Auswuchten Rotorblätter

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  • gaudibursch
    gaudibursch

    #1

    Auswuchten Rotorblätter

    Hallo,

    auch auf die Gefahr hin gesteinigt zu werden, hier mal eine ganz banale Frage (mit der Suchfunktion habe ich keine umfassende Antwort gefunden):

    Dass ich Rotorblätter auswuchten muss ist mir klar. Aber: müssen unbedingt Schwerpunkt beider (aller) Blätter (relativ) genau übereinstimmen und müssen sie (relativ) genau gleich schwer sein? Die Ansichten in unserem Klub gehen da auseinander, ich meine nicht, entscheidend ist doch nur, dass beide Blätter die (relativ) exakt gleiche Fliehkraft auf den Kopf ausüben. Die Formel dafür dürfte ja
    F = m x r x [Omega]² sein mit m=Masse Blatt, r=Abstand Schwerpunkt vom Blatt zur Drehachse und Omega = 2 Pi x Umdrehungen pro Sekunde. (Eigentlich jeweils Masse Blatt + "halber Rotorkopf", beim Schwepunktabstand das selbe, ich geh jetzt aber mal davon aus, dass der Kopf rund läuft (der Kopf kürzt sich bei der folgenden Betrachtung dann raus)).
    Wenn der Rotor perfekt gewuchtet ist, heißt das doch F(linkes Blatt)=F(rechtes Blatt). Omega-Quadrat kürzt sich raus, bleibt übrig: m(links) x r(links) = m(rechts) x r (rechts). Das ganze ist also (logischerweise) unabhängig von der Kopfdrehzahl. Das heißt aber auch, dass weder Schwerpunkt noch Masse des Blattes per se exakt gleich sein müssen, sondern nur das Produkt aus den selben gleich sein muss. Im Extremfall müsste ein doppelt so schweres Blatt halt einfach den Schwerpunkt im halben Abstand zur Drehachse (HRW) wie das andere haben!?
    Oder hab ich irgendwas vergessen?
    Die Begründung meiner Kameraden warum Geweicht und SP bei beiden Blättern gleich sein müssen ist "Weils die Spitzenpiloten alle so machen" (Irgendwie eine unbefriedigende Begründung).
    Andererseits: Warum und wie funktioniert dann z.B. ein Einblatt-Propeller....

    Danke fürs hirnen,

    Flori
  • DerMitDenZweiLinkenHänden
    RC-Heli TEAM
    • 09.12.2004
    • 12086
    • Kurt
    • Hinterbrühl/Wien

    #2
    AW: Auswuchten Rotorblätter

    Servus!

    Ohne die Details durchgelesen bzw. verstanden zu haben kann ich dir jedoch sagen: hier ist es wie in deinem Klub, die Meinungen dazu sind unterschiedlich.
    Es wird sowohl theoretisch argumentiert als auch mit persönlichen Erfahrungen und Erlebnissen.

    Die umfassende und "einizg wahre" Antwort wirst du auch hier nicht bekommen, da, wie gesagt, die Lager gespalten sind.

    Ich persönlich mache Schwerpunkt und Gewicht gleich.
    Warum?
    Weil's die anderen immer so gesagt haben und weil meine Erfahrung damit gut ist.

    Kurt
    Bauberichte und viele Fotos auf meiner Homepage - siehe dazu im Profil

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    • es_age
      es_age

      #3
      AW: Auswuchten Rotorblätter

      Mit Rechenformeln und fundiertem Wissen kann ich leider nicht dienen, aber bei Deinen ßberlegungen fällt mir auf, das Du von einer statischen Drehebene ausgehst. Wenn Rotorblätter "arbeiten", dann wandern sie auch aus der Ebene heraus und dabei können imho unterschiedliche Schwerpunkte für Unruhe sorgen.

      Das ist auch meine Beobachtung am Hubschrauber selbst. Ich hatte mal so ein paar Billigblätter, die ich mit Tesaband ziemlich bandagieren musste um sie auszubalancieren. Trotzdem gab es mit denen ziemliche Vibrationen. Als ich dann mal nach dem Schwerpunkt geschaut habe war der soweit auseinander, das ich sie entsorgt habe...

      Ich denke, es ist die Bewegung der Blätter beim "schlagen" und der dabei vorhandene ungleiche Massenschwerpunkt der für die Vibrationen sorgt.

      Mehr als diese theoretische ßberlegung kann ich leider nicht beisteuern...

      Gruß, Stefan

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      • GuidoM
        Senior Member
        • 07.05.2010
        • 1516
        • Guido
        • Solingen

        #4
        AW: Auswuchten Rotorblätter

        Zitat von gaudibursch Beitrag anzeigen
        Dass ich Rotorblätter auswuchten muss ist mir klar.
        Ist das so klar? Ich mache das grundsätzlich nicht, da ich mir nicht zutraue es besser als der Hersteller zu machen.
        (Allerdings habe ich auch keine Budget-Rotorblätter...)

        -Guido

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        • Mike79
          Senior Member
          • 28.07.2011
          • 2357
          • Michael

          #5
          AW: Auswuchten Rotorblätter

          Fliege Align / EDGE und Youngblood Blätter, ausgewuchtet habe ich noch keins davon.
          Gruss Mike
          [FONT="Verdana"]McpX V2,T-Rex 100/450Pro/550 FBL AR/700N FBL AR/700E FBL MB - DX8[/FONT]

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          • Black-Shark
            Senior Member
            • 18.04.2012
            • 1628
            • Jens
            • Vienenburg am Nord - Harz

            #6
            AW: Auswuchten Rotorblätter

            Wie Stefan es schon schrieb, geht der TE fälschlicher Weise davon aus, dass die Kräfte nur nach außen wirken.
            Je nach Umdrehungszahl ändert sich der Wirkbereich/Druckpunkt der Blätter. Beim Flug selber, wenn die Blätter selber zum Auftrieb beitragen können, haben wir hier wieder andere Parameter.
            Es ist zwingend darauf zu achten, dass die Blätter sowohl eine gleiche Masse, als auch einen identischen Schwerpunkt haben.

            Ein Beispiel:

            Nimm exakt gleich lange und schwere Rotorblätter. Umwickle ein Blatt an der Blattwurzel mit 10 Lagen Tesa und das andere am Blattende. Nun geh fliegen auch mal mit viel Pitchpumping. Stell das Video hier rein und man wird sehen, dass der Schwerpunkt der Blätter extrem wichtig ist für einen sauberen und sicheren Flug.
            Zuletzt geändert von Black-Shark; 22.05.2013, 11:45.

            mCPx V² / Blade 450 Hughes 500E / Align 500 Super Cobra / Align 550 DFC Pro

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            • LudwigX
              Senior Member
              • 12.06.2012
              • 4635
              • Thomas
              • Siegen

              #7
              AW: Auswuchten Rotorblätter

              Hallo,
              deine ßberlegung ist richtig, wenn:
              Beide Rotorblätter denselben Vorlauf haben, und sie diesen im Flug nicht ändern.
              Aber genau das zweite tun die Rotorblätter. Z. B. im Vorwärtsflug bewegt sich das nach vorne laufende Blatt schneller im Bezug zur Luft als das nach hinten laufende Blatt. Dadurch ist beim nach vorne laufen der Luftwiderstand größer und es wird leicht nach hinten gedrückt. Beim nach hinten laufen ist es dementsprechend umgekehrt. Dasselbe passiert auch bei Roll und Nick.
              Bin gerade mitm Handy on und hab daher den Link nicht. Aber schau mal nach "Rotorkopf panorama". Dort hat jemand eine Kamera auf den Rotorkopf seines Helis geklebt und die Drehzahl des Helis auf die Bildrate der Kamera angepasst.

              Damit ein solches System möglichst wenig Vibrationen hat, muss mam es dynamisch Nachwuchten. Also einen Vibtationsmesser dran und ausprobieren.
              Das statische Wuchten ist dennoch für die meisten Fälle ausreichend. Es gibt Leute die ihren Heli nur mit einem Rotorblatt fliegen und auf der anderen Seite ein Gegengewicht verwenden.

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              • Logo3030
                Member
                • 21.09.2004
                • 906
                • Gerd
                • Austria/Vorarlberg

                #8
                AW: Auswuchten Rotorblätter

                ....BLATTVORLAUF NICHT VERGESSEN ! Bei Vorlaufunterschieden gibt es Schwerpunkt Unterschiede !

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                • planwo
                  planwo

                  #9
                  AW: Auswuchten Rotorblätter

                  Der Vorlauf ändert so gut wie nichts an der Wuchtigkeit, auch wenn die Blätter ungleich schwer sind (wir reden hier von max. 1 % gewichtsunterschied und einem Vorlauf von max 2 °). Das Argument mit 'Wirkbereich und Druckpunkt' ergibt keinen Sinn ('Wirkbereich' sagt mir gar nichts, Druckpunkt ist nicht Drehzahlabhängig und bei symmetrischen Blättern auch nicht Anstellwinkel-abhängig), denke, dass Black-Shark davon einfach zu wenig Ahnung hat. Und das Argument mit dem Umwicklen der gleich schweren Blätter einmal aussen und einmal innen ist keines, den dadurch wird der Rtor in dem Fall erst recht unwuchtig). Fazit: ideal sind natürlich gleich schwere Blätter mit identem Schwerpunkt, aber in der Praxis ist es völlig ausreichend, wenn sie dasselbe Moment auf die Achse ausüben (also mit einer der üblichen Blattwaagen ausgewuchtet werden)

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                  • Black-Shark
                    Senior Member
                    • 18.04.2012
                    • 1628
                    • Jens
                    • Vienenburg am Nord - Harz

                    #10
                    AW: Auswuchten Rotorblätter

                    Google-Ergebnis f?r http://www.luftrettung-hamburg.de/assets/images/Hubschrauber_Rotorkopf_mit_Taumelscheibe_SMALL.jpg

                    Aerodynamik / Rotorblätter | Bundesverband WindEnergie e.V.

                    Und nun?
                    Sagt das Dir mehr?
                    Zuletzt geändert von Black-Shark; 22.05.2013, 12:38.

                    mCPx V² / Blade 450 Hughes 500E / Align 500 Super Cobra / Align 550 DFC Pro

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                    • Black-Shark
                      Senior Member
                      • 18.04.2012
                      • 1628
                      • Jens
                      • Vienenburg am Nord - Harz

                      #11
                      AW: Auswuchten Rotorblätter

                      Zitat von planwo Beitrag anzeigen
                      Der Vorlauf ändert so gut wie nichts an der Wuchtigkeit, auch wenn die Blätter ungleich schwer sind (wir reden hier von max. 1 % gewichtsunterschied und einem Vorlauf von max 2 °). Das Argument mit 'Wirkbereich und Druckpunkt' ergibt keinen Sinn ('Wirkbereich' sagt mir gar nichts, Druckpunkt ist nicht Drehzahlabhängig und bei symmetrischen Blättern auch nicht Anstellwinkel-abhängig), denke, dass Black-Shark davon einfach zu wenig Ahnung hat. Und das Argument mit dem Umwicklen der gleich schweren Blätter einmal aussen und einmal innen ist keines, den dadurch wird der Rtor in dem Fall erst recht unwuchtig). Fazit: ideal sind natürlich gleich schwere Blätter mit identem Schwerpunkt, aber in der Praxis ist es völlig ausreichend, wenn sie dasselbe Moment auf die Achse ausüben (also mit einer der üblichen Blattwaagen ausgewuchtet werden)
                      Du widersprichst indem Du alles bestätigst was Du vorher als falsch deklariert hast..
                      Respekt! Hauptsache dagegen..

                      Du weißt schon, dass nicht das gesamt Rotorblatt Auftrieb erzeugt und dieser Bereich, je nach Situation "wandert"?
                      Zuletzt geändert von Black-Shark; 22.05.2013, 12:51.

                      mCPx V² / Blade 450 Hughes 500E / Align 500 Super Cobra / Align 550 DFC Pro

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                      • planwo
                        planwo

                        #12
                        AW: Auswuchten Rotorblätter

                        Wo widerspreche ich mir Deiner Meinung nach ? Hast Du auch stichhaltige Argumente ? Willst Du streiten, rechthaben oder vielleicht doch der Sache zumindest ein bisschen auf den Grund gehen ?

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                        • Meinrad
                          Senior Member
                          • 07.06.2001
                          • 1973
                          • Meinrad

                          #13
                          AW: Auswuchten Rotorblätter

                          Zitat von gaudibursch Beitrag anzeigen
                          Hallo,

                          auch auf die Gefahr hin gesteinigt zu werden, hier mal eine ganz banale Frage (mit der Suchfunktion habe ich keine umfassende Antwort gefunden):

                          Dass ich Rotorblätter auswuchten muss ist mir klar. Aber: müssen unbedingt Schwerpunkt beider (aller) Blätter (relativ) genau übereinstimmen und müssen sie (relativ) genau gleich schwer sein? Die Ansichten in unserem Klub gehen da auseinander, ich meine nicht, entscheidend ist doch nur, dass beide Blätter die (relativ) exakt gleiche Fliehkraft auf den Kopf ausüben. Die Formel dafür dürfte ja
                          F = m x r x [Omega]² sein mit m=Masse Blatt, r=Abstand Schwerpunkt vom Blatt zur Drehachse und Omega = 2 Pi x Umdrehungen pro Sekunde. (Eigentlich jeweils Masse Blatt + "halber Rotorkopf", beim Schwepunktabstand das selbe, ich geh jetzt aber mal davon aus, dass der Kopf rund läuft (der Kopf kürzt sich bei der folgenden Betrachtung dann raus)).
                          Wenn der Rotor perfekt gewuchtet ist, heißt das doch F(linkes Blatt)=F(rechtes Blatt). Omega-Quadrat kürzt sich raus, bleibt übrig: m(links) x r(links) = m(rechts) x r (rechts). Das ganze ist also (logischerweise) unabhängig von der Kopfdrehzahl. Das heißt aber auch, dass weder Schwerpunkt noch Masse des Blattes per se exakt gleich sein müssen, sondern nur das Produkt aus den selben gleich sein muss. Im Extremfall müsste ein doppelt so schweres Blatt halt einfach den Schwerpunkt im halben Abstand zur Drehachse (HRW) wie das andere haben!?
                          Oder hab ich irgendwas vergessen?
                          Die Begründung meiner Kameraden warum Geweicht und SP bei beiden Blättern gleich sein müssen ist "Weils die Spitzenpiloten alle so machen" (Irgendwie eine unbefriedigende Begründung).
                          Andererseits: Warum und wie funktioniert dann z.B. ein Einblatt-Propeller....

                          Danke fürs hirnen,

                          Flori
                          Willst Du eine theoretische oder praktische Antwort?

                          Paktisch: Gängige Blätter kaufen und fliegen gehen. Nur wenn echte Vibrationen aufkommen nachwuchten oder gleich reklamieren, da die Wuchtung eigentlich Bestandteil des Angebots ist.

                          Theoretisch: Das wird böse!! Bereits auf Seite 2 wird der Ton schärfer, und die Zahl derjenigen, die sich zum Teil ergoogeltes Wissen um die Ohren hauen, wird der Erfahrung nach steigen. Ob der informative Teil steigt, muß sich noch zeigen.

                          Meinrad

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                          • Mike79
                            Senior Member
                            • 28.07.2011
                            • 2357
                            • Michael

                            #14
                            AW: Auswuchten Rotorblätter

                            Zitat von Meinrad Beitrag anzeigen
                            Paktisch: Gängige Blätter kaufen und fliegen gehen. Nur wenn echte Vibrationen aufkommen nachwuchten oder gleich reklamieren, da die Wuchtung eigentlich Bestandteil des Angebots ist.
                            Gruss Mike
                            [FONT="Verdana"]McpX V2,T-Rex 100/450Pro/550 FBL AR/700N FBL AR/700E FBL MB - DX8[/FONT]

                            Kommentar

                            • parkplatzflieger
                              Senior Member
                              • 18.03.2012
                              • 8994
                              • Torsten
                              • FMBG Schifferstadt-Assenheim

                              #15
                              AW: Auswuchten Rotorblätter

                              Zitat von gaudibursch Beitrag anzeigen
                              Dass ich Rotorblätter auswuchten muss ist mir klar.
                              IMHO wird um dieses Thema zuviel Vodoo gemacht.

                              Ich habe alle meine Blätter auf einer Rasierklinge balanciert, um den
                              Schwerpunkt zu ermitteln und das Gewicht mit einer Blattwaage geprüft.
                              Solange man Blätter aus einem gekauften Satz nimmt, passen die immer.

                              Schwierig wird es, wenn man Blätter aus verschiedenen Sätzen mischen
                              will. Zumindest bei den 325er-Latten für die 450er, von denen ich einige
                              "einseitig" abgenutzt habe, habe ich noch nie ein einigermassen passendes
                              Gegenstück gefunden.
                              Torsten
                              Voodoo 600, Logo 600SX
                              Spektrum, Spirit, Heli X

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