Das dahinterliegende Konzept einen passenden Benzin Motor für jede 90iger Mechanik zu bekommen, war verlockend. Also besorgte ich mir vor ca. zwei Jahren einen solchen Motor.
Zielmechanik war in meinem Fall ein R90STD, der Motor bekam ein Lötterle Lüfterrad und zusätzlich Luftleitbleche an den Seiten um den Zylinderkopf noch besser in die Kühlung zu integrieren.
Als Dämpfer verwendete ich die Magic Pipe 90 v. Höhn, Sprit zunächst Stihl Motomix, dann Aspen und Aspen Racing (100 Oktan) und anschließend herkömmlichen, gemixten Sprit von der Tankstelle. Verwendet wurde selbstverständlich ein Filzpendel. Betankt hatte die Mechanik ein Gewicht von 5500gr.
In der Zeit in dem ich mit dieser Kombination experimentierte traten folgende Ereignisse ein:
1.) Zündung defekt. Innerhalb des Kurbelwellengehäuses und unterhalb des Silicons war ein Chip defekt, Kulanztausch
2.) Erneut Zündung defekt. Vermutung v. Webra, Verpolung an der ext. Spannungsversorgung (war aber nicht so) Kulanztausch.
3.) Vergaserprobleme, Teflonring am Vergaser wurde v. Webra nachgeliefert und eingebaut.
4.) Kolbenbruch, Vermutung von Webra - > Materialfehler, Kulanztausch
5.) Pleulfuß hatte sich aufgelöst, Vermutung von Webra - > ßberhitzung, Kostenpflichtige Reparatur
An dieser Stelle Lob an Herrn Höhn der sich immer sehr bemühte im Rahmen seiner Möglichkeiten.
Die Betriebstemperatur bewegte sich zwischen 140 und 170 Grad, gemessen an der dem Kühlstrom abgewandten Seite, was nach Aussage von Herrn Höhn o.k sei!
Anspringverhalten war gut. Laufkultur und Zuverlässigkeit des Motors in meinem Falle eher mäßig bzw. schlecht. Der Motor veränderte Leerlauf, Mittel- bzw. Vollgasbereich willkürlich. Wurde etwas länger Leistung abgefordert (Rollen, Flips, langer Steigflug) brach der Motor ein. Die ßnderung der Spritsorte hatte keinen Einfluss auf das Laufverhalten. Zur optimalen Temperaturüberwachung auch während des Fluges wurde ein Temperaturwarner (v. Kurt Moraw) montiert und über das Thermometer kalibriert. ßberstieg der Motor 160 Grad leuchtet eine extreme helle LED auf die auch über weitere strecken im Fluge gut zu erkennen war. Länge ßberhitzung somit auszuschließen.
Nach der Geschichte mit dem Pleul, darbt der Motor nun in der Schachtel bei mir im Hobbyraum vor sich hin. Ich hatte keine Lust mehr für weitere Versuche. Ich denke selbst wenn es einem gelingt den Motor durch viele kleine Tricks und Geheimnisse ans zuverlässige Laufen zu kriegen, wird er trotzdem nie die Standfestigkeit eines Zenoah (ZG23, ZG26) Antriebs und der dafür passenden Mechanik erhalten - was ich sehr schade finde.
Mein pers. Fazit: Idee und Konzept gut, Umsetzung verbesserungswürdig, Motor nur für experimentierfreudige Motorenliebhaber mit hohem Geduld-, Ausdauer- und Motivationspotential.
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