quasi als Vorstufe und Testobjekt für den Baordless-Umbau habe ich mir heute erst mal die original Elektronik des 4G3 vorgenommen. Das hat ein paar Gründe:
- Schlechter Anlauf des Heckmotors. Offensichtlich gibt es eine große qualitative Streuung unter den Walkera ESCs.
- Ich hasse Kabelsalat. Kein Wunder, dass bei so vielen mehr oder weniger guten Steckverbindungen irgendwo Leistung verschwindet
- Die ESCs werden in ihrer Schrumpfschlauchverpackung doch recht warm
- Das ganze zusammengebastelte und geklebte Zeugs erinnert mehr an eine selbst zusammengeschusterte Heli-Elektronik eines Bastelanfängers, als an ein Serienprodukt
Also erst mal ESCs und 4in1 auspacken und von allen Kabeln befreien. Schlaue Menschen zeichnen sich vorher die Verdrahtung auf. Faule Menschen wie ich nehmen dafür eine Kamera.
Dass es bei den ESCs qualitative Streuungen gibt, ist wirklich nicht weiter verwunderlich, wenn man dieses Gematsche sieht. Eine entfernte ßhnlichkeit zu Lötstellen ist noch zu erkennen, doch dass die graue griesige Pampe auf den PCBs wirklich Lötzinn sein soll, davon bin ich noch nicht ganz überzeugt.
Also beide ESCs ab in die Klemmhalterung. Die schlimmsten stellen kriegen ein bisschen neues Lot, dann werden die PCBs dick mit Flussmittel (Kolofonium in Isopropanol aufgeweicht ist immer noch das Beste) eingekleistert und mit der Heißluftlötstation bei 330° gebraten. Heraus kommen blitzsaubere Lötstellen, die ihre Bezeichnung auch verdient haben.
Nun ein erster Test und die Boards so zusammengehalten, wie ich sie verdrahten will. Zwischen den Boards wird ein paar Millimeter Luft gelassen, damit die Wärme gut entweichen kann. Dann abgemessen: Passt perfekt auf den Elektronikträger des 4G3. Morgen wird die 4in1 mit den beiden Reglern direkt in dieser Zusammenstellung mit Kupferlackdraht verbunden. Dadurch erhoffe ich mir, sämtliche ßbergangswiderstände auf ein absolutes Minimum zu reduzieren, Kontaktprobleme für immer in die ewigen Jagdgründe zu schicken und den ganzen Kabelsalat zu vermeiden.
Die Boards werden sich gegenseitig durch den dicken Kupferlackdraht halten und müssen nur noch als Einheit auf den Elektronikträger geklebt werden. Dazu kommt auf den Träger erst mal eine dünne größere CFK-Platte, auf die die PCBs aufgeklebt werden, so dass alle auf der CFK-Platte Halt haben.
Vermutlich werde ich die CFK-Platte vorne parabelförmig schneiden, damit sie sich in die Nase des Canopy fügt. Bei den mehreren Gramm an gesparten Kabeln, Schrumpfschlauch und Steckern machen die paar Milligramm CFK nichts aus und ich habe einen Schutz, damit im Fall eines Frontalcrashs die Elektronik den Stoß nicht direkt abkriegt.
ESCs vor dem Löten:

ESCs nach dem Löten und einem Isopropanolbad:

Alle PCBs positioniert, wie sie verlötet werden sollen:

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