durch einen Link zur Gummiantenne wurde ich auf dieses Forum aufmerksam und vermute nach
Durchmusterung des Fernsteuerteils, dass ich Einiges beitragen kann.
Der Auszug aus einem MC22-Bericht stammt zwar von einem Flächenpiloten, könnte aber auch für Helipiloten interessant sein, da er die einzige Veröffentlichung (ßAEC-Verbandszeitschrift"PROP") ist, die von den technischen Neuerungen des MC22-Senders, belegt durch praxisnahe Vergleichsmessungen zur MC20/24 berichtet.
Landet weich, werdet reich!
Wünscht Allen, Wingus
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Auszug aus
Sicherheits- und Spassgewinn durch ßbertragungs-Zeitgewinn!
Der neue MC-22 Sender,
bei allen Modulationsarten schneller!
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Hätten Sie nicht schon im Ernstfall lieber 100-200 cm mehr Luft unter den Flügeln gehabt, als 1 cm zu wenig mit anschließendem Crash? Nie in Bodennähe versteuert? Dann braucht man diesen Testbericht-Auszug gar nicht zu lesen.
Aber:
Es gibt da nämlich in der MC-22 Neuheitenbeschreibung 2001 so unauffällige Sätzchen: "Befehlszyklus 73 ns","High-Speed-Präzisions-A/D-Wandler", die einiges erwarten lassen und mir schon seit deren Lesung den Mund wässrig machten!
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vorher noch kurz zu
Stell-/Trimmgenauigkeit:
Im Digitalzeitalter wird natürlich die Trimm- u. Knüppelstellung auch stufenweise verarbeitet. Diese Stufen waren bei der MC20 mit ihren 512 möglichen Schritten eher groß, was sich manchmal bei Funflyern mit großen Rudern und Ausschlägen und bei Funfly-gerechter Schwerpunktlage, trotz EXPO!, besonders bei der Landung durch Wellenflüge bemerkbar machte oder wegen zu giftigem (hecklastig), nicht mehr feinstufiger betätigbarem Höhenruder zur Unlust führte.
ßhnlich der MC-24 wird jetzt im SPCM-Modus durch mehr und kleinere Schritte ein besseres Fluggefühl erreicht (1024 Schritte) und im PPM-Modus sind sogar bis ca. 2000 Schritte erreichbar, welche gute Servos wie das JR 4041 und Konsorten auch tatsächlich machen können.
In der MC-22 "Liefereinstellung" sind diese Schritte noch nicht so fein, bei entsprechender EXPO-Einstellung (und ggf. auch anderer) werden diese Schritte immer kleiner, wobei auch die Trimm-Schritte (!!!) automatisch immer genauer werden. Die Trimmschrittbreite ist übrigens in 10 Schritten einstellbar. Damit sind auch an Funflyrudern Trimmänderungen möglich, die etwa 4mal so fein sind als mit der MC20 (PPM; 2mal feiner bei SPCM).
Bei Analogservos kommt man allerdings bei dieser "Verfeinerei" bald in den Bereich der Servo-Hysterese, die allerdings am vibrationslosen "Labor"-Tisch immer größer ist als wie im motorgebeutelten Modell; ein Erfliegen dieser Werte ist sicher sinnvoll, wobei ich vermute, dass der Wert "2"günstig sein dürfte.
Apropos "Liefereinstellung": Beim Umstellen auf den MC-22-Sender schrecken Sie sich nicht vor den in den Senderdaten angegebene 1,4 msec für die Servo-Mittelstellung.
Es sind nach wie vor die selben 1.5 msec wie bei der MC20 und anderen (außer Multiplex).
Die versprochenen Sensationen:
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Der MC-22-Sender ist in allen Modulationsarten in der ßbertragung der Knüppelstellungen an den Empfänger durch eine neue Abfragetechnik der Knüppelstellungen viel schneller die MC 20!
Aktueller Nachtrag: Und auch schneller als die MC24 mit MC22-ähnlicher Technik.
Die folgenden Beispiele sind mittels Oszilloskop gemessene Zeiten zwischen einer willkürlichen Knüppelbewegung und dem folgenden Anlauf des Servomotors. Es sind somit praxisgerecht alle(!) auftretenden ßbertragungszeit-Verluste beinhaltet.
Als Prüfling wurde der Kanal 2 (Querruder) verwendet, womit auch der Zeitverlust durch die Servoimpulskette bis zum Kanal 2 - bei (S)PCM auch das Sender- und -Empfänger-Prüfsummenmanagement, was ja auch Zeit benötigt - mitgemessen worden ist. Vollständigkeitshalber sei noch rein lexikalisch erwähnt, dass es bei SPCM sehr interessante Impulsverschachtelungen gibt, die aber den prinzipiellen Geschwindigkeits- und Sicherheitsgewinn nicht verschlechtern.
Kurz und treffend die Messwerte:
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(Die MC20 werte gelten auch größenordnungsmäßig für den MC24-Sender!)
- MC-20-Sender, PPM-Modus:
16 (zufällige) Messwerte von 37 bis 52 msec, streuungsabhängiger Mittelwert 42,4 msec.
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- MC-22-Sender, PPM 18-Modus, im Vergleich dazu:
30 Messwerte von 14 bis 35 msec, Mittelwert 19,7 msec.
(Zum theoretisch kleinsten Mittelwert: siehe Schlussabsatz)
Zeitgewinn gegen MC20/24 daher ca. 22 msec und fluggeschwindigkeitsabhängig bis zu mehreren Metern!
Diese ca. 22 msec beweisen, dass die Erfassung der Knüppelstellungen, Mischerberechnung etc. und deren Weiterverarbeitung nicht mehr den internen Senderzyklus("Frametime") benötigt, somit sind auch die früheren Mischerzeitverluste im Ausmaß eine ganzen Frametime (Zur Erinnerung "Verzogene Loopings..." in PROP und MFI 1999) kein Thema mehr. Bei gemischten Höhenrudern kamen da nämlich zu den o.a. mehreren Metern nochmals einige Meter im MC-20/24-PPM-Modus dazu. Die gibt es jetzt bei der MC-22 nicht(!!) mehr.
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MC-20 Sender, 512 Schritte PCM-Modus:
20 Messwerte von 52-71 msec, Mittelwert 62,6 msec.
Mit Mischerfunktionen gehen die Zeitverluste bis zu 0,1 sec. und jeder Motorsportinteressierte kann bei jedem Grand Prix ohne Rechnerei feststellen, wieviel Meter bei 0,1 sec Abstand zwischen zwei Autos (Front zu Front) geschwindigkeitsabhängig bestehen. Und genau die selbe Strecke verlieren wir Modellflieger durch eine Zehntel Sekunde bei Notfällen. Besonders grausam bei ungewollten Sturzflügen.
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MC-22 Sender, 1024 Schritte SPCM-Modus, im Vergleich dazu:
30 Messwerte von 20 bis 42 msec, Mittelwert 30,8 msec.
Ergebnis: Durchschnittlich doppelt bis 3fach so schnell als MC20/24-PCM (s.o. 62,6!!)
und sogar schneller als MC-20 PPM (s.o. 42,4)!
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Beides halte ich tatsächlich für ein endlich eingetroffene Sensation (siehe meine "Kritik und Visionen" im MFI 1999) und wegen des Sicherheitsgewinns durch schnellere Modellreaktionen für sehr wertvoll und mitteilenswert.
Damit entfällt auch das bisherige Langsamkeits-Argument gegen SPCM.
Da die elektronische Luftverschmutzung und zeitweiligen Flugstörungen immer mehr zunehmen, ist SPCM mit dem MC-22-Sender das Gegenmittel der Wahl. Umso mehr, da SPCM-Empfänger noch in einem weiteren Abstand zum Sender zuverlässig arbeiten, bei dem PPM überhaupt nicht mehr wegen regellosen Servozuckens verwendbar ist.
Auf meiner Teststrecke quer durch eine Mulde, Sender auf Balkon im 1.Stock,ist die seit Jahren mit jedem neuen Empfänger ausgetestete Reichweitengrenze bis zum kritischen Servozucken bei ca. 800m. PCM- und SPCM-Empfänger funktionieren mit dem Sender-Servotestprogramm oder einer anderen Testmethode noch bei 1200m (Autotacho, parallele Straße) völlig einwandfrei.
Wie vielen Modellfliegern bekannt, war auch ich kein Freund vom langsamen PCM.
Das schnelle MC-22-SPCM, seine Sicherheit und Genauigkeit, und die in diesem Jahr extrem zunehmenden Störungen, deren Erkennbarkeit durch Funflyern mit großen Rudern und Ausschlägen natürlich begünstigt wird, veranlassten mich, meinen Diablotin 2000 mit SPCM auszurüsten.
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Für unsere Kollegen, die schon MC-20-PCM Empfänger in ihrem Besitz haben (die Werte beziehen sich ausdrücklich auf Kanal 2/Querruder wegen des langsameren Prüfsummenprozederes und noch anderer Ablaufgründe):
MC-22-PCM 512 Schritte: 30 Meßwerte von 28 bis 50, Mittelwert 39,2 msec
Somit ist das alte PCM am MC-22-Sender ähnlich schnell wie das MC-20/24-Sender PPM!
Auch hier zeigt sich, dass der MC-22 Sender um ca. die ersparte Knüppelabfragen-Frametime tatsächlich schneller ist.
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MC-22-PPM24 gibts auch: Trotz der übertragung von 3 weiteren Servostellungen: Gleich schnell wie PPM18 durch eine kürzere Synchronisationspause bei gleicher Zykluszeit. Hier wäre mit einer ähnlich kurzen Sync-Pause für PCM18 noch Beschleunigungspotenzial vorhanden.
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Noch eine prüftechnisch Anmerkung: Der den Knüppel betätigende Pilot/Prüfer handelt ja in Bezug auf den Senderzyklus völlig zufällig. Dadurch entsteht das Wertefeld in der ungefähren Breite einer Frametime von ca. 22 msec. Der Mittelwert ist rein arithmetisch, eben etwa 11 msec. Dieser zufallsbedingte Mittelwert wird auch in Zukunft, auch bei theoretisch keiner merkbaren senderinternen Verarbeitungzeit, oder realisierbar, bei totaler Verarbeitung der Knüppelstellungen innerhalb des ßbertragungsablaufs an den Empfänger, immer den halben Durchschnittswert der Sender-Zykluszeit, somit nie den Wert 0 haben.
Außerdem beinhaltet er bei dem realitätsnahen Messverfahren noch die Beschleunigung des die Messung startenden Steuerknüppels und die minimale Reaktionszeit der Servoelektronik.
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Praktische Hinweise für MC-20-Aufsteiger:
Sollten Sie die Flugphasen-Möglichkeit nützen, diese beim ersten Trimmflug keinesfalls verwenden. Grund: die Trimmungen sind ebenfalls flugphasenspezifisch und die auf der Normalphase erflogenen und auf dem Display erkennbaren Trimmwerte müssen auf die andere(n) Flugphase(n) am Boden übertragen werden, spart Hektik beim Umschalten und macht das anschließende Erfliegen der Trimmung(en) anderer Phasen einfacher. Der Vorgang entspricht (derzeit??) dem der Speicherumschaltung der MC-20, allerdings jetzt optisch unterstützt durch die Trimmanzeige im Display.
©2001 Rudolf Fiala / FMBC-Vienna
aktualisiert für RC-Heli Nov. 2002
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