Mein Winterprojekt / Neuer Heli Bell 47 B

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  • Piranha
    Member
    • 30.03.2006
    • 119
    • Kai

    #1

    Mein Winterprojekt / Neuer Heli Bell 47 B

    Hallo!

    Ich möchte mein beendetes Winterprojekt vorstellen. Es handelt sich um eine Bell 47 in der wenig bekannten B-Variante.

    Der Rumpf ist aus Holz selbergebaut. Balsakonstruktion GFK-Beschichtet, gefüllert, gschliffen, lackiert - fertig.


    Antrtieb selbstverständlich mit Verbrenner. OS50 + Webra Promix-Vergaser + Zimmermann-Dämpfer + 0-Nitro-Sprit. Sorry liebe Elektrofreaks, aber Verbrenner ist leider geil. Sound, Geruch, Tanken-fliegen, keine zu pflegenden Akkus, kein Laden vor dem Fiegen, keine Entladen auf Lagerspannung falls dann doch nicht gefolgen... In der beschriebenen Kombination völlig problemlos und einfach einzustellen. Keine Ahnung wiso das ausstirbt :-)


    Die Mechanik ist natürlich auch wieder aus Holz. Mit diesem Material habe ich im Mechanikbau sehr guter Erfahrungen gemacht. Einfach zu bearbeiten und bei korrekter Konstruktion und sorgfältiger Herstellung ist das Resultat sehr leicht, enorm stabil und verwindungssteif und steht Mechaniken aus anderen Materialien in nichts nach. Die Kupplung ist vom Rappi-50, Gebläse vom 60er, die Zahnräder sind von Mädler. Insbesondere Gebläse und Schwungmasse tragen deutlich zum Gelingen des Projekts durch sauberen Motorlauf bei und wurden bei den letzten serienmäßigen Verbrennerkonstruktionen meiner Ansicht nach deutlich vernachlässigt, was dann zu nicht einstellbaren oder schlecht laufenden Motoren geführt und zum Aussterben der Verbrenner beigetragen hat.


    Der Kopf und der Heckrotor ist vom Robbe Conquest. ßbersetzuing Motor - Rotor - Heckrotor 1 : 9 : 5 Natürlich mit Stabi. Fliegt sich einfach herrlich Hubschraubertypisch und man muss auch noch was steuern. Und - hey - hat schonmal jemand gehört, dass ein Stabi-Hubschrauber einfach so am Boden umkippt? Oder plötzlich im Flug untrontrolliertes Eigenleben entwickelt? - Na also!


    Die Taumelscheibenmischung erfolgt - natürlich - mechanisch. Gibt es etwas, was einfacher einzustellen ist? Jedes Servo eine Funktion, kein eiern der Taumelscheibe, alles klar definiert und liniar. - Keine Ahnung wieso das ausgestorben ist.


    Heckrotorwelle - natürlich :-) - ganz oldschool 2mm Federstahldraht. Das schont das Heckrotorgetriebe und die Welle kann in leichtem Bogen verlaufen, was das leicht nach oben gebogene Enddteil des Heckauslegers ermöglichet.


    - Kreisel GY-401 ohne Heading Lock. Leichter Windfahneneffekt erwünscht.

    Rotordurchmesser 1,40 Meter
    Gewicht abflugbereit 4,5 kg
    Power mehr als ausreichend. Diese modernen 50er haben deutlich mehr Leistunng als die 60er Webra von 1995 ... wer hätte das gedacht?


    Gruß

    Kai
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  • Logo3030
    Member
    • 21.09.2004
    • 906
    • Gerd
    • Austria/Vorarlberg

    #2
    AW: Mein Winterprojekt / Neuer Heli Bell 47 B

    Zitat von Piranha Beitrag anzeigen
    Die Mechanik ist natürlich auch wieder aus Holz. Mit diesem Material habe ich im Mechanikbau sehr guter Erfahrungen gemacht.
    ...mit Holz habe ich bei meinen Eigenkonstruktionen auch die besten Erfahrungen gemacht...vibrationsdämpfend !

    lg.

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    • getsuyoubi
      Member
      • 01.11.2013
      • 705
      • Christoph
      • Queens, NY

      #3
      AW: Mein Winterprojekt / Neuer Heli Bell 47 B

      Fantastisch! Mehr Details zum Bau, bitte!!!
      Gruss aus NYC, Christoph

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      • René S.
        Member
        • 08.06.2002
        • 770
        • René
        • Eberswalde

        #4
        AW: Mein Winterprojekt / Neuer Heli Bell 47 B

        Respekt, das ist Modellbau

        Kommentar

        • der_dreamdancer
          Senior Member
          • 13.10.2011
          • 3501
          • Christian
          • Salzburg

          #5
          AW: Mein Winterprojekt / Neuer Heli Bell 47 B

          Eine wirklich aussergewöhnliche Maschine.......sieht man nicht jeden Tag.
          Sehr schön gebaut.
          Chris

          Kommentar

          • Piranha
            Member
            • 30.03.2006
            • 119
            • Kai

            #6
            AW: Mein Winterprojekt / Neuer Heli Bell 47 B

            Zitat von getsuyoubi Beitrag anzeigen
            Fantastisch! Mehr Details zum Bau, bitte!!!
            Welche Details wären denn von Interesse? Eine detailierte Baubeschreibung in allen Einzelheiten würde den Rahmen dann doch etwas sprengen ;-)

            Gruß

            Kai

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            • EricMaderthaner
              Member
              • 15.02.2003
              • 447
              • Eric
              • A-3363 Amstetten NOE

              #7
              AW: Mein Winterprojekt / Neuer Heli Bell 47 B

              Hallo Kai !
              Bilder von der Holz-Mechanik z.b. wären nett, bin übrigens auch noch ein überzeugter Verbrennernutzer
              l.g. Eric
              m.f.g. Eric Maderthaner[br] ecocopter@aon.at

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              • getsuyoubi
                Member
                • 01.11.2013
                • 705
                • Christoph
                • Queens, NY

                #8
                AW: Mein Winterprojekt / Neuer Heli Bell 47 B

                Zitat von Piranha Beitrag anzeigen
                Welche Details wären denn von Interesse? Eine detailierte Baubeschreibung in allen Einzelheiten würde den Rahmen dann doch etwas sprengen ;-)

                Gruß

                Kai
                Mich wuerde vor allem der Rumpfbau aus Holz interessieren.
                Und ich glaube nicht, dass das den RAhmen hier sprengen wuerde. Im Gegenteil.
                Gruss aus NYC, Christoph

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                • Christian Gans
                  Member
                  • 30.12.2002
                  • 701
                  • Christian
                  • 51643 Gummersbach

                  #9
                  AW: Mein Winterprojekt / Neuer Heli Bell 47 B

                  Hallo Kai,

                  ein tolles und sehr interessantes Projekt. Ein paar Fotos von der "Holzmechanik" wären toll.
                  Nutzt Du ein CAD Programm zum erstellen des Rumpfes ( CNC Fräse ) ?

                  Beste Grüße
                  Christian

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                  • Piranha
                    Member
                    • 30.03.2006
                    • 119
                    • Kai

                    #10
                    AW: Mein Winterprojekt / Neuer Heli Bell 47 B

                    Hallo zusammen!

                    Fotos von der Mechanik mache ich demnächst, wenn ich Zeit habe sie mal ausbauen.

                    Hier eine Kurzbeschreibung zur Entstehung des Rumpfes. Ohne Arrogant wirken zu wollen möchte ich vorausschicken, dass diejenigen, die so ein Projekt in Angriff nehmen wollen, über etwas Erfahrung im Modellbau und insbesondere im Umgang mit Holz verfügen sollten. Als Erstprojekt für jemanden, der aus der ARF- / Styro- / Consumer- Schiene entfliehen möchte, ist so eine Arbeit sicher weniger geeigent.

                    Eine CNC-Fräse habe ich nicht. Alles ist in Handarbeit enstanden. Für den Rumpf habe alles an Fotos aus dem Internet gesucht, was verfügbar war. Gerade bei exotischen Vorbildern ist das manchmal nicht so viel. Optimal ist eine Ansicht exakt von der Seite, von oben und von vorne. Dann kann man das Ganze auf die gewünschte Rumpfgöße scalieren und mit dem zeichnen der Spanten beginnen. Ein exakt seitliches Foto habe ich gefunden, von vorne und von oben war es schon schwieriger. Dann hilft ein gesundes Augenmaß um die Proportionen zu treffen.

                    Dann wird alles gezeichnet. In meinem Fall ganz klassisch auf Papier mit Lineal, Zirkel, Geodreieck und Bleistift. Wenn man damit fertig ist hat man eine Dreiseitenansicht in der gewünschten Größe.

                    Spantenrisse der Vorbilder sind in den seltensten Fällen zu finden. Dafür aber Fotos aus allen möglichen Blickwinkeln. Anhand dieser Fotos mit mit gesundem Menschenverstand werden jetzt die Spantenformen mehr oder weniger erraten. Sehr hilfreich dabei ist, dass gerade ältere Originale über unmengen von Nieten verfügen. Anhand dieser Nietenlinien lassen sich Position und Form von Spanten recht gut schätzen.

                    Am Ende dieser Arbeit sollte ein klares Bild des Modells im Kopf und auf Papier existieren. Auch solche Dinge wie Klötzchen zwischen Mechnikboden und Rumpfaussenhaut an der Stelle, wo später die Schrauben zum Befestigen durchkommen sollten beachtet werden. Wo möchte ich den Rumpf trennen? Wo sollen entsprechende Verschraubungen platziert werden? Dübel zum zusammenfügen? Ggf. ßffnungen für Schalter, Ladekabel, Glühkerzenanschluss? Wie möchjte ich die Kufen bzw. das Fahrwerk befestigen. Wie wird der Heckrotor befestigt und die Heckrotorwelle zwischengelagert (bei Starrantrieben.) bzw. das Führungsrohr verlegt (bei 2mm Stahldrahtantrieb). Wie verlege ich den Bowdenzug für die Heckrotorsteuerung. Wenn ein Winkelgetriebe benötigt wird: Wie kommt es nachher in den Rumpf wenn alles fertig ist. Insgesamt: Wie sieht es mit der Montierbarkeit nach der Fertigstellung aus? Jedes Detail muss klar sein bevor das erste Stück Holz in die Hand genommen wir. Wenn irgendwas nicht durchdacht ist get das nachher schief - bestimmt!

                    Angefangen habe ich dann mit dem Bau des Rumpfbodens, der die Mechanik aufnimmt. Die Bodenplattte ist aus 2mm Sperrholz (nur hochwertiges Flugzeug-Sperrholz verwenden, nicht den Schrott aus dem Baumarkt), alles weitere aus 2mm Balsa. Auf der Bodenplatte wird dann der Rest aufgebaut. Zuerst werden die Spanten gesetzt, dann wird beplankt. Ein wichtiger Trick beim Beplanken: Die Planken werden natürlich untereinander verleimt. Die Stelle an der der Leim ist wird SOFORT noch während der Leim feucht ist verschliffen. Fraucht unmengen an Schleifpapier weil sich das Papier sofort zusetzt aber es git einen guten für diese Vorgehensweise: Trockener Leim ist erheblich zäher und härter als Balsa. Wenn nach dem Aushärten des Leims geschliffen wird, entsteht ein Vieleck, weil das weiche Balsa weggeschliffen wird während der Leim stehen bleibt. Das lässt sich fast nicht mehr korrigieren; es wird immer ein Vieleck bleiben. Korrekturversuche durch noch mehr Schleifen werden zwangsläufig zum Durchschleifen des Balsas führen. Also insbesondere Runde Formen immer schleifen bevor der Leim trocken ist. Das Schleifpapier in der offenen Hand halten und sanft mit wenig Druck um die Rundungen führen. Keine Schleifklätze verwenden.

                    Wichtig ist so exakt zu arbeiten, dass keine Dellen oder Beulen entstehen. Wenn irgendwo etwas unter Spannung verklebt werden muss und es dabei beult oder dellt ist es schon schlecht. Wenn man sorgfältig arbeitet kommt man ganz ohne spachteln aus und man spart enorm Gewicht. Wenn man beim Beplanken merkt, dass irgendwo eine Delle entsteht sind die entsprechenden Spanten vor der Beplankung zu unterfüttern. Zum Kleben wird grundsäzlich Leim ober Sekundenkleber verwendet. Niemals 5-Min.-Epoxy. Wenn 2mm Balsa verwendet wird ist beim Bauen die Toleranz max. 1mm weil wir einen Millimeter wegschleifen können und so noch ein Millimeter stehen bleibt.

                    Nachdem der der Holzkörper entstanden und von der Form einwandfrei ist wird alles mit GfK (eine 163gr. und eine 40gr. Matte) beschichtet. Nach dem aushärten wird geschliffen. Wenn überhaupt gespachtelt werden muss ist unbedingt Balsaspachtel vor der Gfk-Beschichtung zu verwenden. Polyesterspachtel ist aufgrund des Gewichts völlig ungeeigent.

                    Nach dem Aushärten wird nass geschliffen. Für den ersten Schleifgang ist 80er Papier zulässig. Nachher wird 120er Papier verwendet. Achtung: Nicht durchschliefen. Maximal die 40er Matte darf runtergeschliffen werden, keinesfalls mehr. In kreisenden Bewegungen mit nicht zuviel Druck schliefen. Nie mit Maschine schleifen, immer von Hand.

                    Danach mit 2K-Füller einpinseln. Jetzt kriegt man einen riesen Schreck: Das Zeug ist sehr schwer und das Modell wiegt extrem viel und sieht Grottenhässlich aus. Don't panic: Bis auf eine hauchdünne Schicht kommt alles wieder Runter. Anfangs ist wieder 80er Papier erlaubt. Nachher nur noch 400er. Nach dem Grundieren kann dann loackiert werden. Da wir vorher schon sorgfältig gearbeitet haben ist alles leicht und braucht nicht mehr gespachtelt werden.

                    Ich habe jetzt fünf Rünpfe in Holz gebaut. Die 47B, eine Sikorsky S-55, eine Sikorsky S-56 eine Sikorsky S-58 unbd eine Bell 212. in allen Fällen sind die Rümpfe leichter ale entsprechende reien GFK-Konstruktionen. Noch nie hat sich ein Rumpf als unzurecihend stabil erwieden.

                    Gruß

                    Kai

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