gebrochene Landegestelle sind beim mCPx ja fast Alltag - sofern man als Nicht-3D-Crack trotzdem sportlicher unterwegs sein will. Und so stand ich heute wieder einmal vor dem Problem eines gebrochenen Landegestells - an einem Sonntag und ohne Ersatz in der Hinterhand.
Ich fing also an zu experimentieren, zu basteln und zu frickeln. Das Ergebnis hat sich überraschenderweise als ultrarobust herausgestellt (ich hab aus purer Boshaftigkeit den Kleinen mehrfach mit Kawumm aus 70-80cm auf die Kufen knallen lassen - nix gebrochen, perfekt gefedert) und so dachte ich, ich lass hier meine Erfahrungen auch anderen zukommen, die vielleicht mal vor dem selben Problem stehen...

Welche Materialien hab ich benutzt? Nun, da ich nicht (!) über eine richtige Bastelstube oder -keller mit entsprechendem Fundus verfüge, war meine Auswahl arg eingeschränkt. Das hier ist letztlich zum Einsatz gekommen:
- vom originalen Landegestell lediglich der Akkuhalter (alles an Plastikstäben sauber wegschnippeln, nur den Akkukäfig behalten)
- Vollkarbonstäbe meines alten Trainigsgestells (eine ehrenhafte Wiedergeburt finde ich

- eine alte Silikontube (die "Verpackung" des Silikons)
- Sekundenkleber zum fixieren, Heisskleber zur festen Verbindung (Sekundenkleber allein ist zu spröde, um Stoß- oder Biegebelastungen auszuhalten)
- 2 alte Blatthalterschrauben meines alten Rotorkopfes (oder Schrauben mit ähnlichen Abmessungen: Gewindedurchmesser ca 1mm, Länge ca 3-4mm)
Zur Fertigung:
Schritt 1
Vom offenen Ende der Silikontube schneiden wir einen etwa 5mm breiten Ring ab.
Diesen Plastikring dann zu 2 Halbkreisbögen halbieren - diese werden als Spannungsbögen / Querstreben zwischen Kufen und Heli dienen. Genau in die Mitte der Halbkreise jeweils ein 1,5mm-Loch bohren - hierdurch schrauben wir die Halbkreise an den Hauptrahmen mit Hilfe der Blatthalter- oder ähnlicher Schrauben.
Schritt 2
Von den Carbonstäbchen 2 ca 7cm lange, gleichlange Stücke abtrennen - die Kufen. Diese Stäbchen dann auf die Enden der Plastikbögen kleben (siehe Bilder zur Orientierung) - auf die INNENseite, damit möglichst eine Druckbelastung auf die Klebestellen trifft anstatt einer Zugbelastung. Achtet dabei auf die Abstände der Plastikbögen und gleicht diese mit dem Abstand der Befestigungen am Hauptrahmen ab!
Schritt 3
2 weitere Carbonstäbchen zuschneiden: etwa 4,5cm lang. Diese werden zur Befestigungsschiene für den Akkukäfig (siehe Bilder). Tipp zur besseren Befestigung: nehmt euch einen 1mm-Bohrer, erhitzt das glatte Ende mit einem Feuerzeug und nutzt das "heisse Eisen", um am Akkukäfig Mulden / Halbschalen einzuschmelzen, in die die Carbonstäbe eingeklebt werden (Vergrößerung der Klebeflächen).
Schritt 4
Wie im Bildmaterial zu sehen die "Akkuschiene" von innen auf die Halbbögen aufbringen und gut verkleben. Hier kann man aufgrund der nicht-vorhandenen Materialdicke der Plastikringe leider keine Mulden einschmelzen, ergo muss man diese Klebestellen mit einer guten Heissklebeverbindung sichern - hält aber auch dann bombig. Achtet bei dieser Verbindung darauf, dass der Akkukäfig nicht das Befestigungsloch im vorderen Plastikbogen verdeckt.
So, und hier die Bilder...



Ich hoffe, dass der eine oder andere hieraus Nutzen ziehen kann...

Vg
Chris
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