Linksdrehender Hauptrotor: was muss man beachten?

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  • cvo
    cvo

    #16
    AW: Linksdrehender Hauptrotor: was muss man beachten?

    Hallo Wima,

    was den Freilauf angeht: Nimm mal deinen 500er Rex und drehe von Hand das Hauptzahnrad in normaler Drehrichtung wie es der Motor auch tut. Was passiert? Richtig, der Rotorkopf dreht mit.
    Du kannst die Drehrichtung des Motors ganz einfach aendern indem du zwei der Zuleitungen vom Brushless tauschst. Dann dreht dein Hauptzahnrad auch in die andere Richtung. Der Rotorkopf wird sich aber nicht mitdrehen. Der Grund dafuer ist, dass das Freilauflager, welches im Hauptzahnrad eingebaut ist, die Rotorwelle nur in eine Richtung mitdreht, nicht in beide. Deshalb muss der Freilauf umgedreht werden, damit der Motor den Kopf linksherum antreiben kann.
    Sollte dich der Grund fuer die Existenz des Freilaufes interessieren, so denke mal darueber nach, was passieren soll, wenn du den Kopf von Hand in normaler Richtung drehst ohne, dass der Motor laeuft. Das ist beispielsweise der Fall wenn du autorotierst oder den Heli nach dem Landen am Boden auslaufen laesst.

    Einzig und allein auf den Hauptrotor kannst du dich nicht konzentrieren, wenn du die Drehrichtung umdrehen willst. Mit anderer Drehrichtung kommen zwei weitere Aspekte hinzu:

    - Erstens beim Riemenantrieb der Umstand, dass der Heckrotor ohne Aenderung dann erstmal auch andersherum laeuft, was dann bedeutet, dass die Blaetter nicht mehr gegen den Abtrieb des Hauptrotors arbeiten, sondern mit ihm. Deshalb solltest du dann wie schon oben beschrieben den Riemen zum Heck in vernuenftig gewaehlter Richtung umdrehen. Sollte dein Projekt wie dein 500er ESP einen Starrantrieb haben, dann kannst du dir sicher denken, wie sich die Aenderung der Hauptrotordrehrichtung auf die Heckdrehrichtung auswirkt.

    - Zweitens gibt es noch den Aspekt der eigentlichen Funktion des Hecks: Drehmomentausgleich. Wirkrichtung des Kreisels aendern etc. ist nicht zwingend die Intelligenteste Idee. Die Hecks der meisten Helis sind so gebaut, dass sie mehr Anstellwinkel in die eine Richtung als in die Andere bringen. In Mittelstellung ist der Winkel nicht 0°, sondern leicht in die Richtung, in die mehr Winkel moeglich ist. Welche Richtung das ist haengt von der Drehrichtung des Hauptrotors ab. Bei unveraenderter Heckgeometrie ist das dann genau falsch herum, wenn der Hauptrotor sich nun links anstatt rechts herum dreht. Solltest du keine extreme Performance wollen ist das wohl nicht so kritisch wie auch oben schon erwaehnt wurde.
    Umdrehen des Hecks ist eine Moeglichkeit, die aber baulich nicht immer schoen und auch nicht unbedingt problemlos ist. Machbar ist es auf jeden Fall.
    Eine pragmatische Herangehensweise ist, wenn du einfach die Anlenkung der Heckblatthalter vor vorlaufend auf ruecklaufend oder andersrum vertauschst. Damit invertierst du effektiv die Pitchwege vom Heck, inkl. der Voreinstellung bei Schiebehuelse in Neutralstellung.

    Ueber die Wirkrichtung von Kreisel und Servo solltest du in Ruhe nachdenken, wenn die Mechanik fertig ist und nicht vorher.

    Zum Vierblattkopf kann ich dir nichts sagen, jedoch wuerde ich das auf jeden Fall erst nach dem Umbau der Drehrichtung angehen, da dies auch bereits neuland fuer dich ist. Eben Eines nach dem Anderen angreifen. Dann wird das schon.

    Ich hoffe die Ausfuehrungen helfen. Ist das erste, was mir dazu am fruehen morgen einfiel. Sollte ich irgendwo falsch liegen, so findet sich mit Sicherheit ein netter Zeitgenosse, der mich mit freundlichem Tonfall korrigiert.

    Schoene Gruesse,

    Chris
    Zuletzt geändert von Gast; 08.01.2010, 07:11. Grund: Typos korrigiert

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    • wima
      Member
      • 02.09.2008
      • 389
      • Marco

      #17
      AW: Linksdrehender Hauptrotor: was muss man beachten?

      Vielen Dank für Deine Ausführungen. Ich werde nun mal die Mechanik besorgen und das dann Schrittweise zusammenbauen resp. umbauen. Dann komme ich ev. wieder darauf zurück... ;-)

      Gruss
      wima

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      • Fliwatuter
        Fliwatuter

        #18
        AW: Linksdrehender Hauptrotor: was muss man beachten?

        Zitat von brollimaster Beitrag anzeigen
        Hallo wima,
        vergiss bitte alles ganz schnell wieder, was die beiden Experten dir hier geschrieben haben!
        Gruß Björn
        Hallo Björn,
        habe nie behauptet ein Experte zu sein. Wollte nur ein paar Details anreißen, welche
        Beispielsweise zu beachten sind.
        Die Ausgangsfrage von unserem Helikollegen handelte ja von Drehrichtung bzw. 4Blatt.
        Um Modellspezifisch korrekte Tipps zu geben bräuchte man schon mehr Infos.
        Du hast natürlich Recht, wenn man einen Freilauf hat muss dieser beim Umpolen auch
        anders herum eingebaut werden.

        Schöne Grüße Tommi

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        • wima
          Member
          • 02.09.2008
          • 389
          • Marco

          #19
          AW: Linksdrehender Hauptrotor: was muss man beachten?

          Zitat von Pirelli Beitrag anzeigen
          Es sind dann auch die richtigen Blätter einzusetzen. Bei Vollsymetrischen Blättern ist dann die "Schöne" Seite unten. Bei Tragenden Blättern muss die Drehrichtung passen.
          Kann man eigentlich ganz normale 3D Blätter verwenden? Die seien alle symmetrisch. Stimmt das?

          Danke, Gruss
          wima

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          • nopost123
            Member
            • 14.09.2009
            • 516
            • Norbert
            • Altenberge, FMSC-Steinfurt

            #20
            AW: Linksdrehender Hauptrotor: was muss man beachten?

            Hallo Marco

            Die wichtigsten Punkte wurden dir in diesem Thread bereits genannt. Die Blätter sind bei einem Mehrblatt bzw.- Stabilisatorlosen System der heikelste Punkt. Weiterhin mußt du dir überlegen ob du eine elektronische Stabilisierung (FBL) einbauen willst oder ob du beabsichtigst "von Hand" zu fliegen. Mit der richtigen Abstimmung ist beides möglich. Bei einem FBL sollten die Blätter möglichst leicht und die Servos sehr schnell sein. Die Rotordämpfung sollte möglichst hart sein. Blattvorlauf zwischen 0 und 2mm. Beim Fliegen von Hand (ohne jegliche Stabilisierungshilfen) müssen die Blätter unbedingt im Bereich des Blattanschlusses möglichst biegeweich sein. Da spezielle Blätter kaum zu bekommen sind wird deshalb oft ein gedämpfter Rotorkopf eingebaut. Damit ist die Auswahl der Blätter wieder größer. Weiterhin sollten die Blätter bei einem Vierblattsystem ca. 20% schmaler sein. Dadurch werden sie automatisch biegeweicher und der Antrieb zieht den Rotor besser durch. Der Blattschwerpunkt sollte nahe Null sein. Die Servogeschwindigkeit ist hier von untergeordneter Bedeutung. Ein Mehrblattrotor reagiert wesentlich direkter als ein Zweiblattsystem. (Vier Blätter steuern im Umlauf )
            Ein Vierblattrotor erzeugt ein erheblich größeres Gegendrehmoment. Deshalb beim HeRo die größtmöglichen Blätter montieren. Der Heckrotor sollte so montiert werden, dass die Schubrichtung zum Gegendrehmoment die Seitenflosse nicht trifft! (Wirkungsgradverlust). Ggf. ist beim Antriebsmotor ein Ritzel mit einem Zahn weniger zu montieren (gegenüber der Zweiblattvariant).

            Nun wünsche ich dir viel Erfolg bei deinem Projekt.

            mfG

            Norbert
            Eigenbau-ElektroMechanik M2010/FC28-Jeti+FF9,Scale- und Rumpfhubschrauber mit Rigidköpfen.

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            • wima
              Member
              • 02.09.2008
              • 389
              • Marco

              #21
              AW: Linksdrehender Hauptrotor: was muss man beachten?

              Hallo

              Ich habe den Rotorkopf meines T-Rex 600 nun mal gedreht. Das auf dem Foto eingerkeiste Teil hat jetzt den längeren Schaft nach oben. Ist das ein Problem?

              Danke, Gruss
              wima
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              • wima
                Member
                • 02.09.2008
                • 389
                • Marco

                #22
                AW: Linksdrehender Hauptrotor: was muss man beachten?

                Hallo

                Da dies ev. wieder aktuell wird, frage ich nochmals nach. Hist das hier ein Problem?

                Danke, Gruss wima

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                • Hermann Schellenhuber
                  Hermann Schellenhuber

                  #23
                  AW: Linksdrehender Hauptrotor: was muss man beachten?

                  Servus,

                  ich frag mich gerade, warum du überhaupt alles gedreht hast. Es hätte genügt, wenn du die Paddel umgedreht und Pitch invertiert hättest. Das hätte beim Rex sogar noch den Vorteil gehabt, daß die Blattansteuerung als Linksdreher dann vorlaufend erfolgt und du somit ein rücksteuerndes Delta3 hast, wie es auch an anderen Helis üblich ist.

                  Zu deiner Frage: wenn dein Pitchbereich nun eingeschränkt ist (nachmessen), dann wäre das in der Tat ein Problem, sonst nicht.

                  Edit: warum hast du den Pitchkompensator überhaupt gedreht? Sollte doch auch so klappen.

                  Schöne Grüße,
                  Hermann

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                  • wima
                    Member
                    • 02.09.2008
                    • 389
                    • Marco

                    #24
                    AW: Linksdrehender Hauptrotor: was muss man beachten?

                    Aha, da muss ich mal schauen, ob das klappt, mit dem Pitch invertieren. Du meinst mechanisch invertieren, oder?

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                    • Hermann Schellenhuber
                      Hermann Schellenhuber

                      #25
                      AW: Linksdrehender Hauptrotor: was muss man beachten?

                      Servus,

                      nein, ich meinte elektronisch im Sender invertieren. Stell dir mal einen absolut originalen Rex-Kopf vor (Rechtsdreher), die Blatthalter werden an der Hinterkante angelenkt. Wenn du den originalen Kopf nun als Linksdreher verwenden willst, so dreht man nur die Paddel um 180° und montiert die Blätter anders rum. Für positiven Pitch muß dann die Taumelscheibe nach unten laufen (kann man einfach im Sender invertieren), der Rest bleibt absolut gleich. Aber du hast ja nun den Kopf wie man anhand der Bilder sehen kann schon umgebaut, wäre wie gesagt nicht nötig gewesen.

                      Schöne Grüße,
                      Hermann

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