Ich habe mir mal ein paar Tipps zusammengetragen und als Notiz abgespeichert:
* Niemals Druck beim Löten ausüben!
* Beim Löten niemals Lötdraht direkt auf die Spitze zuführen!
* Standby-Funktion und Ruhezustands-Funktion der Station nutzen!
* Die Lötstellen von selbst abkühlen lassen. Kein Wasser bzw. feuchtes Tuch verwenden und auch nicht auf die Lötstelle blasen!
* Der Dampf, der beim Löten aufsteigt, ist das Flussmittel.
* Die Löttemperatur darf weder zu niedrig noch zu hoch sein, sonst entstehen u.U. kalte Lötstellen. Ein gutes Youtube-Video spricht von 250 bis 270 Grad. Beachte aber, dass die Temperatur durch den kalten Zinn, den kalten Draht und die kalten Stecker noch absinkt. Ein anderes Video spricht deshalb aufgrund dieses Umstandes von einer optimalen Temperatur von 350 Grad. Die Temperatur ist in Ordnung, wenn das im Zinn enthaltene Flussmittel nicht allzu schnell verdampft (4 Sekunden), wenn man den Lötkolben an das Zinn hält. Wenn sofort viel Rauch aufgeht, ist die Temperatur zu hoch. Wenn das Flussmittel sofort verdampft, kann man nicht mehr gut löten.
* Die Lötspitze vor jedem Lötgang auf dem feuchten (nicht nassen!) Schwamm sauberwischen. Bei jedem Lötvorgang muss zudem etwas Zinn auf der Spitze sein, die Lötspitze also immer mit Zinn vernetzen, denn das Zinn stellt eine optimale Wärmeverbindung her. Ohne Lötzinn wird die Lötstelle nicht richtig warm. Auch in den Steckern muss Zinn sein.
* Beim Aushärten des Lötzinns nicht das Kabel/Bauteil/Lötkolben bewegen, sonst kann eine kalte Lötstelle entstehen.
* Je dicker der Lötzinn, desto größer muss die Lötspitze sein, um mehr Hitze übertragen zu können und den dickeren Zinn zum Schmelzen zu bringen. Also besser dünnen Lötzinn verwenden. Das Zinn muss ein Flussmittel enthalten, denn es entfernt die Oxydschicht und verbessert die Benetzbarkeit drastisch. Nur durch ein Flussmittel ist eine Legierung erst möglich. Zur Not kann man auch Lötfett (gibt es auch flüssig) verwenden.
* Temperatur ist nicht Hitze. Die Temperatur wird in Grad gemessen. Ein Lötkolben mit wenig Watt kann zwar die gleiche Temperatur erzeugen, aber nicht so viel Hitze wie ein Lötkolben mit viel Watt.
* Bei bleihaltigem Lot Sn60Pb40 (im Industriebereich verboten), welches zu 60% aus Zinn und zu 40% aus (giftigem) Blei besteht, muss die fertige Lötstellen glänzen und darf nicht matt sein. Dann ist die Lötstelle in Ordnung. Beim bleifreien Lot sieht die Oberfläche matt aus. Bleifreies Lot wird aber im Modellbau nicht empfohlen, mit bleihaltigem Lot tut man sich einfacher.
* Nach den Lötarbeiten auf der Lötspitze Zinn belassen (Schutz vor Oxidation).
* Hinweis: Am besten sind Lötspitzen aus Kupfer (für etwaigen Ersatz).
* Die Lötspitze niemals mechanisch reinigen, weil ansonsten die Metallbeschichtung zerstört wird. Die Reinigung erfolgt mit feuchten Schwamm der Station oder mit einer Messingwolle, aber niemals mit Stahlwolle oder einer Stahlbürste. Wie erwähnt, man muss Zinn drauf lassen.
* XT90/Dean: Die Stecker vor dem Löten beide zusammenstecken, denn die Goldstecker/-buchsen werden sehr heiß und könnten das Plastik zu sehr erwärmen und dadurch verformen. Die Hitze kann also durch das Zusammenstecken besser abfließen.
* Beim XT90 den Schrumpfschlauch mit dem Lötkolben am Steckerende 3-4 mm erwärmen, um ihn in den Stecker hineinschieben zu können. Erst dann mit dem Fön/Feuerzeug fertigschrumpfen.
* Wenn man Kabelspitzen mit Zinn benetzen will, darf man das nicht alleine mit der Lötspitze machen, also nicht das Zinn mit dem Lötkolben auf das Kabelende schmieren. Sondern man muss das Zinn auf das Kabel löten und dabei das Kabel drehen. Man muss also das Kabel mit dem Kolben erwärmen und das Zinn an auf das Kabel bzw. die Litze halten.
* Wenn zwei Kabel verlötet, legt man sie quer übereinander und verdrillt sie dann. Dann lötet man. Auch hier: Der Lötkolben erhitzt den Draht. Der Lötzinn wird auf die Litze gehalten, nicht auf die Lötspitze.
* Wenn man ein Litzenende mit Zinn benetzen will, ist Lötfett hilfreich. Einfach das Kabelende in das Lötfett tauchen. Man muss nicht das gesamte Kabelende mit Lötfett bestreichen. Es genügt, wenn man ein Stück eintaucht.
* Es müssen immer beide zu verlötenden Elemente mit Zinn benetzt werden, also der Stecker und das Kabel.
* Zu beachten ist, dass beim Einspannen der Stecker in Metall die Lötwärme zu sehr abgeleitet wird, ist also nicht von Vorteil.
* ERSA: Es ist eine vernünftige Spitzentemperatur einzustellen. (Bei bleifreiem Lot wären es bspw. 340 bis 360 Grad). Bei der Reinigung der Spitze in die Metallwolle leicht einstechen und etwas drehen (also nicht zu tief einstechen und nicht abwischen). Man kann auch mit der Messing-Reinigungsbürste die Spitze und auch den Heizkörper reinigen und hier zwingend nach außen reinigen (also nicht in Richtung Griff reinigen). Oder mit dem Schwamm, aber dieser muss feucht sein und keinesfalls nass und sofort neues Lot auf die Spitze zuführen. Die Spitze keinesfalls mit Metallbürsten oder Chemikalien reinigen.
* ERSA: Für das Wechseln der Lötspitze die Station ausschalten und keine Zangen verwenden, sondern eine Pinzette. Die Spitze nicht auf den Tisch legen, sondern immer in die Halterung.
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