wer hat Erfahrungen mit der Härtung von Rotorwellen.
Ich muss für ein Scalprojekt eine 14mm Rotorwelle besorgen, ca. 300mm lang.
Wer kann mir sagen, welche Härtung angemessen ist, wie hart muss oder
darf sie sein. Voll oder Hohlwelle.
BITTE keine Spekulationen, ich möchte bitte nur Antworten von
LEUTEN, die vom Fach sind oder dies schon mit Erfolg getan haben.
In meinem Scaleheli habe ich eine Hohlwelle von Misumi im Einsatz.
Diese ist aus dem Material 1.3505 100CR6 und ist Einsatzgehärtet mit 58 HRC.
Sie funktioniert tadellos und hat einen sehr guten Rundlauf.
Grundlegend kannst Du auch einen Vergütungsstahl nehmen, dann musst Du nicht zwingend härten.
Ich habe im 800er Wellen aus 1.2312 ungehärtet bei den Blatthaltern.
Das allerdings weil die Mehrblattköpfe aus dem Vollen gefertigt sind, mit den Wellen, da das die höchste Genauigkeit/Rundlauf gibt.
Solange du im Belastungsprofil bleibst, macht die Härtung nur Sinn, wenn die Lager inkorrekte Passungen haben.
wenn Du die Möglichkeiten hast vernünftig zu Härten/ Härten lassen dann würde ich zu einem 30NiCrMo8 oder ähnlichen Vergütungsstahl wählen, den Einsatzhärte lassen auf ca. 650-750 HV10 Oberflächenhärte und einer Eht von 1/4 der der Wandung sollte es sich um eine Hohlwelle handeln.
Ich würde bei der Bearbeitung darauf achten wenig Eigenspannungen in die Welle vor dem Härte zu bringen um ein Verzug bei der Wärmebehandlung zu vermeiden.
Desweitern sollte die Welle nach dem Härte geschliffen werden um den Rundlauf zu Optimieren.
ich muss erstmal fragen, warum Du härten willst? Läuft auf der Welle ein Freilauf? Wenn nicht, wirst Du keine Härtung brauchen.
Wie mein Vorredner schon sagte, ETG 100 hat 100N/mm2 Zugfestigkeit, das sollte für deine Welle ausreichend sein. Und das Material lässt sich sehr gut bearbeiten.
leider gibt-s es jetzt zu viele Falschaussagen oder falsche Formulierungen im Thread.
@Starrflex: 100Cr6 wird nicht Einsatzgehärtet sondern Schutzgasgehärtet. Beim Einsatzhärten wir dem Stahl Kohlenstoff zugeführt. Der 100Cr6 hat schon 1% Kohlenstoff und mehr wäre nur schlecht für die Härtung (Karbidausscheidungen). Schutzgas und Einsatzhärten wir gerne verwechselt.
@Michael62: Einen Vergütungsstahl zu nehmen reicht aber nicht einfach so aus ;-) Was Du vielleicht meinst ist -vorvergütetes- Material zu beziehen um sich dadurch eine Wärmebehandlung zu sparen.
@htto: Ich vermute stark es war ein vertippen, denn ETG100 hat eine Zugfestigkeit von ca. 1000 N/mm² ;-)
Sollte die Welle nur deshalb gehärtet werden weil ein Freilauflager darauf läuft, dann ziehe mal eine Teniferbehandlung-Q (Gasnitrocarburieren im Salzbad) in Betracht ziehen. Vorteil ist die hohe Randhärte der Verbindungsschicht und die hohe Korrosionsbeständigkeit. Achte aber beim Tenifer-Q darauf dass Du die Welle vorher schon mechanisch fertig bearbeitest. Wegen Verzug brauchst beim Tenifer-Q keine Sorgen haben. Du musst nur beachten dass bei der Verbindungsschicht 2/3 in das Bauteil gehen und 1/3 aufwächst. Sprich bei einer Verbindungsschicht von 9µm wächst das Bauteil im Radius um 3µm.
Nach der Teniferbehandlung ist das Bauteil übrigens Schwarz und stark geölt. Das ßl kann man aber auch weglassen. Die leicht rötlichen Stellen die ohne ßl auftreten können ist kein Rost, sondern rotes Eisenoxid.
Unter der Stahlnummer ist doch leicht zu ersehen, dass es sich bei dem empfohlenen 1.2312 um einen vorvergüteten 40CrMnMoS8 Stahl handelt der schon im Lieferzustand ca. 1100N und 37-40 HRC (320-360HRB) aufweist.
Der Tippfehler ist da reingeraten.
Aber wie schon geschrieben, ich habe den im Kopfbereich für 3-Blattköpfe mit den Wellen aus dem Vollen eingesetzt, da ist natürlich kein Freilauf im Spiel, da hatte ich hier nicht dran gedacht.
mea Culpa.
Danke für das Verfahren, das kannte ich noch nicht.
den 1.2312 kannst auch Weichgeglüht, Normalisiert, GKZ-geglüht, etc. bestellen. ;-)
Die Materialnummer oder chemische Bezeichnung sagt nichts über den Wärmebehandlungszustand vom Hersteller aus. Hier wird auf dem Werkszeugnis immer der Wärmebehandlungszustand mit angegeben. :-D
Gerne, ich kann Dir auch eine spitzen Härterei empfehlen die das Verfahren bestens beherrscht *Schleichwerbung* :-D
Man lernt doch nie aus.
Wir kaufen das hier so ein, ich wusste nicht, dass die schon mal behandelt sind.
Ich dachte dass der Stahl das standardmässig hergibt.
59 HRC ist imho viel zu hart. Vergüten ist das Stichwort, keine hohe Härte.
Härte definiert sich als der Widerstand den ein Material gegenüber dem Eindringen eines Fremdkörpers entgegensetzt. Nee, echt, ist so. Nix schweinisches dabei..
An einer HRW sehe ich nirgends den Bedarf an hoher Härte. Es sei denn es muss z.B. wie erwähnt ein Freilauf direkt auf der Welle laufen.
Im Gegenteil. Hohe Härte bringt hohe Sprödigkeit und damit eine erhöhte Bruchempfindlichkeit mit sich. Für einen dynamisch beanstpruchten Heli Rotorkopf gänzlich das Falsche.
WENN eine hohe Oberflächenhärte benötigt würde wäre ein einfacher Einsatzstahl wie 16MnCr5 die richtige Wahl. Mit 2-3 Zehntel Schleifzugabe drehen, 5 Zehntel einsetzen, härten und auf Toleranz schleifen.
Ich würde aber einen Vergütungsstahl nehmen. Entweder vorvergütet oder dann halt härten und auf Wunschhärte anlassen.
Ebenso wichtig für eine HRW ist dass sie gerade ist und über die ganze Länge einen sehr genauen Rundlauf hat. Wird die Welle nachträglich Wärmebehandelt ist Schleifen zwischen den Spitzen zwingend, wegen dem Verzug durch die Wärmebehandlung. Wenns gediegen zu gehen soll kann das Rohmaterial vor der Bearbeitung noch spannungsfrei geglüht werden.
Und warum um alles in der Welt willst du an einer HRW Bohrungen erodieren lassen? Schon mal geprüft was das kostet? Das wäre dann wirklich Perlen vor die Säue geworfen. Welle drehen, bohren, härten, anlassen, schleifen fertig.
leider gibt-s es jetzt zu viele Falschaussagen oder falsche Formulierungen im Thread.
@Starrflex: 100Cr6 wird nicht Einsatzgehärtet sondern Schutzgasgehärtet. Beim Einsatzhärten wir dem Stahl Kohlenstoff zugeführt. Der 100Cr6 hat schon 1% Kohlenstoff und mehr wäre nur schlecht für die Härtung (Karbidausscheidungen). Schutzgas und Einsatzhärten wir gerne verwechselt.*
Die Hohlwellen von Misumi sind Einsatzgehärtet, basta!
...auch wenn Du anderer Meinung bist.
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