Lötzinn "zieht" nicht in die Litze

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  • tc1975
    Senior Member
    • 18.08.2008
    • 6743
    • Timo
    • MFG Tangstedt

    #1

    Lötzinn "zieht" nicht in die Litze

    Hallo zusammen,

    habe gestern meinen Tribunus 120 bekommen und wollte gleich die Stecker verlöten (5,5mm Buchse für Motorkabel - XT90 für Akku)
    Ich löte schon seit vielen Jahren aber das ist mir noch nicht passiert:
    Das Lötzinn zieht NICHT in die Kabel ein bzw. verklebt nur. Ich habe dann ein wenig mit den Temperaturen gespielt (bis zu 350° mit breiter Lötspritze) - keine Besserung.
    Liegt das vielleicht an den "silbernen" Adern des Tribunus?
    Ich habe zum Check einmal eine Kupferlitze daneben gelegt - diese hat das Lot SOFORT weggezogen.
    Bin echt ratlos :-(
    Lötzinn ist: 60% SN, L-Sn60 PbCu 2/zh
    RAW 700 / Nitro - @VBar Touch
  • Haramon
    Member
    • 21.01.2011
    • 598
    • Timo
    • 330xx

    #2
    AW: Lötzinn "zieht" nicht in die Litze

    Moin,
    Die Hersteller sind ja RoHS konform. Deren Lötzinn ist es demnach auch.
    Dieses muss mit höheren Temperaturen bearbeitet werden. Sind die Enden
    der Kabel vorverzinnt mit Pb-frei Zinn und du gehst mit "normalem" dran,
    verklebt es nur.
    Ich kneife das vorverzinnte ab. Bei Pb-frei musst über 400°C.
    Zeigt der Rotor keine Regung,
    ists schnell aus mit Fortbewegung.

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    • Pexy
      Member
      • 21.09.2014
      • 329
      • Peter

      #3
      AW: Lötzinn "zieht" nicht in die Litze

      Evtl. sind die Drahte innen stark oxidiert. Ich wuerde die Enden mal in Loetwasser (Salzsaeure - deshalb Loetstelle nachher gut reinigen) oder Kolophonium tunken und es dann nochmal probieren.

      Gruss,
      Peter

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      • roxxter78
        Member
        • 11.08.2013
        • 957
        • Markus
        • Hartkirchen, AT

        #4
        AW: Lötzinn "zieht" nicht in die Litze

        Mit 350 Grad wirst du bei diesen Querschnitt nicht weit kommen. Hier brauchst du 450 Grad und einen starken Lötkolben, der gleich die Temperatur nachregelt. Den die Temperatur an der Lötspitze sinkt rapide ab sobald hier eine große Oberfläche Erhitzt werden soll.

        Gruß Markus
        Der Klügere gibt solange nach, bis er der Dumme ist

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        • tc1975
          Senior Member
          • 18.08.2008
          • 6743
          • Timo
          • MFG Tangstedt

          #5
          AW: Lötzinn "zieht" nicht in die Litze

          Zitat von Haramon Beitrag anzeigen
          Moin,
          Die Hersteller sind ja RoHS konform. Deren Lötzinn ist es demnach auch.
          Dieses muss mit höheren Temperaturen bearbeitet werden. Sind die Enden
          der Kabel vorverzinnt mit Pb-frei Zinn und du gehst mit "normalem" dran,
          verklebt es nur.
          Ich kneife das vorverzinnte ab. Bei Pb-frei musst über 400°C.
          ...es ist ja Blei drin...
          Kabel habe ich abgekniffen um so eine saubere Litze zu haben
          RAW 700 / Nitro - @VBar Touch

          Kommentar

          • tc1975
            Senior Member
            • 18.08.2008
            • 6743
            • Timo
            • MFG Tangstedt

            #6
            AW: Lötzinn "zieht" nicht in die Litze

            Zitat von roxxter78 Beitrag anzeigen
            Mit 350 Grad wirst du bei diesen Querschnitt nicht weit kommen. Hier brauchst du 450 Grad und einen starken Lötkolben, der gleich die Temperatur nachregelt. Den die Temperatur an der Lötspitze sinkt rapide ab sobald hier eine große Oberfläche Erhitzt werden soll.

            Gruß Markus
            Ich habe bisher ALLE meine Motoren und Regler - z.B. Pyro 800, Kosmik 200 Kabelschuhe, etc. mit diesem Lot und max. 350° verlötet und noch NIE Probleme gehabt.
            Bei den 350° fängt sogar das Holzbrett darunter an zu kockeln so heiss wird das...
            RAW 700 / Nitro - @VBar Touch

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            • David Tobias
              Senior Member
              • 17.01.2007
              • 1648
              • David
              • Schwäbisch Gmünd

              #7
              AW: Lötzinn "zieht" nicht in die Litze

              Das hatte ich auch bei Kabel verschiedener Hersteller, habe Flussmittel (Löthonig) benutzt, dann hat es geklappt.

              Grüße
              David

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              • stern-fan
                Senior Member
                • 27.06.2012
                • 3294
                • Rolf
                • Remseck (Kreis Ludwigsburg)

                #8
                AW: Lötzinn "zieht" nicht in die Litze

                Ich empfehle diese Lektüre, vor allem zum Thema Lötspitzentemperatur....



                Die Temperatur hochzudrehen, zumal wenn der Lötkolben zu klein ist, ist KEINE Lösung!
                [FONT="Impact"][FONT="Arial Black"]Was bist Du? Macher oder Kritiker?[/FONT][/FONT]

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                • Hagen
                  Senior Member
                  • 12.11.2010
                  • 1200
                  • Hagen
                  • Nördliche Spitze des Schwarzwalds....Pforzheim

                  #9
                  AW: Lötzinn "zieht" nicht in die Litze

                  Zitat von tc1975 Beitrag anzeigen
                  Ich löte schon seit vielen Jahren aber das ist mir noch nicht passiert:
                  Das Lötzinn zieht NICHT in die Kabel ein bzw. verklebt nur. Ich habe dann ein wenig mit den Temperaturen gespielt (bis zu 350° mit breiter Lötspritze) - keine Besserung.
                  Liegt das vielleicht an den "silbernen" Adern des Tribunus?
                  Ich habe zum Check einmal eine Kupferlitze daneben gelegt - diese hat das Lot SOFORT weggezogen.
                  Bin echt ratlos :-(
                  Lötzinn ist: 60% SN, L-Sn60 PbCu 2/zh
                  Ich kenne das auch, die silbernen Kabel nehmen das Lot nicht so gut auf wie echte Kupferkabel.
                  Ich denke auch, das eine Art Silikon "Gleitfilm" über den Kabeln ist, um die Ummantelung besser drüber zu ziehen. So kommt es mir jedenfalls vor.
                  Ich habe aber inzwischen eine Technik gefunden, die funktioniert. Du brauchst in der Tat ordentliche 450 Grad, um das Lot schießen zu lassen. Das Problem dabei ist, dass das Flussmittel bei diesen Temperaturen schnell verdampft und es mit jeder Sekunder schwieriger wird, das Lot schießen zu lassen.
                  Ich gehe folgendermaßen vor:

                  1. Den Stecker bis zum ßberlaufen bei 350 Grad verzinnen und (zwangsweise) abkühlen lassen. 300 Grad reichen eigentlich auch, da unser Lot eine Schmelztemperatur von ca. 190 Grad hat. Der Vorteil beim Löten mit niedriger Temperatur ist die Tatsache, dass immer noch ausreichend Flussmittel übrig ist, um das Lot im Stecker wieder flüssig machen zu können.
                  2. Stecker und Kabel mit der dritten Hand in Position bringen, um sie zügig zusammen führen zu können. Darauf achten, dass das Kabel so positioniert ist, dass es auch in der Halbschale des Steckers versenkt werden kann.
                  3. Das vorverzinnte Ende des Reglers oder Akkus bei 450 Grad ordentlich vorheizen (ca. 1 min). Diese Temperatur benötigen wir, da beim vorverzinnten Kabel fast kein Flussmittel mehr übrig ist, um das Lot am Kabel wieder flüssig zu machen.
                  4. Jetzt das vorgeheizte Kabel des Reglers oder Akkus in die Halbschale des lotgefüllten Steckers legen und mit der Breitseite der Lötspitze das Kabel in die Schale drücken. Das Kabel wird dann komplett versenkt. Das Funktioniert wunderbar, das Lot umschließt das Kabel vollständig.
                  5. Nachteil: Das überschüssige Lot hängt am Stecker und muss im erkalteten Zustand abgefeilt werden, sonst geht der Schrumpfschlauch nicht mehr drüber, aber irgendwas ist ja immer.

                  Hoffe, ich konnte helfen.
                  570S, TDR I, TDR II, TDF

                  Kommentar

                  • Ulli600
                    Senior Member
                    • 02.07.2012
                    • 4223
                    • Ulrich
                    • Hamburg

                    #10
                    AW: Lötzinn "zieht" nicht in die Litze

                    Zitat von tc1975 Beitrag anzeigen
                    Hallo zusammen,

                    habe gestern meinen Tribunus 120 bekommen und wollte gleich die Stecker verlöten (5,5mm Buchse für Motorkabel - XT90 für Akku)
                    Ich löte schon seit vielen Jahren aber das ist mir noch nicht passiert:
                    Das Lötzinn zieht NICHT in die Kabel ein bzw. verklebt nur. Ich habe dann ein wenig mit den Temperaturen gespielt (bis zu 350° mit breiter Lötspritze) - keine Besserung.
                    Liegt das vielleicht an den "silbernen" Adern des Tribunus?
                    Ich habe zum Check einmal eine Kupferlitze daneben gelegt - diese hat das Lot SOFORT weggezogen.
                    Bin echt ratlos :-(
                    Lötzinn ist: 60% SN, L-Sn60 PbCu 2/zh
                    Lässt sich die Verzinnung von den Drähten kratzen oder sind das evtl Aluminiumkabel?
                    Mindestens haltbar bis: 17.04.2020

                    Kommentar

                    • Hagen
                      Senior Member
                      • 12.11.2010
                      • 1200
                      • Hagen
                      • Nördliche Spitze des Schwarzwalds....Pforzheim

                      #11
                      AW: Lötzinn "zieht" nicht in die Litze

                      Nachtrag zu Punkt 4:

                      Den Stecker halte ich mit einer Holzwäscheklammer an das vorgeheizte Ende des Kabels , da Holz keine Wärme leitet im Gegensatz zu den Klammern einer dritten Hand.
                      Außerdem kann man so den Stecker besser positionieren, um auch eine gerade Lötverbindung zu bekommen.
                      Auch beim ersten Verzinnen nehme ich die Wäscheklammer und keine dritte Hand.
                      Dadurchbleibt die Hitze am Stecker und nicht an der Klammer der dritten Hand.
                      570S, TDR I, TDR II, TDF

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                      • tc1975
                        Senior Member
                        • 18.08.2008
                        • 6743
                        • Timo
                        • MFG Tangstedt

                        #12
                        AW: Lötzinn "zieht" nicht in die Litze

                        Zitat von Ulli600 Beitrag anzeigen
                        Lässt sich die Verzinnung von den Drähten kratzen oder sind das evtl Aluminiumkabel?
                        ...die sind gar nicht vorverzinnt gewesen - ich habe sie ja auch abgeknipst...
                        Kann sein das es Alukabel ist - kann aber hierzu keine Spec oder Hinweis finden...
                        RAW 700 / Nitro - @VBar Touch

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                        • David Tobias
                          Senior Member
                          • 17.01.2007
                          • 1648
                          • David
                          • Schwäbisch Gmünd

                          #13
                          AW: Lötzinn "zieht" nicht in die Litze

                          Silberne Kabel? Das wäre genau das Phänomen, das ich mit Löthonig bei den Turnigy-Akkus beseitigen konnte.

                          Denke nicht, dass das Alukabel sind, das wäre bekannt.

                          Grüße
                          David

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                          • Kurbel.Urmel
                            Die Besenflugschule
                            • 25.09.2013
                            • 1453
                            • Omar

                            #14
                            AW: Lötzinn "zieht" nicht in die Litze

                            Zitat von tc1975 Beitrag anzeigen
                            ...die sind gar nicht vorverzinnt gewesen - ich habe sie ja auch abgeknipst...
                            Kann sein das es Alukabel ist - kann aber hierzu keine Spec oder Hinweis finden...
                            Mit Sicherheit kein Alukabel, dies ließe sich gar nicht verlöten. Die Silberdähte lassen sich etwas schlechter löten, es braucht einen guten Lötkolben und gutes Lötzinn mit ordentlich Flußmittel.

                            Gruß Omar
                            www.Die-Besenflugschule.de

                            Kommentar

                            • zab
                              zab
                              Member
                              • 20.01.2006
                              • 338
                              • Claus
                              • MFCO homebase Oberottmarshausen

                              #15
                              AW: Lötzinn "zieht" nicht in die Litze

                              Hallo Leute,
                              da ich mit der Thematik Löten meine Brötchen verdiene wollte ich mal ein paar Aussagen aus den vorherigen Antworten "leicht" korrigieren.

                              Schmelztemperaturen:
                              Bleihaltiges Lot je nach Typ und Silberanteil 180 bis 183°C
                              Bleifreies Lot eutektisch 217°C oder alternativ nichteutektisch 217 vis 223 °C Schmelzbereich.

                              Die Schmelztemperatur bleibt auch bei mehrmaligem Aufschmelzen IMMER gleich.

                              Ein verlöten von z.B. noch alten bleihaltigen Komponenten mit bleifreiem Lot ist problemlos möglich. Dies wurde z.B. bei der bleifreiumstellung vor vielen Jahren im großen Stil auch industriell gemacht da Altbestände (bleihaltig) mit neuen Komponenten bleifrei verarbeitet werden mussten.

                              Um sauber zu benetzen muss die Lötstelle sauber sein:
                              Oxyde beseitigt man mit Flussmittel (Lötfett, Wasser oder Flux das im Lötdraht oder der Lotpaste enthalten ist. Das Aufbrechen der Oxyde geht wenn die richtige Temperatur erreicht ist (je nach Typ so ab 170°C) in weniger als einer Sekunde vonstatten.

                              Flussmittel kann altern. Also prähistorische Mittelchen vom Opa sind vielleicht nicht mehr so ganz hip.

                              Dürch mehrmaliges Erwärmen nimmt die Aktivität und damit das Reinigungsvermögen des Flussmittels immer weiter ab. So nach ca. 3 Lötungen ist das Flussmittel spätestens mausetot.

                              Es gibt aber auch andere Verunreinigungen der Oberfläche die durch Flussmittel nicht weggehen. Hierbei sind oft Schwefel und Phosphorbestandteile die ßbeltäter die eine Benetzung verhindern. Wo kommt das her? Z.b. aus billegen Umspritzungen (Isolierungen) unserer Kabel. Dort ist Schwefel und Phosphor enthalten das dann langsam ausgast und sich auf den Metallen niederschlägt. In der professionellen Elektronikproduktion z.B. auch als Black Pad Effekt bei Leiterplattenmetallisierungen bekannt.
                              Wie kriege ich das Zeugs weg?
                              In der Praxis durch mechanische beseitigung (Bürsten z.B. bei fehlerhaften Leiterplatten) oder einmalig kurz eine hohe Temperatur über mindestens 250°C (z.B. Heißluftföhn) . Hierbei zesetzen sich diese Fremdstoffe und/oder gehen im Metall in Lösuung. Danach kann dann einigermaßen gelötet werden.

                              Oft sind Kabel aber von so minderwertiger Qualität dass ein Verlöten fast unmöglich ist.

                              Goldene Regel: Nur soviel Temperatur wie nötig. Hohe Temperaturen fördern das Oxydwachstum was die Löterei wieder schwierig macht.
                              Also Lötkolben mit genug Leistung aber moderater Temperatur.

                              Gruß

                              Claus
                              Nur der Kleingeistige behält Ordnung, das Genie überblickt das Chaos

                              Kommentar

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