Umwickeln eines Motors von Multi-Filament-Litze auf Einzeldraht heisst nicht,
dass der Motor dann automatisch mehr Leistung, d.h. höhere Ströme, zieht. Er KANN dann bei extremen Leistungsbedarf höhere Ströme bei gleicher Spannung ziehen, weil der Innenwiderstand in der Regel deutlich kleiner geworden ist. Außerdem ist die Wärmeableitung aus den Wicklungen aufgrund der dickeren Kabelquerschnitte besser, so dass auch, wenn nötig, eine höhere mittlere Leistung abgegeben werden KANN.
Bei normaler Fliegerei (keine Dauer Tic-Tocs) wird der Strombedarf und damit auch die Leistungsaufnahme im Mittel sogar eher sinken, da aufgrund des niedrigeren Innenwiderstandes weniger Verlustleistung in Wärme umgewandelt wird.
Hier meine beschränkten Erfahrungswerte für einen mit Deinem T-Rex 600 einigermaßen vergleichbaren Goblin 630.
Der hat allerdings ein Abfluggewicht von ca. 4700 g und damit vermutlich mehr als Dein Rex:
Im dynamischen Kunstflug mit wenig 3-D hat ein Multifilament Hacker Turnado A50 bei etwa 2000 U/min (weiss die Drehzahl gerade nicht genau) ca. 30 Ampere im Mittel gezogen, d.h. ca. 1,3 kW Leistung.
Dann habe ich einen exakt baugleichen Motor, umgewickelt auf Einzeldraht, eingebaut. Ab sofort hat der Heli 20% weniger Strom gezogen für dieselbe Drehzahl,
d. h. nur noch 24 Ampere, und natürlich auch entsprechend weniger Leistung aufgenommen. Das ist für mich der wesentliche Vorteil des Umwickelns. Ich kann jetzt also 20 % länger fliegen.
Natürlich kann man jetzt auch mehr reinlangen und die Spitzenströme gehen hoch. Nach meinem Unisens-E-Log habe ich aber bei der moderaten Drehzahl
vermutlich nie mehr als 120 Ampere Spitzen, also ca. 5 kW, hinbekommen.
Wenn man dann zu 2300 U/min oder so geht, dann werden diese Werte aber deutlich höher.
Also bei 1900 Touren im Rex 600 wirst Du die 12 kW vermutlich nie erreichen
(und das auch nicht wollen, das sind ja mal locker 280 Ampere!).
Henning
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