Bleifreies Lötzinn

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  • dl7uae
    dl7uae

    #1

    Bleifreies Lötzinn

    Moin!

    Mal 'ne Frage an die Brutzler:

    Ich habe beim letzten Einkauf in meiner Elektronik-Apotheke gepennt und bleifreies Lötzinn erwischt (S-Sn96Ag4), zum ersten Mal in meinen mehr als 40J Löten.

    Bin ich nun zu blöd, oder ist das Zeug wirklich so abartig?!

    Es scheint später zu schmelzen (217C Liquidus, eutektisches Lötzinn (60/40) bei 183C, glaube ich), fliesst schlecht und die Lötstellen sehen im Großen und Ganzen etwas blind aus. Die Temp. meiner nunmehr 35J alten Weller-Lötstation lässt sich nicht einstellen, schicken die RoHS-Fuzzies nun mein geliebtes Teil in Rente?

    Jetzt hat mich der Amtsschimmel und der verlogene Umweltschutz schon am Brutzelstab erwischt...

    Wie geht es Euch mit diesem Zeugs?
  • Bergbauer
    Member
    • 29.01.2009
    • 423
    • Marc
    • NRW

    #2
    AW: Bleifreies Lötzinn

    Kann Deine Erfahrung komplett bestätigen, mir ist da vor ein paar Monaten ein ähnliches "Missgeschick" beim Kauf passiert .

    Nun ja, das Zeug liegt jetzt hier in irgendeiner Kiste und wartet auf, tja, auf was eigentlich? Vllt. sollte ich es in den Kleinanzeigen anpreisen . An Dir liegen die "etwas" gewöhnungsbedürftigen Produkteigenschaften jedenfalls nicht, Du kannst also beruhigt sein .

    Grüße,
    Marc

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    • Michael W
      Michael W

      #3
      AW: Bleifreies Lötzinn

      Hab auch so ein Zeugs.
      Mit Lötwasser Akkus löten geht einigermaßen. Komischweiße war es garnicht teurer als ein 60/40 mit Flußmittel.
      Die Lötstellen sehen wirklich abartig aus.

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      • AlexBonfire
        Senior Member
        • 07.01.2005
        • 4593
        • Alexander
        • Schallodenbach

        #4
        AW: Bleifreies Lötzinn

        Ich kann zwischen meinem bleifreien und dem bleihaltigem Lot von der Verarbeitung her keinen unterschied feststellen.
        Ich muß allerdings auch sagen, ich verwende Bleifreies nur da, wo's nicht drauf ankommt weil mich die Negativgerüchte vor bleifreiem Zinn abgeschreckt haben. Angeblich sollen auffällig oft bleifreie Lötstellen unter Vibrationen versagen.
        >>>>>>>> Alex <<<<<<<<

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        • Balsapilot
          Balsapilot

          #5
          AW: Bleifreies Lötzinn

          Hi DL7...,

          Deine Beobachtungen sind richtig!

          Bleifreies Zinn hat einen höheren Schmelzpunkt, der Lötkolben sollte mindestens auf 350 Grad kommen.

          Auch sind die Lötstellen mit Bleifreiem Zinn IMMER matt, da kann man machen was man will.

          Es ist von Vorteil die Lötspitze im Halter mit "altem" Lötzinn bedeckt zu halten und erst zu reinigen, wenn man kurz vorm Löten ist.

          Gruß Markus (der mit dem Mist Beruflich zu tun hat...)

          Kommentar

          • raptor-ea
            Senior Member
            • 13.04.2004
            • 1883
            • Andreas
            • Renningen

            #6
            AW: Bleifreies Lötzinn

            Hallo,

            ich habe auch mit dem bleifreien Lötzinn beruflich zu tun. (leider)

            Ich kann das mit der Festigkeit der Lötstellen bestätigen.
            Hab mich so schon an einigen Boards dusselig gesucht, wo der Fehler war und nicht selten war es die Lötstelle, welche bei RHoS nur mit Bleifreien Lot gefertigt werden.

            Auch die Schmelztemperatur ist viel höher, als bei dem normalen Lötzinn. Aber das haben die Kollegen hier ja schon erwähnt.
            Das Problem an der Sache ist, das ein nicht so Erfahrener Bastler mit dem neuen Zeug zu lange die Bauteile grillt, weil er ja versucht mit hoher Temperatur das Lot ordentlich verlaufen zu lassen.
            Und das führt häuffig zum Tod der Bauteile und jeder wundert sich, warums nich geht.

            Bei aller Liebe zu Unserer Umwelt, aber wenn man mich bedrängt Energiesparlampen mit Quecksilber zu kaufen, dann fällt mein bissel löten mit verbleiten Lötzinn auch nicht mehr ins Gewicht.

            Grüße
            Andreas
            Raptor50V2 (mein erster Heli) jetzt Elektro;450er Airwolf; 600er-Bell412;700er-JetRanger

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            • Chris.jan
              Chris.jan

              #7
              AW: Bleifreies Lötzinn

              Das einzige was hilft ist sich noch rechtzeitig ne "Portion" verbleites Lötzinn für den Rest seines Lebens zu besorgen. Also nehm ich das hier mal als Erinnerung, meine Vorräte aufzustocken.

              Kommentar

              • dl7uae
                dl7uae

                #8
                AW: Bleifreies Lötzinn

                Ich danke Euch, bin ich ja "beruhigt".
                Habe auch gelesen, dass die Lötstellen nicht so gut halten sollen, weshalb es in einigen Bereichen verboten ist, bleifreies Lötzinn zu verwenden, - Militär/Polizei, medizin. Apparate etc. Ich sag's ja: Verlogen!

                Ja, man brutzelt wie ein Anfänger rum, - unbrauchbar, das Zeugs.
                Muss jetzt auf 60/40-Jagd gehen, ist ja nicht verboten,.. bis jetzt. DIE Platine, ist jedenfalls versaut..

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                • 0KEWL
                  Member
                  • 26.01.2008
                  • 496
                  • Lars
                  • Hamburg

                  #9
                  AW: Bleifreies Lötzinn

                  Ab wann darf das bleihaltige Lot denn nicht mehr verkauft werden?

                  Ahoi, Lars

                  Kommentar

                  • Wicky
                    Wicky

                    #10
                    AW: Bleifreies Lötzinn

                    Zitat von 0KEWL Beitrag anzeigen
                    Ab wann darf das bleihaltige Lot denn nicht mehr verkauft werden?

                    Ahoi, Lars

                    Soweit ich weiß gibt es kein Enddatum, da für Automotive und Medizintechnik weiterhin bleihaltiges Lot zulässig ist.

                    Grüße

                    Wicky

                    Kommentar

                    • dl7uae
                      dl7uae

                      #11
                      AW: Bleifreies Lötzinn

                      Du kennst das doch, Lars: Einer lässt einen Furz, dann kommen die, die ihr Geld "erhalten", nicht "verdienen", und bauen einen Kult drum, im Schlepptau gleich die staatlich sanktionierten Trittbrettfahrer. "Schütze Arsch im letzten Glied" sind die, die tatsächlich Werte schaffen, worauf dann die MehrWERTsteuer erhoben wird, - und die Konsumenten selbstverfreilich.

                      Und, oh Wunder, dann gibt's tonnenweise Ausnahmeregelungen. Ist wie bei Stanislaw Lem: Die Einen bemühen sich, völlig "begeistert und freiwillig" vom Land- zum Wasserlebewesen zu werden (der Planet wird sukzessive geflutet, es ist doktrinierte Ideologie und "Volkswille"), die Anderen, die "Ideologen", behalten ihren Hintern im Trockenen.

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                      • Stephan Lukas
                        lipoblitzer.de
                        Hersteller Tuningteile
                        • 02.01.2008
                        • 4134
                        • Stephan
                        • etwas östlich von Berlin...

                        #12
                        AW: Bleifreies Lötzinn

                        Hallo Tom,

                        auch ich kann das bisher Gesagte nur voll bestätigen, die Lötkolbentemp. muss definitiv höher sein. Ein leichtes Anlaufen während des Erkaltens der Lötstelle ist normal und hat keine negativen Auswirkungen.

                        Das 96-4 ist schon so ziemlich das Beste, was du kriegen konntest, weniger Silber ist halt billiger aber noch viel blöder beim Löten

                        Für die Neufertigung ist es inzwischen Pflicht, das bleihaltige Zinn darf meines Wissens nach noch für Reparaturen / Instandhaltung genutzt werden (zum Glück ).

                        Ich löte meine "neuen Sachen" nur noch bleifrei (0,5mm), hab' mich inzwischen auch voll dran gewöhnt

                        Die Platinen besprühe ich vorher mit Lötlack-Spray und verwende natürlich das Zinn mit Flussmittelader...

                        Grüße Stephan
                        Zuletzt geändert von Stephan Lukas; 30.01.2010, 13:20.
                        Lipoblitzer und vieles mehr

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                        • dl7uae
                          dl7uae

                          #13
                          AW: Bleifreies Lötzinn

                          Danke, Lukas.

                          Wegen der guten technischen Beherrschbarkeit und des niedrigen Schmelzpunkts enthält eine Reihe von Loten Blei. Aufgrund der aktuellen Rechtslage, insbesondere in der EU (u. a. WEEE, RoHS: d. h. DIR 2002/96/EG) und DIR 2002/95/EG) gibt es weltweit jedoch starke Bemühungen, die bleihaltigen Weichlote durch bleifreie zu ersetzen. Diese haben jedoch meist einen weniger universellen Einsatzbereich und bringen z. T. technische Probleme wie Verspröden und Whiskerbildung mit sich. Aus diesem Grunde ist bei der Fertigung elektronischer Baugruppen für Medizintechnik, Sicherheitstechnik, Messgeräte, Luft- und Raumfahrt, Bahntechnik, Feuerwehrtechnik sowie für militärische/polizeiliche Verwendung der Einsatz bleifreien Lotes nicht zulässig. Bei elektronischen Baugruppen, die z. B. extremen Temperaturen ausgesetzt sind, oder bei denen der Einsatz von Blei aus anderen Gründen sinnvoll ist, z. B. in der Messtechnik, ist die Verwendung von bleihaltigem Lot dem Ermessen des Herstellers überlassen.
                          Seit Juli 2006 darf jedoch wegen Problemen beim vollständigen Recycling kein bleihaltiges Lötzinn mehr in elektronischen Geräten verwendet werden (siehe RoHS DIR 2002/95/EG), man setzt nun bleifreie Zinnlegierungen mit Kupfer und Nickel ein. Als preisgünstige Alternative zu diesen teuren patentierten werden Zinnlegierungen mit Kupfer und Silber eingesetzt, z. B. Sn95.5Ag3.8Cu0.7 (Schmelztemperatur etwa 220 °C). Außerhalb Europas ersetzt man das Blei gerne durch Bismut. Bei Privatanwendungen und für bestimmte (s. o.) Einsatzgebiete sowie für Bleiakkumulatoren dürfen jedoch weiterhin bleihaltige Lote verwendet werden.

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                          • Wusel
                            Member
                            • 20.10.2001
                            • 382
                            • Frank
                            • Umgebung Rudolstadt

                            #14
                            AW: Bleifreies Lötzinn

                            Hallo,

                            Schmelztemperatur 217Grad (gibt aber auch Sorten mit anderen Schmelzpunkten)
                            Lötstelle sieht nach der Lötung grau und matt aus (ähnlich einer Tod gebratenen normalen Zinn Lötstelle) ist normal
                            gegebenen falls anders Flussmittel benutzen was bei den höheren Temperaturen nicht so schnell verbrennt.
                            Geht nicht ganz so schön wie mit Blei aber Hexerei ist es auch nicht.

                            mfg wusel
                            Vor einigen Jahren wurde Qualität noch hergestellt, aber heute wird die nur gesichert.

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