zum wiederholten Mal habe ich gerade versucht, mir einen Reim darauf zu machen, daß von den 4 möglichen Knüppelmodi gerade Mode 1 und 2 die größte Verbreitung gefunden haben. Direkt "logisch" finde ich das nämlich nicht, wenn ich ehrlich bin. Mir fallen am ehesten geschichtliche Gründe ein, und irgendwie weiß ich zu wenig über die Geschichte der RC-Fernbedienung, um viel mehr als spekulieren zu können. Also dachte ich mir, fragst mal das Board, vielleicht kann dieser Thread ja zur Erleuchtung beitragen. Um das vielleicht klarzustellen, mir geht es nicht um eine Bewertung, welcher Modus "der beste" ist, sondern rein um Information und Verständnis, wieso wir heute so fliegen, wie wir fliegen.
Zunächst einmal, der Mode mit der größten Verbreitung dürfte wohl Mode 2 sein, ich glaube rund 2/3 aller Piloten fliegen heute damit, sei es im Flächen- oder Heli-Flug. Die Anordnung ist die bestmögliche Analogie zur Knüppelanordnung der "Großen": Nick/Roll ist beim großen Heli genauso gemeinsam auf dem Steuerknüppel wie Höhe und Quer beim Flugzeug. Die Richtung und Fluglage eines Flugzeugs wird hauptsächlich per Höhe und Quer gesteuert, mit Unterstützung durch Seite. Beim Heli (zumindest bei Normalmode-Gyro) im Vorwärtsflug per Nick und Roll, unterstützt von Gier. Bei Mode 2 werden Nick/Roll bzw. Höhe/Quer mit der rechten Hand gesteuert, und 80-90% der Bevölkerung sind Rechtshänder. Das paßt also wohl zusammen.
Häufig wird der Unterschied zwischen Mode 1 und Mode 2 auf die Frage reduziert, auf welcher Seite Pitch bzw. Gas liegt. Aber: für Linkshänder würde sich doch eher die symmetrisch gespiegelte Form von Mode 2 anbieten, und das wäre Mode 3 und nicht 1, wenn ich mich nicht irre. Bei Mode 1 liegen Nick und Roll auf zwei verschiedenen Händen, genauso wie bei Mode 4. Natürlich kann man lernen, so zu fliegen, aber ob es vollkommen ohne Vorgeschichte "intuitiv" ist? :dknow:
Also, Ansatz "Fernsteuer-Geschichte". Wenn ich mich aus Erzählungen älterer Piloten richtig erinnere, waren die ersten Fernsteuer-Anlagen 1-Kanal-Systeme, bei denen man z.B. das Seitenruder des Flugzeugs immer wieder kurz "angetippt" hat (proportional waren die Systeme nämlich nicht), um eine Kurve einzuleiten. Dann kamen Proportionalsysteme auf, zu Anfang mit maximal zwei Kanälen: Höhe und Seite (um einen Heli richtig zu steuern waren diese Anlagen definitiv nicht ausreichend). Aus technischen Gründen lagen diese beiden Funktionen auf zwei unterschiedlichen Knüppeln. Mit Aufkommen der Mehrkanal-Anlagen kam bei den Flugzeugen dann auf dem Seitenknüppel Gas hinzu. Soweit, so gut. Dann scheint dazugekommen zu sein, daß bei Querruder-Modellen nicht einfach Quer mit dem Höhenknüppel zusammengelegt wurde, sondern immer die hauptsächlich benutzte Richtungs-Funktion (was Quer oder Seite ist, je nachdem wieviel V-Form die Flächen haben und ob das Modell überhaupt Querruder besitzt) zusammen mit Gas geflogen wurde. So lande ich dann bei Gas/Quer zusammen, ergo Mode 1 (Gas rechts) oder Mode 4 (Gas links). Aber keine Ahnung, ob das so Sinn ergibt.

Wäre dann die wahrscheinlichste Erklärung also die geschichtliche Variante, zusammen mit der Händigkeit? Rechtshänder dürften vielleicht eher Seite rechts bevorzugt haben, so daß im Flächenflug deshalb Höhe links bei den frühen Sendern verbreitet war, und durch die oben beschriebene Rollenvertauschung von Quer und Höhe damit dann rechts Querruder und Gas gelandet sind? Oder gibt es eine andere ganz offenkundige, einfache Erklärung, die ich nur übersehe.




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