aus aktuellem Anlass wollte ich mal Fragen wie ihr die Wartung und Pflege von eurem Heli handhabt.
Es passiert ja immer mal dass einzelne originale Erstsatzteile unverhältnismäßig teuer sind oder grade auf unbestimmte Zeit nicht verfügbar sind. Sicher kann man da mal auf Erstsatzteile von einem Heli gleicher Klasse oder besser noch von einem der Baugleich ist ordert. Aber wie sieht das mit selbst hergestellten Ersatzteilen aus?
Sicher gibt es Teile die nur schwer oder überhaupt nicht improvisierbar sind. Ich kann mir zumindest nicht vorstellen einen Servo oder Lager selber zu bauen. Aber vergleichbare Lager sind sicher auch aus anderen Fachbereichen zu beziehen.
In meinem Fall war ich gestern akut „Fluggeil“ war. Soweit kein Problem also setzt ich mich direkt nach der Arbeit dran das Maschinchen wieder in Stand zu setzten. Dabei fällt mir auf das ich in der Schadenstatistik 2 Teile übersehen hatte. Ein Dämpfungsgummi fehlte und das Rotorkopfzentralstück war weg. Die Dämpfergummis waren und sind nicht lieferbar, das Zentralstück unverhältnismäßig teuer und nur als Satz mit dem ganzen Rotorkopf zu beziehen.
Naja die Sucht:
Also bin ich hin und hab statt der original Dämpfergummis einen Gummischlauch genommen, leicht unter Hitze verpresst bis er versiegelt war und auf meine Maße passte. Super; Problem gelöst. Passten perfekt und warn stabil genug um den Anschlag der Blattlagerwelle an den Rotorkopf komplett zu verhindern. Schwieriger war die Herstellung des Zentralstücks. Ich hatte jedoch noch eine Rotorwelle als Ersatzteil, der im Außendurchmesser genau passte. Die 1,5 mm Bohrung für die Engelsschraube war auch vorhanden, also musste ich diese Bohrung nur auf 3 mm erweitern. Kein Problem, eben das Werkstück eingespannt, ausgebohrt, gestutzt und entgratet. Fertig war das Zentralstück, naja fast, ich musst noch die Bohrung polieren, damit die Blattlagerwelle auch drehbar war, aber trotzdem kein spiel hatte.
Das Ende vom Lied:
Schließlich war das Teil fertig und musste nur noch eingestellt werden. Also Raus auf die Wiese und siehe da. Perfekt, auf Anhieb. Kurz gestestet ob ein „Flattern“ bei schnellen Pitchwechsel auftritt und los geht’s.
Krach bum Kradara Peng … Bei dem ganzen Hickhack hatte ich die Blattlager andersrum montiert und es nicht bemerkt. Pitch und Roll vertauscht, Pitch hatte ich durch Negierung in der Funke kompensiert, Roll nicht. Erst nachdem ich die Plastiktüten gefüllt hatte wurde mir langsam klar wo das Problem gelegen haben muss.
Morgen geht’s weiter, wenn die Teile da sind. Hab leider nicht das Werkzeug eine Blattlagerwelle zu drehen, zu wuchten und das Gewinde einzubrechen.
Aber wie schon gefragt, was kann man improvisieren, was sollte man tunlichst unterlassen und wie sind eure Erfahrungen?
Gruß
Michel
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