 61 PDP ist wesentlich drehfreudiger und wird von dem großvolumigen Schalldämpfer weniger "ausgebremst", sofern man nicht gleich den als Option vorgesehenen Resonanzschalldämpfer verwendet. Zusammen mit einem jetzt drehzahlfesten, uneingeschränkt kunstflugtauglichen Rotorkopf soll das alles in das "Kompakt-Chassis", also ein tragendes Aluchassis mit Rohr-Heckausleger mit "nichthochliegendem" Heckrotor, der daher kürzere, stabilere und "zeitgemäße" Heckrotorblätter aus Kunststoff erhalten mußte.
                              Bei diesen Mechaniken läuft, wie sonst bei keinem anderen Modell, die Heckrotor-Antriebswelle mit voller Motordrehzahl, und erst im Heckrotorgetriebe erfolgt die ßbersetzung auf etwa die halbe Motordrehzahl. Bei der Mechanik #80, der ursprünglichen TJ-Mechanik, war das 2,5 : 1, bei den neueren Mechaniken #79/73/73A ist es 2,142 : 1, der Heckrotor dreht also fast 20% schneller im Verhältnis zum Hauptrotor, der seinerseits, bei zwar gleicher ßbersetzung, aber mit drehfreudigerem Motor, drehzahlfestem Rotorkopf und geringerem Rotordurchmesser (147 cm), ebenfalls deutlich höher dreht (oder das zumindest kann).
                              Wie ich schon schrieb, wurde die "alte" Mechanik #80 ebenfalls mit dem HB 61 PDP geliefert, als es diesen Motor gab und er den Rotkopf ersetzte. Diese Ausführung mit dem flachen, eckigen Extremkühlkopf und dem Gebläsegehäuse 2 war wohl extra für den TJ gedacht, da hier der Zylinderkopf nicht unten hervorsteht, wie bei der Version für die Mechaniken #79, #73 und #73A.

                              Der Umstand, dass die Heckrotor-Antriebswelle mit voller Motordrehzahl läuft, ist auch der Grund dafür, dass der ungewöhnlich geringe Querschnitt von nur 1,2 mm völlig ausreichend ist, da das zu übertragende Drehmoment ja nicht einmal halb so groß ist, als wenn die ßbersetzung im Hauptgetriebe erfolgt, und das Heckrotorgetriebe nur eine 1:1 ßbersetzung besitzt.
                              Angehängte Dateien
                              Grüsse
                              Wolfgang

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                              • caravelle
                                Member
                                • 09.08.2008
                                • 770
                                • horst
                                • Verein oder auch schon mal wild

                                #30
                                AW: Graupner Bell 212 TwinJet - das Ende...

                                Hallo Wolfgang,
                                danke für die Erklärung!

                                Sind in dem hohen Dom 2 Lagerverbaut? Ich habe noch das Flache, mit einem Lager.
                                Verbaut ist eine 265 mm Welle.
                                Dann gehe ich mal davon aus, das die Größere 295 mm hat.
                                Es werden ab und an Teile von der Bell 222 angeboten. Würde mir dann ein paar Teile oder auch eine Komplette zulegen und auch einen Umbau vornehmen.

                                Einen HB PDP kann ich eventuell bekommen, ist aber der ohne gr. Kühlkopf. das sollte aber kein Problem sein.

                                Werde erst einmal das Gebläsegehäuse umbauen und wie du es beschrieben hast eine Abrißkante einbauen. Habe noch ein anderes Lüfterrad mit mehr Flügeln und die sind halt zeitgemäß gebogen. Wenn möglich baue ich das ein. Damit sollte mehr Luftdurchsatz zu bewerkstelligen sein.

                                Eine Frage habe ich noch bezüglich Sprit.
                                Ich fliege z.Z. 10 % Nitro und 18% ßl Kerze Os 8 Du hast (so meine ich mal gelesen zu haben)
                                8,5 % ßlanteil und 5 % Nitro!??

                                Der HB Rotkopf wird anscheinend immer noch etwas zu warm, geht nach dem Flug/Landung meist aus! Dreh ich ihn fetter, fehlt mir Leistung. Denke mal mit weniger ßlanteil würde es wahrscheinlich besser gehen. Viel ßl sorgt zwar für gute Schmierung aber ist für die Kühlung nicht sonderlich hilfreich. Sehe ich doch richtig oder!!??

                                Gruß Horst

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