Jeti Sender DS12

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  • echo.zulu
    Senior Member
    • 03.09.2002
    • 3892
    • Egbert
    • MFG Wipshausen

    #301
    Hier noch einmal ein Link zu einem Video in dem Harry seine geniale Entwicklung vorstellt:

    ​​
    CU,
    Egbert.

    Kommentar

    • <<Philipp>>
      Senior Member
      • 16.11.2016
      • 2466
      • Philipp

      #302
      Ich fliege seit etwa fünf Jahren intensiv mit einem DS-12, Heli, Motor-Kunstflug, Segler. Jetzt habe ich für Schülerbetrieb noch einen zweiten Jeti angeschafft, diesmal einen weißen DS-12 SE mit Alu-Aggregaten (und -Tasten).

      Im Thema zu den VBC Fully Digital Gimbals ist ja wieder einmal die Diskussion über Kunststoff oder Alu als Werkstoff aufgeflammt. Ich habe mittlerweile einige Flüge mit dem neuen Sender absolviert. Davor wurde er natürlich aufgemacht, um Anpassungen und Einstellungen vorzunehmen.

      Was gibt es zur Hardware zu sagen?

      - Mehr Metall bringt mehr Gewicht, der Sender wird um 60g schwerer, rund 8%.

      - Die Zahl der Kugellager steigt von acht (vier pro Aggregat) auf 24 (tatsächlich zwölf pro Aggregat).

      - Die Kinematiken sind etwas anders. Wer wie ich sehr weiche Einstellungen bevorzugt, muss ein bisserl tricksen.

      - Die Bremse für den Pitchknüppel ist weitestgehend identisch. Deswegen läuft sie auch beim teureren SE aus der Schachtel heraus etwas rauh. Das lässt sich aber mit geringfügigen Nacharbeiten gleich wie bei der Basisversion auf seidenweichen Lauf ohne fühlbares Losbrechmoment bringen.

      Was gibt es zum Steuergefühl zu sagen?

      Wenig, sehr wenig. Es klackert etwas lauter, den Gewichtsunterschied merke ich kaum (vielleicht dann im Frühjahr, wenn wieder die HLG-Zeit kommt), und weiß mit Carbon Front statt gelb mit Folie spüre ich auch nicht ...
      Für rund 260,-€ mehr bekommt man einen Alukoffer und eine R9 Empfänger dazu. Es bleiben rund 75,-€ Mehrkosten für die Aggregate und das Design.

      Ob sich das auszahlt, ist eine individuelle Entscheidung. Einen Mehrwert, rein was die Steuerfunktion oder auch die substantielle Qualität betrifft, kann ich nicht erkennen.

      LG Philipp

      Kommentar

      • <<Philipp>>
        Senior Member
        • 16.11.2016
        • 2466
        • Philipp

        #303
        Die im vorigen Beitrag genannten "Nacharbeiten" hier im Detail:

        So sieht die Bremsfläche für den Pitchhebel original aus, Spritzguss, unbearbeitet, uneben, rauh:

        DS-12 01.jpg

        Kein Wunder also, dass das Steuergefühl da nicht besonders prickelnd ist.

        Um es (erheblich) zu verbessern, baut man am besten zunächst das Aggregat aus (vier Schrauben Torx 8, zwei Stecker, Kabelführungs-Clip). Akku natürlich vorher abstecken!

        Falls man den Pitchweg begrenzt hatte, dann diesen jetzt temporär wieder völlig frei geben:

        DS-12 02.jpg

        Schleifpapier-Streifen, etwa 3mm breit, Körnung 240, 400, 600 aufsteigend, zwischen Bremsfeder und Bremsfläche fädeln (dazu die Stellschraube der Feder völlig lösen):

        DS-12 03.jpg

        Stellschraube wieder anziehen (so fest wie es das Schleifpapier verträgt), mit zwei Fingern die Streifen fixieren, Knüppel mehrfach zwischen den Anschlägen hin- und herbewegen:

        DS-12 04.jpg

        So 20- 30mal, Schleifpapier etwas weiterfädeln, mit neuem Stück wiederholen, nochmal, nochmal. Erst 240er, dann 400er, dann 600er, jedesmal das gleiche Spiel.

        Danach sollte die Bremsfläche etwa so aussehen:

        DS-12 05.jpg

        Die leichten Längsriefen stören nicht, schauen auf dem Makro-Foto auch wilder aus als sie es funktionell sind.

        Fortsetzung im nächsten Beitrag!

        Kommentar

        • <<Philipp>>
          Senior Member
          • 16.11.2016
          • 2466
          • Philipp

          #304
          Nächster Punkt, die Feder:

          DS-12 06.jpg

          Original ist der Ruhezustand so, dass sie die Bremsfläche überhaupt nicht berührt.

          Erst die Stellschraube drückt sie dann dagegen:

          DS-12 07.jpg

          Kraft erzeugt sie also rein mittels Biegung zwischen den zwei recht knapp beieinander liegenden Auflagepunkten.

          Dadurch entsteht eine sehr steile Kennlinie. Minimale Ungleichmäßigkeiten beim Radius der zylindrischen Bremsfläche führen zu ebenso (deutlich spürbarer) ungleichmäßiger Bremswirkung im Verlauf der Bewegung zwischen den Knüppel-Endpunkten.

          Abhilfe:

          DS-12 08.jpg

          Auf die Stellschraube (zumindest funktionell) verzichten, Bremskraft durch dosiertes Aufbiegen einstellen, Die Feder ist nur mehr einseitig fixiert, arbeitet mit deutlich flacherer Kennlinie.

          Zwar ist die Einstellerei aufwendiger, führt aber zu einem weitestgehend gleichmäßigen Verlauf der Bremskraft über die gesamte Bewegung hinweg. Und schließlich justiert man das ja kaum je öfter als ein Mal pro Sender ...

          Als reine Fleißaufgabe habe ich die Bremsfläche hier noch poliert.

          Zuletzt die Schmierung:

          DS-12 09.jpg

          Im Originalzustand wird ja zurecht Losbrechmoment und Slip-Stick kritisiert. Ich habe einige Schmierstoffe ausprobiert, zuletzt hat sich DryFluid Gear Lube als optimal herausgestellt. Besser kann zusammen mit den zuvor beschriebenen Verbesserungen eine Pitchbremse nicht funktionieren, finde ich.

          Im nächsten Beitrag geht es dann um die harten Mittenanschläge und die selbst bei weichster Einstellung als zu straff beschriebene Federung der zentrierenden Knüppel.

          Kommentar

          • <<Philipp>>
            Senior Member
            • 16.11.2016
            • 2466
            • Philipp

            #305
            Das ist eigentlich ein Problem speziell der Alu-Aggregate. Warum, das zeigt ein Vergleich der folgenden beiden Bilder:

            DS-12 10.jpg

            Die Hebel, an denen das eine Ende jener Federn eingehängt sind, deren andere Enden die Zentrierwippen in ihre Mittenpositonen ziehen, und die man mittels Justierschrauben so bewegen kann, dass diese Federn mehr oder weniger Vorspannung bekommen, sind im Kunststoff Spritzguss unterlegt und können über die Bünde der Knüppellager drüber schwenken.

            DS-12 11.jpg

            Die Rahmen der Alu-Aggregate sind da flach. Die Hebel stehen an den Lagerbünden an, bevor ihre Enden in die maximal entspannte Position der Federn kommen, die von Seiten der Justierschrauben aber erreichbar wäre.

            Hier sieht man bereits meine Korrektur, ich habe die Hebel an geeigneter Stelle leicht gebogen, sie können mit ihren Enden der Stellschraube bis ganz hinein in die Ausfräsung folgen, das gleiche Maß an Entspannung der Federn zulassen, das auch bei den Kunststoff-Aggregaten möglich ist.

            Sind diese Hebel wie im Originalzustand völlig gerade, entspricht der Endanschlag am Lager einer Vorspannung von mindestens VIER GANZEN Schraubendrehungen!

            Durch diese einfache, gezielte Biegung der Federhebel bekommt man die Aggregate genauso weich, wie es bei denen aus Kunststoff schon serienmäßig möglich ist.

            Wenn einem das immer noch zu straff sein sollte, gibt es bei der Firma Sodemann diese weicheren Federn oder noch weichere, wenn man´s ganz sanft möchte ...


            LG Philipp

            Kommentar

            • <<Philipp>>
              Senior Member
              • 16.11.2016
              • 2466
              • Philipp

              #306
              Was ich noch vergessen habe, die Bremsvorrichtung für den Pitchknüppel ist bei beiden Aggregat Bauweisen, Kunststoff wie Alu weitgehend identisch. Die Modifikation habe ich an einem Kunststoff Aggregat gezeigt, sie läuft aber an Alu Aggregaten gleich ab, mit gleichem Ergebnis.

              LG, Philipp

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              • Michldigital
                Senior Member
                • 27.05.2009
                • 1572
                • Maik
                • 35625

                #307
                Na sowas, genau die gleichen Modifikation habe ich bei meinen Jetis auch vorgenommen
                Einziger Unterschied: Ich habe auch einige Fette bzw DryDluid probiert. Am besten fand ich aber Grohe Amarturnfett LM220.

                Das Ergebnis ist ebenfalls ein absolut traumhaftes Pitchfeeling ohne jegliche Losbrechmomente oder Geruckel.

                Trotzdem Mist, dass Jeti Seit vielen Jahren im Auslieferungszustand solch einen Murks auf der Bremse Ausliefert. Aber wahrscheinlich hatten sie nur die Flächenflieger mit der Ratsche im Auge….
                Die Leute beschweren sich, dass der Pitch-Stick Scheiße läuft (mit Recht). Dabei ist das Problem, so einfach zu lösen
                Hirobo/Quest/Mikado/TDSF/Qxy/Align/Flächen -TX16S/DS16II - Senderfetischist

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                • <<Philipp>>
                  Senior Member
                  • 16.11.2016
                  • 2466
                  • Philipp

                  #308
                  Danke für Deine Bestätigung!

                  Aber es ist das alles ja eigentlich logisch zwingend. Und das Fett ist dabei ein recht kleiner Teil zum höchst erfreulichen Ergebnis. Sogar völlig ohne Schmierstoff funktioniert die Bremse schon um Welten besser als original. Dry Fluid ist mir sympathisch, weil es kaum Dreck anzieht, der dann erst recht wieder Knirsch ins System bringen kann ...

                  Bezüglich Jeti generell gebe ich Dir wiederum in vollem Umfang recht. Allerdings ist die übrige Funktionalität in meinen Augen so gut, dass ich diese kleine Schwäche gerne akzeptiere. Noch dazu, wo man sie derartig einfach ausräumen kann.

                  Ich habe gerade im Rahmen der Jugendarbeit im Verein meine Futabas ausgegraben. Wie viel man da NICHT machen kann, was mir mit Jeti mittlerweile völlig selbstverständlich erscheint! Zudem gibt's hier dann keinerlei einfache Problemlösungen.

                  Und weil ich das im DS-12 Thema vielleicht sogar schreiben darf: Mit Mikado braucht man da wohl gar nicht erst anzufangen ...

                  LG Philipp


                  [mod]Ich schiebe diesen Umbau gerne in ein eigenes Thema. Nenn mir bitte einen passenden Thementitel]/mod]
                  Zuletzt geändert von JMalberg; 05.04.2025, 10:23.

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