Festigkeit bleifreier Lote

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  • zab
    zab
    Member
    • 20.01.2006
    • 338
    • Claus
    • MFCO homebase Oberottmarshausen

    #1

    Festigkeit bleifreier Lote

    Hallo Jungs und Mädels,
    aus aktuellem Anlass (gebrochene Lötverbindung im Empfängerakku) nur ein kurzer Hinweis zu bleifreien Lötverbindungen. (Ich beschäftige mich befuflich auch mit diesem Zeugs)

    Seit geraumer Zeit gibt es in der EU ja das Bleiverbot in der Elektronikindustrie. Will heißen unsere alten Zinn Blei Lote (187 °C Schmelzpunkt) werden gegen Zinn Silber oder Zinn Silber Kupfer Legierungen (Schmelzpunkt je nach Silber Anteil 217 bis 227 °C) getauscht. GGf werden auch andere höher aktive Flußmittel verwendet.
    Bleifreie Lote benötigen also deutlich höhere Temperaturen (vorsicht beim Akkulöten) , Lötspitzen halten deutlich kürzer (bleifreie Lote sind ziemlich aggressiv).
    Am wichtigsten ist jedoch daß bleifreie Legierungen spröder sind. Bei Biegewechselversuchen kann man dies deutlich sehen. Bei Vibrationen im Heli heißt dies, daß die Gefahr daß freiligende Lötverbindungen brechen deutlich höher ist.

    Einseitig freihängende Akkus z.B. können nach kurzen Einsatzzeiten schon an den Lötverbindungen brechen. Oder der 4 Zeller Empfängerakku der mit einem Kabelbinder mittig am Chassis auf eine Moosgummimatte befestigt wird und dadurch durch den Zug des Binders Spannungen auf die Lötstellen erhält.

    Was habe ich persönlich für Schlüsse daraus gezogen:
    Ich habe mich bei meinem Elektronik Bastel Wastel noch mit ein paar Rollen bleihaltigem Elektroniklot eingedeckt.
    Akkus Steckverbindungen mit angelöteten Kabeln werden jetzt noch besser beim Einbau befestigt und gegen Vibrationen geschützt. Als Empfängerakku verwende ich nur noch verschweiste Zellen.



    Vielleicht waren ein paar Denkanstöße dabei die den einen oder anderen Absturz verhindern.



    So long



    Claus
    Nur der Kleingeistige behält Ordnung, das Genie überblickt das Chaos
  • Suny23
    Gelöscht
    • 23.01.2005
    • 2801
    • Phil

    #2
    AW: Festigkeit bleifreier Lote

    Das ist bekannt, vorallem das sie nicht vibrationsresitent sind, die Autoindustrie (von dehnen das kam) hatt sich damit nen ganz schönen Bock geschossen.

    Aus diesem Grund hab ich noch 10 Kg vom guten Elektrolötsinn und werde die nächsten Jahre nicht umsteigen... :-)

    PS: Die Autoindustrei würde auch gern wieder umsteigen, wobei sie schon an einer lösung arbeiten....

    Kommentar

    • 007Sascha
      Member
      • 17.09.2006
      • 324
      • Sascha

      #3
      AW: Festigkeit bleifreier Lote

      Hallo,
      da ich bei meinem Heli das Kabelgewurstel etwas auflösen möchte und die Servokabel kürzen will würde mich mal interessieren ob es nicht auch irgendwelche Zwischenverbinder gibt mit denen mal 2 Leitungen einfach zusammenquetschen kann. Damit würde man das Problem mit dem Lot wenigstens an den Leitungen direkt vermeiden. Oder gibt es mit den gequetschen Leitungen Probleme dass diese nach einiger Zeit an den Kanten des Steckers abgeschert werden?
      MFG Sascha
      Geht nicht gibts nicht, geht nur schwerer oder anderst.

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      • zab
        zab
        Member
        • 20.01.2006
        • 338
        • Claus
        • MFCO homebase Oberottmarshausen

        #4
        AW: Festigkeit bleifreier Lote

        Servus,
        das Klemmen ist immer so eine Sache. Wenn dann nur mit federbelasteten Systemen. Häufig tritt beim Klemmen Kontaktkorrosion auf. Weiterhin kann es dann zu hohen ßbergangswiderständen kommen. Löten past schon wenns richtig gemacht wird.

        Gruß Claus
        Nur der Kleingeistige behält Ordnung, das Genie überblickt das Chaos

        Kommentar

        • Hakim
          Hakim

          #5
          AW: Festigkeit bleifreier Lote

          Wo kann ich noch Bleihaltiges Lot kaufen? Kennt jemand einen versandt der welches hat?

          Gruß Hakim

          Kommentar

          • EHeli
            EHeli

            #6
            AW: Festigkeit bleifreier Lote

            also ich kenne keinen händler der kein bleihältiges lot mehr hat.
            es gibt nämlich noch immer ausnahmen: für medizintechnik, industrieelektronik, reparaturen und militärelektronik, wo bleihältiges lot noch erlaubt und sogar ausdrücklich verlangt wird...
            schöne grüsse
            h.

            Kommentar

            • randyandy
              Senior Member
              • 02.07.2007
              • 1038
              • Andreas
              • Steinau/Hessen

              #7
              AW: Festigkeit bleifreier Lote

              Zitat von Hakim Beitrag anzeigen
              Wo kann ich noch Bleihaltiges Lot kaufen? Kennt jemand einen versandt der welches hat?

              Gruß Hakim
              Hier zum Beispiel...

              Kommentar

              • pbskat
                pbskat

                #8
                AW: Festigkeit bleifreier Lote

                Habe erst vor zwei Wochen bei Conrad bleihältiges Lötzinn (Stannol S-Sn60Pb38Cu2) gekauft, das Regal war voll. War zwar auch bleifreies da, aber eher geringe Mengen, also Hamsterkäufe sind vielleicht etwas übertrieben...

                LG Peter

                Kommentar

                • claus-juergen
                  claus-juergen

                  #9
                  AW: Festigkeit bleifreier Lote

                  Hallo Leute!

                  das bleifreie zeug is ja von hand extrem schlecht zu löten.
                  wir verwenden bei all unseren prints noch das bleihältige lötzinn und werden das auch weiterhin tun.

                  das bleifreie zug muss ich doch nur verwenden wenn ich was herstelle das an den endkunden geht - für alles ander kann ich nach wie vor verwenden was ich will - oder hat da jemand andere infos ??

                  und das bleihältige zinn ist wie peter schon sagte noch in jeder menge im handel.

                  mfg
                  c-j

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                  • Rubicon
                    Member
                    • 14.02.2007
                    • 243
                    • Thomas

                    #10
                    AW: Festigkeit bleifreier Lote

                    Hallo
                    Laut einer Aussage eines Verkäufers in einer Conradfiliale ist wohl im
                    September diesen Jahres Schluß mit Blei.
                    Schreibe dies mal als Höhrensagen hier hin.

                    Gruß
                    Tom

                    Kommentar

                    • Stephan Lukas
                      lipoblitzer.de
                      Hersteller Tuningteile
                      • 02.01.2008
                      • 4134
                      • Stephan
                      • etwas östlich von Berlin...

                      #11
                      AW: Festigkeit bleifreier Lote

                      Hi,

                      also zum Elektronik-Basteln zu Hause werde ich wohl auch weiterhin das bleihaltige Zinn verwenden... (und das hole ich auch einfach beim großen "C").

                      Verboten ist es nur für Neuanwendungen, bei Reparaturen ist es, soviel ich weiß, nach wie vor gestattet.

                      Die Lötstellen mit bleifreiem Lot sehen auch nach der Erstarrung irgendwie stumpf / rau aus, fast, wie kalt gelötet.

                      Grüße Stephan
                      Lipoblitzer und vieles mehr

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                      • Cholfa
                        Cholfa

                        #12
                        AW: Festigkeit bleifreier Lote

                        Hallo,

                        da in einem anderen Bereich bleihaltiges Lötzinn gar nicht geht, setze ich schon seit über 15 Jahren hochwertiges silberhaltiges Lötzinn ein.
                        Bisher hatte ich weder im Rennboot, Hotliner oder Heli Probleme mit der Festigkeit/Haltbarkeit der Lötstellen.
                        Auch bei meinen Inline gelöteten Akkustangen gab es über die ganzen Jahre nie Probleme. Und wer schon mal ein Wettbewerbsrennboot (Hydro- oder Monoklasse) bei kleinen Wellen bzw. Hotlinerlandungen auf engstem Raum gesehen hat, weiß was für Schläge die Modelle abbekommen.

                        Wichtig ist natürlich eine saubere Lötstelle und keine "Klebung".
                        Eine optimale "passung" der Lötstellen bring natürlich eine viel bessere Festigkeit als das Ganze mit viel Lötzin aufzufüllen.

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